Interview mit RWE-Scout Horst Quade

veröffentlicht am 12.09.2007 um 21:37 Uhr

Durch die Gegend fahren und ein bisschen Fussball gucken? Wie anstrengend der Alltag eines Scouts wirklich ist und wie die Scoutingabteilung bei RWE arbeitet, erzählte uns Horst Quade, RWEs Spielerbeobachter der selbst bei fliegenden Steinen und Feueralarm die Stellung hält!

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Wie lange schreiben sie an einer solchen Analyse, wie lange an einer Spielerbeobachtung?

Horst Quade Horst Quade
Bei einer Spielerbeobachtung geht das relativ schnell, da sitze ich vielleicht eine gute Stunde an dem Bericht. Ich muss ja auch noch Dinge wie den Spielerberater oder die Vertragslänge herausfinden und erfassen. Die Gegnersichtungen sind happig. Da hat man so sechs Stunden Papierarbeit.
Das geht dann alles an den Sportlichen Leiter und den Trainer. Und wenn ein neuer Trainer kommt, wird natürlich erst einmal abgecheckt, ob er den Scout überhaupt gebrauchen kann, sonst wird man unter Umständen nicht übernommen. Ich arbeite ja nicht nur dem Sportlichen Leiter, sondern auch dem Trainer zu. Als Lorenz-Günter Köstner geholt wurde, kam er am ersten Tag zu mir und sagte, ich solle ihm mal etwas zu Unterhaching erzählen. Da kannte er natürlich jeden Spieler. Das empfand ich auch nicht als negativ, ich würde das als Trainer ähnlich machen. Die Zusammenarbeit muss klappen, dann macht die Arbeit mit dem Trainer auch Spaß. Und die Informationen des Scouts müssen natürlich stimmen, deswegen die schriftlichen Berichte.


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Wenn man die Informationen schriftlich hat, kann man sie natürlich auch archivieren. Wenn man sich in kurzer Zeit so viele Spiele anguckt, kann man sich wahrscheinlich nach der zwanzigsten Partie nicht mehr an die Erste erinnern?

Horst Quade
Genau. Das vergisst man, absolut. Man muss archivieren, anders geht es nicht. Die Rückspiele sind aber einfacher vorzubereiten als die Hinspiele. Bei jedem Spiel muss man die Spielernamen, das Alter, die Körpergröße, die Positionen und den starken Fuß kennen, Fotos parat haben und so weiter.


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In diesem Sommer ist mit Heiko Bonan ein neuer Trainer gekommen und es wurden viele Spieler verpflichtet, die Bonan schon bei seinem alten Verein auf der Liste hatte.
Ärgert man sich, wenn ein neuer Trainer mit ganz anderen Vorstellungen kommt, so dass große Teile der eigenen Arbeit unbrauchbar werden?

Oder gab es vielleicht sogar größere Schnittmengen zwischen den Vorstellungen von RWE und Bonan, wie z.B. bei Tim Erfen, an dem man auch schon vor der Verpflichtung Bonans Interesse hatte?

Horst Quade
In so einem Fall freut man sich. Wenn man vorgearbeitet hat und der neue Trainer von der gleichen Idee beseelt ist, dann ist das gut. Dann wächst auch das Vertrauensverhältnis zwischen ihm und den Leuten, die schon da sind. Er sieht ja, was wir über Tim Erfen geschrieben haben und wie wir ihn sehen. An so einem Beispiel kann der Cheftrainer dann schnell erkennen, ob die Scouts ein Auge haben oder nicht. Wenn sich da die Vorstellungen decken, ist das sehr gut. Schlimmer wäre es, wenn wir einen Spieler von Ahlen beobachtet hätten und dann käme Heiko Bonan und würde uns fragen, was wir denn da geschrieben hätten, das würde alles nicht stimmen.

So kann sich der neue Trainer dann recht schnell ein Urteil darüber erlauben, was in der Abteilung fachlich gesehen überhaupt läuft.
Und wenn der Trainer Spieler holt, die man überhaupt nicht im Programm hatte, dann ist das für mich auch nicht negativ, sondern kann für den Verein positiv sein. Wenn viele verschiedene Gedanken einfließen und bei der endgültigen Entscheidung der Trainer und der Sportliche Leiter auf derselben Wellenlänge liegen, dann ist das nur gut.

Um alle 3000 Spieler der Datenbank vollständig zu erfassen, bräuchten wir wohl 30 hauptamtliche Scouts. Das ist nicht zu schaffen. Von daher ist es gut, wenn ein neuer Trainer kommt und ein neues Potential an Wissen mitbringt. Er liefert das dann ja auch hier ab; der eine mehr, der andere weniger.


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Ist es denn so, dass man als Scout Spieler wie Pirson oder Czyszczon sowieso präsent hat, weil sie hier in der Region spielen, oder ist man soviel unterwegs, dass man diese Spieler aus den Augen verliert?

Horst Quade
Vom Grundsatz her würde ich erstmal sagen, dass es mir bei gleicher Leistung lieber ist, wenn ein Spieler aus dem Ruhrpott als von weiter weg kommt. Ich denke, dass sehen die anderen Verantwortlichen hier auch so. Das ist natürlich ein Idealfall, auch von der Zuschaueridentifikation. Also ist es klar, dass man solche Spieler sucht. Es ist auch klar, dass uns die Spieler hier aus der Region besser bekannt sind.

Borussia Dortmund II haben wir zum Beispiel in der letzten Saison acht- oder neunmal gesehen, und davon hat Sören Pirson vielleicht siebenmal gespielt. Da stößt man dann zwangsläufig mit der Nase drauf, dass der gut ist. Der Weg nach Dortmund ist ja auch viel bequemer und kürzer als z.B. nach Wiesbaden. Wenn ich mir einen Spieler von Rot-Weiß Erfurt angucken möchte, dann fahre ich doch viel eher zum Spiel Dortmund II gegen Erfurt, als dass ich zu einem Heimspiel von Erfurt fahre. Daher hat man die Vereine, die hier vor Ort liegen, natürlich sehr viel deutlicher in der Sichtung, und da fallen solche Produkte ab.

David Czyczon war zum Beispiel sowohl bei uns, als auch bei Heiko Bonan gelistet. Das war also wieder ein schöner Zufall. Die Fans können solche Sachen ja nicht wissen. Deshalb darf man nie hergehen und sagen: Diesen Spieler hat der Janßen geholt, jenen Spieler hat Bonan geholt und der Spieler kommt auf Empfehlung der Scouting-Abteilung. Das ist alles Quatsch.
Wenn es eine Verpflichtung gibt, dann müssen wir alle nach außen dahinter stehen, im Positiven wie im Negativen. Da kann man nicht wegtauchen. Für mich wäre es da einfach wegzutauchen, ich bin nicht so wichtig und nicht in der Öffentlichkeit präsent. Aber ich denke, dass bei solchen Sachen der Verein und die Gemeinschaftssinn im Vordergrund stehen muss. Intern kann man natürlich über alle unglücklichen Entscheidungen sprechen.

Ich finde es auch unschön, wenn man irgendwo hört, wie sich jemand damit brüstet, einen Spieler geholt zu haben und der „blinde“ Manager habe gar nichts damit zu tun gehabt. Meist kommt dann die Retourkutsche vom Manager, der dann sagt, welche Spieler er ohne den Trainer geholt hat .- Das ist alles Quatsch. Für mich ist ganz wichtig dass der Verein und das Teamwork im Mittelpunkt stehen.

Und das wenn mal ein Spieler verpflichtet wird, von dem der eine oder andere nicht hundertprozentig überzeugt ist, muss er nach Außen hin trotzdem zu dem Spieler stehen und darf nicht, wenn es mal schlecht läuft, sagen, er habe mit der Verpflichtung des Spieler nichts zu tun gehabt.

Meiner Meinung nach müssen alle zu den Verpflichtungen stehen. Es ist wie in anderen Bereichen des Lebens. Der eine mag rothaarige Frauen lieber, der andere Blonde, aber das darf kein Kriterium in der Beurteilung des Menschen sein.

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass hier die Verantwortlichen eine Verpflichtung getätigt worden ist, bei der jemand massiv mit Sachargumenten dagegen war. Deswegen machen wir ja auch die Sitzungen, bei denen über jeden Spieler ausführlich diskutiert wird. Über Spieler, die man nicht gesehen hat kann man natürlich keine Meinung abgeben, da hält man den Mund.


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Wie viele Spiele schauen Sie sich in der Woche an?

Horst Quade
In einer Saison komme ich auf über 100 Partien.


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RWE sehen Sie dann wahrscheinlich nicht so oft?

Horst Quade
Ganz selten. Über Rot-Weiss kann ich mir wirklich am wenigsten eine Meinung bilden (lacht). Also. das muss dann gerade mit dem Plan übereinstimmen. Ich glaube im letzten Jahr habe ich vier Zweitligaspiele und ein Pokalspiel der Rotweissen gesehen.


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Wie sah zum Beispiel Ihre letzte Woche aus?

Horst Quade
Am Mittwoch war ich beim Spiel Union Berlin gegen unseren letzten Gegner SV Babelsberg. Donnerstag habe ich mit Heiko Bonan über das Spiel gesprochen und ihm meinen Bericht vom Vorabend vorgelegt. Am Samstag war ich bei dem Spiel Eintracht Braunschweig – Wuppertaler SV, bin dann über Babelsberg nach RW Erfurt gefahren um unseren nächsten Gegner gegen unseren übernächsten Gegner Union Berlin spielen zu sehen. Am Mittwoch haben Heiko und ich dann über RW Erfurt gesprochen. Eine ganz normale Scouter-Woche.


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Freut man sich da manchmal auf die spielfreie Zeit?

Horst Quade
Nein, ich bin so einer, der es am liebsten hätte, wenn es gar keine Pause gäbe. Ich habe einfach Spaß daran, Fußballspiele zu sehen. Ich fühle mich in den Stadien sauwohl. Ich erinnere mich gerne an die Zeiten, als ich noch Fan war und man auf eigene Kosten hunderte Kilometer gefahren bin und meine Eintrittskarte noch selbst bezahlen musste. Ich bin schon froh, dass ich das jetzt nebenbei noch geschenkt bekomme.


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Man merkt, dass Scouting Ihr Ding ist. Aber können Sie sich vorstellen irgendwann noch mal als Trainer zu arbeiten?

Horst Quade
Nein, das kann ich mir nicht mehr vorstellen. Gerade weil sich im gehobenen Amateurbereich gravierende Änderungen vollzogen haben. Früher war für mich das Faszinierende am Amateursport die Gemeinschaft, die Kameradschaft. Nach dem Spiel noch mal in der Kabine zu sitzen und eine Kiste Bier zu leeren, die Gemeinschaft in der Gruppe zu genießen. Heutzutage haben die jungen Spieler, ich weiß nicht warum, so wenig Zeit. Die duschen und sind weg. Das ist für mich einer der Gründe gewesen zu sagen: „Mensch, dass ist nicht mehr mein Ding“.


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Aber fehlt Ihnen gerade dann nicht der direkte Umgang mit den Spielern? Die Arbeit auf dem Platz und beim Training?

Horst Quade
Es hat riesigen Spaß gemacht, Trainingseinheiten zu gestalten oder auf der Bank zu sitzen und die Verantwortung zu übernehmen. So wie du dich als Trainer freust oder mitleidest: Trainer zu sein ist das Schönste, was es überhaupt im Fußball gibt, die Krönung von allem. Aber, auch altersbedingt, muss man erkennen, wenn du dich mit irgendwelchen Dingen nicht mehr anfreunden kannst. Dann musst du auf eine andere Schiene gehen. Deshalb bin ich froh, dass ich diese Aufgabe hier in Essen habe.

Das, was ich am Fußball geliebt habe und im Amateurbereich nicht mehr vorfinde, habe ich hier auf andere Weise. Alle Trainer in diesem Leistungsbereich werden ihnen sagen, dass das vor zehn Jahren ganz anders war. Jetzt genieße ich halt dieses Teamwork in der Scouting-Abteilung, mit den Trainern und dem Sportlichen Leiter. Klar, das andere fehlt mir, aber man kann nicht alles haben. Es war auf jeden Fall eine super Zeit, aber ich denke, es ist als Trainer immer besser, ein Jahr zu früh als ein Jahr zu spät aufzuhören.


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Wir haben den heißen Tipp bekommen, Sie zu fragen, wie es denn in Polen war?

Horst Quade
(lacht) Das war mein gefährlichster Einsatz. In Polen hab ich es ungewollt geschafft, im Block der Krakauer Hooligans zu landen. Ich habe den Eingang für die für mich hinterlegte Freikarte nicht gefunden und es war sowieso schon alles etwas unruhig. Da dachte ich mir, ich kaufe mir am besten selber eine Karte. Ich habe noch einen Mann gefragt, der mit seinem halbwüchsigen Sohn ins Stadion ging, in welchem Block ich am besten sitzen würde. Der nannte mir den Block 36.
Also habe ich mir eine Karte für den Block 36 gekauft. Die Tribüne war dort dreigeteilt. Ich saß im Block rechts außen, im Block in der Mitte saßen so 350 Polizisten mit Schild und Helm, und links waren die Anhänger von Lech Posen.

Das wusste ich aber gar nicht und hatte mich schon gewundert, warum die den ganzen Mittelblock für die Polizisten frei lassen. Das kann man sich gar nicht vorstellen, die Leute saßen da, es schien die Sonne, und es war gar alles friedlich. Jetzt kamen die Mannschaften aufs Feld, und auf einmal standen vor mir vier, fünf Leute auf, griffen in ihre Taschen und warfen mit Steinen in den Block von Lech Posen. Da war ich natürlich erstmal baff. Die gleiche Ladung Steine kam dann natürlich zurück, die Polizisten teilten sich und bauten sich schon vor den Fangruppen auf. Da habe ich nur gedacht: „Verdammte Scheiße, wenn die gleich mal ein wenig aufräumen hier im Block, dann nützt es mir auch nichts, wenn ich sage, ich komme von Rot-Weiss Essen und bin neutral!“. Da ging mir schon ein bisschen der Arsch auf Grundeis und ich bin erstmal nach rechts weg. Dann gab es 10 Minuten Spielunterbrechung wegen „Randale“. Es ist also schon manchmal spannend als Scout.

Bei dem Spiel hatte ich natürlich nicht so auf die Spieler von Krakau geachtet, sondern eher auf die von Lech Posen. Die sind vom Niveau her etwas tiefer. Aber trotzdem gefiel mir der Rechtsaußen von Krakau so gut. Das war Jakub Blaszczykowski, der jetzt zu Dortmund gewechselt ist. An dem werden die viel Freude haben, das kann ich so nach einem Spiel schon sagen. Das sind Spieler, die könnte man einpacken und mitnehmen.


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Das Spiel haben Sie also trotz der Ausschreitungen in Ihrem Block noch zu Ende verfolgt!?

Horst Quade
Ja, sicher. Ich war 12 Jahre Soldat, das prägt. Als ich zurück auf die Geschäftsstelle kam, habe ich erstmal meinen Stahlhelm aufgesetzt und gesagt: „Melde mich aus Krakau zurück“. (lacht)
Nein, da kann man nicht weggehen. Ich habe auch früher als Trainer in der Oberliga genug „Schlachten geschlagen“, zum Beispiel in Herne oder in Siegen. Das – natürlich nicht das Steine werfen – gehört zum Fußball dazu. Ich habe mich dann eben dort hingestellt, wo man notfalls schnell weg gekonnt hätte.


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Man erlebt also auch was als Scout?

Horst Quade
Ohne Zweifel. Es gab auch schon einen Hotelbrand, bzw. einen falschen Alarm. Da steht man dann auf einmal um 3 Uhr vor dem Hotel. Das Scouting ist eine eigene Welt. Eine Sache, hinter der man hundertprozentig stehen muss, sonst kann man das nicht machen. Ich genieße auch das Autofahren, soweit man es noch genießen kann und habe da zumindest kein Problem mit.


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Fliegen sie nicht auch mal zu einem Spiel?

Horst Quade
Ich habe ja Flugangst, dass ist mein einziges Problem bei dem Job. Nach Möglichkeit fahre ich schon mit dem Auto, im Flieger fühle ich mich doch sehr unwohl. Aber Flüge sind ohnehin eher selten.


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Werden sie denn auch schon mal von anderen Scouts angerufen, die sie zum Beispiel nach bestimmten Spielern fragen?

Horst Quade
Ja, auch da hat man so ein kleines Netzwerk aus Bekannten, Trainern und anderen Scouts. Viele ehemalige Spieler von mir sind mittlerweile auch Trainer, und auch bei seinen alten Vereinen kennt man ja Leute. Der Kontakt der Scouts untereinander sind eigentlich sehr positiv zu bewerten.

Es gibt da keinen Futterneid. Ich würde natürlich nie mit einem Scout von z.B. Paderborn zusammenarbeiten, weil da die Interessenlage ungefähr gleich ist, aber mit einem Scout von Köln kann man sich schon mal unterhalten, der sucht eine ganz andere Qualität als ich. Wenn also ein Spieler für Essen mal nicht realisierbar ist, kann man so einen Tipp natürlich schon mal weitergeben. Ich bemühe mich auch Kontakte zu Trainern aus der Regionalliga Süd zu pflegen, wo es derzeit auch noch nicht so große Interessenkonflikte gibt. Aber so was gibt es nur in Fällen - und das unterstreiche ich ganz dick - bei denen ich weiß, dass uns das nicht negativ betrifft. Da kann es auch mal vorkommen, dass man vorgibt, man würde einen Spieler nicht kennen, und tatsächlich steht er bei uns auf der Liste. Da muss man schon mal mogeln, so was wissen die Kollegen aber auch und machen es im Zweifelsfall genauso.

Lustig war es, als ich einmal mit dem Scout vom 1.FC Köln bei einem Spiel in Karlsruhe zusammen gesessen habe. Zeitgleich spielte RWE gegen Köln, und ich bekomme immer SMS, wenn bei Rot-Weiss etwas passiert. Ich bekam die SMS zum 1:0 und sagte „Guck mal hier, 1:0 Essen“. Der sagte, dass würde doch nichts machen, könnte man noch drehen. Beim 5:0 sagte er, jetzt wolle er nichts mehr hören. (lacht)

Aber an diesem Beispiel sieht man auch, dass wir eine ganz bestimmte Gruppe Mensch sind. Da spielt Essen gegen Köln, und wir sitzen zusammen auf der Tribüne in Karlsruhe.


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Für die Beurteilung der eigenen Spieler sind dann also auch der Trainer und der Sportliche Leiter alleine zuständig?

Horst Quade
Ja, das machen die beiden alleine. Der Scout wohnt eigentlich überall, nur nicht in der eigenen Stadt. Wir sind die Zuträger und Informanten. Die Entscheidungsträger sind der Sportliche Leiter und der Trainer, und da muss man als Scout einfach hinten anstehen. Du kannst nur Fragen beantworten, Entscheidungen treffen: Nein.


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Sie sagten, Sie haben mehr als 3.000 Spieler in Ihrer Datenbank. Darunter alle Regionalligisten. Wenn man den Vergleich zieht zwischen den Spielern, die RWE hat, und denen, die bei der Konkurrenz unter Vertrag stehen, was würden Sie tippen, wo Rot-Weiss landet?

Horst Quade
Das ist eine linke Frage. (lacht) Ich bin mir sicher, dass wir die eingleisige dritte Liga schaffen und ich hoffe natürlich immer noch auf Platz Zwei.


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Wir bedanken uns recht herzlich für dieses ausführliche Interview, Herr Quade!


Das Interview führten Tim Zähringer und Henrik Holländer