Golden Retriever Rüde "Huub“, seines
Zeichens durch und durch einfach Hund eines Schalker
Frauchens mit glänzendem Fell, hat mittels eben
jener den Essener Edelfan und Hundedompteur Hans-Rüdiger
Eichenbauer kennen gelernt. Eichenbauer verbringt
sehr viel Zeit mit dem kleinen Racker und sie freunden
sich an, gehen viel spazieren. Nach mehreren Treffen
und Rundendrehen muss er allerdings eine grauenvolle
Entdeckung machen! Die Hunde in seiner Nachbarschaft
sind gegen ihn.
PHASE V - "Huubs erster Kontakt"
Guten Tag lieber Leser, ich glaube ich muss mich
nicht groß vorstellen. Viele werden mich schon
kennen, mein Anstand bringt es aber her, schließlich
stamme ich aus einer Adelsfamilie und habe 800 DM
gekostet. Mein Name ist Huub "Rüde"
vom steifen Tannenzapfenland. So steht es zumindest
in meinem Impfpass. Ich bin der Hund von meinem Frauchen.
Mein Tagesrhythmus verläuft eigentlich immer
gleich und ist auch relativ schnell erzählt.
Ich hebe hier mal ein Beinchen hoch, da sabbere ich
wenn ich Kochschinken oder Salami rieche, und dies
alles wird komplettiert von schlafen, fressen, kacken
und bellen.
Natürlich mögen Sie nun denken, dies sei
primitiv, doch wie primitiv ist es denn bitteschön,
sich darüber zu streiten, wer denn der bessere
Mensch, der bessere Fan oder gar das fähigere
Geschlecht ist? Wie primitiv sind Derbys oder Tränen
nach Niederlagen? Diesen ganzen Religions- und Glaubensmüll
durfte ich mir aber seit geraumer Zeit abends auf
meinen Teppichvorleger reinziehen. Seit wenigen Wochen
besuchte uns in regelmäßigen Abständen
dieser, nach Hundeknochen riechende, leckere Kerl,
dem ich beim ersten Treffen beinah versehentlich ans
Bein gepinkelt hätte, da er animalische Düfte
an sich hatte. Nichts desto trotz war er cool, denn
er konnte Stöckchen schön weit werfen. Frauchen
fand ihn wohl anfangs auch cool, bis sie merkte, dass
er anders ist!
Frauchen hatte auch in letzter Zeit vermehrt damit
zu kämpfen, dass vormittags, wenn der animalisch
Riechende gerade unterwegs war, noch ein anderer,
aber keinesfalls genauso netter, Mann mit der Trainingsjacke
und dem dicken Bauch von der Kneipe am Bahnhof vorbei
kam. Hier vernahm man dann und wann japsen und quieken;
Geräusche, die der nach Hundeknochen riechende
in letzter Zeit nicht mehr so häufig aus Frauchen
heraus bekam.
Die Gespräche zwischen dem dicken Mann im Jogger
und meinem Frauchen verliefen hingegen meist harmonischer.
Als ich wieder mal auf meiner Hundedecke im Schlafzimmer
lag, um mich zu reinigen, lagen Frauchen und der Mann
mit dem Trainingsanzug im Bett. Hier ereignete sich
folgendes Gespräch. „Na, Ilse, Schatz.“
sagte der Dicke. „Wie weit bist Du in der Umpolungs-Sache
mit diesem Spacko? Wann können wir damit an die
Öffentlichkeit gehen, dass wir einen Essener
Edelfan mit in die Arena zu einem Schalkespiel geschliffen
haben, ihn umgepolt haben und das alles nur, weil
Ilse Hatsevon, Miss Hupen 2004, die Beine geöffnet
hat? Wann können wir Rudis Theorie bestätigen,
dass wirklich alle Essener ganz leicht zu ködern
sind?“
Frauchen schaute ihn an. „Du, Charly, wir sind
ganz kurz davor. Er frisst mir inzwischen schon aus
der Hand, das ist Fakt. Er war sogar schon zwei Mal
mit im Tempel, einmal zu einem stinklangweiligen Pur-Konzert,
wo ich ihm vorgegaukelt habe, ich würde die Musik
mögen und gestern waren wir noch bei dem Benefizspiel
der Nationalmannschaft. Er hat sogar schon aus Schalkebechern
getrunken und mit Knappenkarte bezahlt. Jetzt will
er sogar von alleine mitkommen, stell dir das mal
vor. Die Sache läuft also bislang total nach
Plan. Es ist bald endlich so weit, dass er sich in
ein Schalketrikot zwängt. Nur kann ich es langsam
nicht mehr ertragen, dass er regelmäßig
Sex von mir will, meine Ausreden werden immer einfallsloser.
Ich habe inzwischen schon drei Hautschichten weniger
an den Beinen, weil ich mich so oft rasiere.“
Der dicke Mann blickte böse durch seine Brille.
„Und was bedeutet das nun?“ fragte er. „Ich
weiß nicht, ob ich Hans-Rüdigers „Druck“
noch weiter gewachsen bin!“ sagte Frauchen. Jetzt
wurde es lauter, ich begab mich in Alarmbereitschaft,
tat aber dennoch so, als ob ich schlief! „Hör
zu, Du hast von Stumpenrudi 5000 Ocken Vorkasse für
den Fall erhalten, konntest somit Deine Schulden begleichen.
Ich denke nicht, dass es hier noch eine große
Rolle spielt, ob Du glaubst, der Sache nicht gewachsen
zu sein. Du musst Eichenbauer dazu bewegen, mit in
die königsblaue Kurve zu kommen. Er muss dort
einen Schal oder ein Trikot umhaben, einmal das Mohammed
-Lied singen und dort von unseren Kameraleuten gefilmt
werden, damit sein Gesicht auf dem Videowürfel
erscheint. Dann bekommst Du auch die zweite Rate,
womit Du Dir dann endlich dein Fett absaugen lassen
kannst. Wir haben das jetzt von vorne bis hinten alles
perfekt durchorganisiert. So kurz vor dem Ende darfst
Du jetzt nicht kneifen. Unsere heilige Familie kann
sich eine Niederlage gegen den kleinen giftigen Widersacher
nicht erlauben, es muss klappen! Rudi hat eine Wette
mit Rolf laufen. Denk daran!"
Frauchen blickte ihn an. „Charly, dreh doch nicht
gleich am Rad, ich habe doch gesagt, es verläuft
alles nach Plan! Ich hab die Patte für die ersten
Phasen schon bekommen, das mag stimmen, aber Du solltest
eigentlich schlau genug sein und wissen, dass ich
ohne größere Probleme das Dingen durchziehen
werde. Dich zieh ich doch auch regelmäßig
durch. Ich bin eine Frau, mir verfällt jeder“
Der Mann schnurrte, rieb sich kurz im Schritt und
Frauchen fuhr fort: „Hansi hat letztens schon
gefragt, ob er meinen Pullover anziehen kann, Charly,
und stell Dir vor, er meinte den GELSENKIRCHEN Pullover.“
Charly drehte sich zur Seite, wodurch sich alles im
Bett gleich mit drehte, so dass Frauchen auf der anderen
Seite überschwappte und aus dem Bett flog. Nachdem
sie sich wieder rein gekämpft hatte, sagte der
Mann: „Wir sollten aber auch mal beobachten,
ob er uns nicht auf der Nase herumtanzt. Er soll sehr
gerissen sein. Der war laut Aussagen meiner Mitarbeiter
übrigens schon zwei Mal in meiner Kneipe und
hat da Randale gemacht! Allein dafür werde ich
ihn in aller Öffentlichkeit bloßstellen,
denn niemand singt in meiner Kneipe RWE Lieder.“
Plötzlich klingelte es an der Türe und ich
tat das, was ein normaler Hund in solch einer Situation
tun muss: ich bellte. „Mist, das kann nur Hans-Rüdiger
sein. Gott sei Dank vergisst der Spinner ewig seinen
Schlüssel, seitdem er hier verkehrt! Los schnell,
Charly, zieh deine Joggingflitsche an und verpiss
Dich in den Schrank.“ – „Hach, Ilse,
ich liebe es, wenn Du so sprichst! Aber da pass ich
doch nie im Leben rein. Bei meiner Wanne muss mindest
ein Viertürer her …“ – „Dann
wirf Dich unter das Bett, mein Moppelchen! Wenn Eichenbauer
dich hier sieht, dann ist die ganze Sache aufgeflogen
und wir werden ihn niemals vor seiner rot-weißen
Welt bloßstellen.“ Frauchen zog sich schnell
ihren Schalke Bandemantel über, im Glauben, mein
Freund der Stöckchenwerfer würde sie unter
diesen Umständen eh nicht anfassen. Der dicke
Mann quetschte sich unter das Bett und ich wedelte
mit dem Schwanz. Es klingelte erneut an der Türe.
Ich drehte mich noch einmal um und unterm Bett winkte
mir der dicke Kerl verlegen zu. Frauchen schloss vorsorglich
noch das Schlafzimmer ab.
Dann drückte sie die Türe auf und öffnete
diese einen Spalt, gerade so weit, dass ich nicht
abhauen konnte, um meinem Freund entgegen zu gehen.
Danach zündete sie sich eine Zigarette an und
schmiss sich ins Wohnzimmer auf die Couch. Und siehe
da: wuff, wuff! Da war er ja wieder, der nette Mensch,
mit dem ich in den letzten Wochen so oft am Kanal
oder an der Emscher toben war und bei dem ich viel
mehr durfte, als eben bei Frauchen. Er begrüßte
mich wie immer, sprang mit mir durch die Wohnung und
streichelte mein Fell. Dann erst ging er in das Wohnzimmer.
„Hallo Schatz, meine kleine Retterin“ sagte
er. Er gab ihr einen tiefen Kuss und grabschte gleich
nach ihrem Busen. „Hans Rüdiger, Du Schlingel,
lass das … siehst Du nicht, dass ich einen Schalker
Bademantel anhabe? Du hast gerade freiwillig das Emblem
berührt!“ - „Musst Du soviel rauchen?
Die ganze Bude hier ist schon wieder blau …“
- „Hach, Hans-Rüdiger, wir sind hier alle
blau, Königsblau! Du doch auch bald, wenn dein
großer Tag kommt. Aber was bin ich froh, dass
Du hier bist. Ich habe übelste Kopfschmerzen,
der Hund jault schon die ganze Zeit, da er kacken
muss und ich kann nicht mit ihm raus, weil mir alles
so weh tut. Buhhuuuhuuuuu! Kannst Du mir nicht einen
Gefallen tun und mal eben für mich zur Apotheke
gehen? Bei der Gelegenheit Huub mitnehmen? Bitte,
bitte, Schatz, ich mach mich dann auch schon mal fertig
für gleich und bereite Dir was Leckeres zu essen
vor. Badewasser lass ich uns dann auch noch gleich
ein und dann kannste mit mir machen, was Du willst“.
Ohne eine Antwort abzuwarten ging Frauchen los und
besorgte sich aus dem Flur mein Gassigeschirr. Jawohl!
Das war das Signal. Ausflippen war angesagt! Gleich
könnte ich wieder Stöckchen holen und von
der Bude ein paar Leckerlis absahnen. „Na gut!“
sagte mein Freund, den ich auch noch mehrfach versuchte,
darauf hinzuweisen, dass im Schlafzimmer ein anderer
Mann unter dem Bett lag, aber er vernahm meine Signale
wohl falsch. „Hast Du der Töle wieder Pur
vorgespielt, der ist ganz schön fickrig.“
fragte er. „Nein, der muss einfach nur ´nen
Pfund legen, Fratzibatzi. Und jetzt beeil Dich bitte,
ich geh hier vor lauter Kopfschmerzen noch kaputt.
Thomapyrin heißen die Kopfschmerztabletten,
hier ist das Rezept.“ Mein Kumpel blickte auf
das Rezept. „Ilse, bist Du sicher, dass es das
richtige Rezept ist? Dieses hier ist ausgestellt auf
einen Herrn Charlie Newman bei der Victoria Versicherung
und hier steht auch nicht Thomapyrin, sondern Viagra!“
Frauchen entriss ihm den Zettel. „Hach, das ist
für Ferdinand von oben. Den haben wir doch gestern
auch beim Benefizspiel getroffen. Das Rezept habe
ich auf dem Flohmarkt an der Trabrennbahn gekauft.
Ferdinand will die Dinger mal an seiner Ilse ausprobieren.“
Zwischen Tür und Angel musste Hansi aber noch
was loswerden: „Wieso geht eigentlich Ulrike-Eva
Kapp nicht mal mit dem Hund raus, die hängt nur
im Schlafzimmer ab und flennt! Des Weiteren kannst
Du ihr mal sagen, die soll die Flossen von meinen
Kreuzworträtseln auf dem Scheißhaus lassen
und ihre grauen Haare aus der Badewanne wegspülen,
wenn sie sie denn schon benutzt. Das nervt langsam.
Und warum zum Henker hat sie mit Anfang 20 schon graue
Haare?“ Frauchen stand auf und wollte gerade
den netten Menschen umarmen, als dieser sich abwandte.
„Hör zu, Hans Rüdiger,“ sagte
mein Frauchen „sie hat sich gerade von ihrem
Mann in Ratingen getrennt, heult sich seit Wochen
die Tränensäcke aus und Du kaltherzige RWE-Kutte
wunderst dich, wie man bei solchen Sachen graue Haare
bekommt? Sie ist sehr sensibel.“
Diese Erklärung reichte meinem Freund offensichtlich,
denn endlich gingen wir beide mit der Leine bewaffnet
zur Tür. „Wenn ich wieder komme,“ sagte
er, „rasierst Du dir zur Abwechslung mal nicht
die Beine, ich hab einen Mörderdruck.“ Er
schnappte sich meinen Hals, der Karabiner meines Gassigeschirrs
rastete ein und schwupp, waren wir auch schon im Treppenhaus,
wo ich die Treppen mit ihm herunter hetzte. „Man,
Boss, zieh nicht so!“ sagte er. Ich fand es nett,
dass er mich als seinen Boss ansah, deswegen gehorchte
ich auch auf ihn. Wir gingen als allererstes in Richtung
Hauptstrasse. Vor einem Gebäude fesselte er mich
an eine Laterne und ich fand das alles andere als
schön, deshalb wollte ich ihm mitteilen, er solle
das nicht tun. Heraus bekam ich jedoch nur ein Kleffen,
wie immer. Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt,
er aber nicht, denn immer wieder kam er aus dem Gebäude
zurück und meckerte: „Boss, hab noch was
Geduld, die Schlange kann ich nicht wegzaubern. Und
hör auf zu bellen, die Leute drehen sich schon
alle um!“ Wuff Wuff! Schönen Dank auch,
wie sollte ich gerade jetzt aufhören zu bellen,
wo doch vor Frauchens Haus der nette, dicke Mann mit
dem Trainingsanzug in ein Taxi stieg.
Es dauerte eine lange Zeit, dann kam er, mit einer
Tüte in der Hand wieder aus dem Haus und faselte
irgendwas vor sich hin. „Boss, hast du schon
deinen Haufen gemacht, oder müssen wir wieder
durch den dunklen Park, wo die ganzen kaputten Schalker
mit ihren Hunden spazieren?“ Ich hob an den unmöglichsten
Stellen mein Beinchen, zog dort, schnüffelte
hier und das alles nur, weil ich seit heute Morgen
nicht mehr draußen gewesen war. Frauchen musste
ja mit dem dicken Mann „reden“. Wir gingen
in meinen Lieblingspark. Am Anfang des Parks machte
er mir die Leine ab, obwohl er wusste, dass Frauchen
das alles andere als gerne sah. „Hehe, Boss,
jetzt kannst Du Dich mal austoben, die Alte hält
dich genau wie mich auf Sparflamme, wir Kerle müssen
zusammen halten“ Der Karabiner klackte erneut
und diesmal war ich frei. Ich konnte hingehen, wo
ich wollte. Nicht ganz, denn der Duft der Nachbarshunde
hielt mich von freier Bewegung ab. Mein Freund setzte
sich auf eine Parkbank, spielte mit seinem Telefon
herum und ich zog in das Gestrüpp, woher diese
Düfte kamen.
Inzwischen waren dunkle Wolken aufgezogen, im dichten
Schatten der Bäume des Parks konnte man gerade
als Hund schlecht sehen. Dann plötzlich hörte
ich einige Geräusche und eh ich mich versah,
standen vier extreme Killerhunde vor mir. „Los,
schnappt ihn Euch, da ist ja die Essener Sau!“
bellten sie mir zu. Oh mein Gott, wuff wuff, ich musste
was unternehmen, hatte mich aber auch verlaufen, so
dass ich meinen Freund nicht sofort wieder fand. Ich
schmiss mich unter einen Laubhaufen. Die Tarnung war
aber alles andere als gut, denn mein Schwanz schaute
aus dem Laubhaufen.
„Jaaaaaaa, ich kann ihn riechen, da vorne muss
die rot-weiße Misttöle sein. Solche „Schicki
Micki Köter“ von Essener Asis rieche ich
aus hundert Metern Entfernung.“ Die vier, schwarzen,
großen Hunde trabten wie von der Tarantel gestochen
durch das dunkle Gestrüpp. Wen meinten die mit
Essener? Mich? Hallo? Ich heiße Huub? „Leute,“
versuchte ich ihnen zu entgegnen, ohne das sie mich
aus meinem Laubhaufen hätten entdecken können,
„ihr habt einen am Halsband, ich heiße
Huub und komme aus Feldmark.“ Ehe ich das ausgebellt
hatte, vernahm ich ein lautes Schnüffeln sowie
ein Kratzen und in Windeseile war mein Versteck von
den 16 Tatzen meiner Gegner weggeschaufelt worden.
Ich war ertappt.
„So, Boss Rahn, Du heißt also Huub. Glaubst
wohl auch, Du kannst uns verarschen, wie? Wir machen
jetzt aus dir Hackfleisch!“ Ein greller Pfeifton
legte plötzlich unsere zehn Ohren lahm und von
weitem hörte ich seine erlösende Stimme.
„Hüüüüüü-hüüüüb?!“
„Huub, komm her, wo bist Du?“ Die vier Killerhunde
blickten mich verdutzt an. „ Wenn meint der Essener
mit Huub?“ bellte einer der Hunde. „Du hast
heute das Glück Deines Lebens, dass Du tatsächlich
nicht Essener bist, wir lassen Dich noch einmal davon
kommen“ bellte der Rädelsführer der
Dobermänner. Sie zogen dennoch knurrend von Dannen.
Ich kam aus dem Gebüsch raus mit wedelnder Rute,
hätte weinen können, dass er mich gerettet
hatte, aber genauso sauer war ich, da er mich in so
eine Situation gebracht hatte. Ich sprang ihn, dreckig
wie ich war, an.
„Meine Güte, Boss, wie siehst Du denn aus?
Die Ilse reißt mir die Eier ab. Dabei wollte
ich ihr doch gleich die Klamotten vom Leib reißen
Hat sich jetzt erstmal erledigt. Wir müssen vorher
noch zu mir, damit ich dich in der Dusche waschen
kann.“ Der Karabiner meines weiß-blauen
Gassigeschirrs rastete ein weiteres Mal ein und wir
zogen hinaus in die Welt. Im Dickicht sah ich die
leuchtend-bösen Augen der blutrünstigen
Bestien, ich war ihnen heute entkommen. Heute! Aber
was wäre, wenn ich Ihnen ein weiteres Mal über
den Weg laufen würde?
Auf dem langen Fußweg in das Domizil des Herrchens
faselte er noch ein wenig vor sich hin. „Du,
Boss, ich kann dir gar nicht sagen, was ich mich freue
mit Ilse in die Arena zu gehen. Das wird in jedem
Fall ein Heidenspaß werden, das verspreche ich
Dir … Schade, dass Du nicht dabei sein kannst.“
An der Stadtgrenze zu Essen legte er mir ein rot-weißes
Gassigeschirr an, welches er in seiner Jacke versteckt
hatte. Das Blaue verstaute er in eine Tüte. „Komm,
mein kleiner Boss, wir sind wieder daheim …“
(fsl)