17.12.2020

Gegen Wegberg den Weg weitergehen!

von Redaktion

Die fast unglaubliche anmutende Punktausbeute von 50 Zählern winkt Regionalliga West-Spitzenreiter Rot-Weiss Essen zum Ausklang der Hinrunde. Voraussetzung dafür ist ein Sieg über Aufsteiger Wegberg-Beeck am kommenden Samstag im Stadion Essen.

Wegen der akuten Corona-Situation und des „harten“ Lockdowns ab Mittwoch steht noch ein Fragezeichen hinter der Austragung. Ebenso darf RWE alles, nur nicht die Gäste unterschätzen. Der Aufsteiger spielt bislang eine gute Saison, hat in Essen nichts zu verlieren und wird Begierde darauf haben, Rot-Weiss als erste Mannschaft in dieser Saison eine Niederlage beizufügen.

Neunzehnmal stand RWE in dieser Spielzeit bislang auf dem Platz, neunzehnmal wurde es dabei nicht besiegt. Wir wiederholen uns, und zwar gerne. So erfolgreich verlief ein Saisonstart seit fast 30 Jahren nicht mehr. In der Saison 1991/92 war es ausgerechnet das auch jetzt anstehende 20. Saisonspiel, in dem Rot-Weiss Essen erstmals geschlagen worden ist. Ein schlechtes Omen? Wer die Mannschaft von Christian Neidhart und im Grunde den gesamten RWE-Staff in diesen dreieinhalb Monaten seit Saisonstart erlebt hat weiß, dass die Roten Dank ihrer eigenen Stärken Spuk und böse Geister vertreiben können. So auch am vergangenen Samstag in Lotte. Die Sportfreunde riefen wahrlich alles ab und der schlechte Tabellenplatz war der Mannschaft von Imke Wübbenhorst zu keiner Phase des Spiels anzumerken. Dennoch nahmen die Essener am Ende fast gewohnheitsmäßig die Punkte mit nach Hause zurück. Das Ergebnis einer großen mannschaftlichen Geschlossenheit und individueller Qualität, die sich zum richtigen Zeitpunkt Ausdruck verlieh.

Für RWE geht es im letzten Spiel der Hinrunde darum, den bislang so positiven Eindruck zu bestätigen. Erneut geistert ein wenig der Name Homberg durch die Köpfe, denn im Vorjahr ging Rot-Weiss mit einer 0:2 Heimschlappe im Gepäck gegen eben diese Homberger in die Winterpause. Das war bitter. Wäre es diesmal ebenso, zumal sich die Essener einen deutlichen Vorsprung auf den Verfolger aus Dortmund erarbeitet haben. Dieser resultiert zwar in der Höhe immer noch auch aus zwei mehr ausgetragenen Partien. Aber nachdem der BVB sein Nachholspiel gegen den Nachbarn RWO am Mittwoch nicht gewinnen konnte und kurz vor Schluss den Ausgleich zum 2:2 durch Tim Stappmann kassiert hat, führt RWE mit 7 Punkten Vorsprung in der Tabelle und wäre somit auch im „virtuellen Vergleich“ bei Gleichstand von Spielen mit mindestens einem Zähler vor der Elf von Enrico Maaßen. Der so wichtige Punktequotient sagt zudem folgendes aus, Rot Weiss Essen (47 Punkte aus 19 Partien) hat den Wert von 2, 473, Borussia Dortmund II (40 Punkte aus 17 Partien) einen Wert von 2,352. Somit wird die Neidhart-Truppe immer mehr für ihre bisherigen Auftritte belohnt. Und will sich natürlich selber am Samstag mit einem weiteren Sieg belohnen.

Der Kontrahent Wegberg Beeck kommt insgesamt ohne große oder größere Namen aus. Ein Kuriosum hat der Wegberger Kader allerdings zu bieten. Gleich 10 Spieler der Gäste haben zuvor in ihrer Karriere für Alemannia Aachen gespielt, entweder in der Jugend oder bei den Senioren. Womit dieses begründet ist, bleibt unklar, aber es ist sicherlich ein Schmankerl zum Thema unnützes Fußballwissen.

Im Tor stand zuletzt der erst 18 Jahre alte Eric Wille. Wille folgte Denis Jansen. Der Belgier, der zuvor die eigentliche Nummer 1 Stefan Zabel wegen dessen Innenbandriss abgelöst hatte, handelte sich bei der Partie in Münster eine Rote Karte ein. Jansen ist offenbar noch immer gesperrt. Für die Bank bliebe dann noch Jacomo Patza, den man sich rein vom Namen her von Essener Seite auch gut in der Startaufstellung der Wegberger am Samstag vorstellen könnte.

Bislang steht Wegberg relativ gut dar, und zwar recht deutlich über dem Strich. Aus 18 Partien holte man 21 Zähler, das sind immerhin 5 Punkte mehr als z.B. der sicherlich vor Saisonstart höher eingeschätzte Wuppertaler SV zu bieten hat. Insbesondere gegen die Spitzenteams der Liga sah der Aufsteiger ganz gut aus. Gegen den BVB II unterlag man knapp mit 2:3, gegen Düsseldorf II, Fortuna Köln und Preußen Münster gelangen Punktgewinne. Somit kommt wieder einmal keine Laufkundschaft nach Essen. Ob die Gäste ihr Heil in einer sehr kompakten Defensive suchen werden oder wie zuletzt die Sportfreunde Lotte mehr Mut nach vorne entwickeln werden, wird sich zeigen. Bislang gelang es dem Neidhart-Team, vermeintlich „schwächeren“ Gegnern mit dem notwendigen Respekt und taktischem Plan zu begegnen. In der Partie geht es auch darum, das Pokalspiel gegen Fortuna Düsseldorfs erste Mannschaft am 23.12 aus den Köpfen zu verdrängen und dort bis zum Abpfiff am Samstag Wegberg Beeck präsent zu haben. Und natürlich die eigenen Stärken erneut abzurufen. Dann wird auch am vierte Adventswochenende für RWE eine Kerze der Freude leuchten.

NUR DER RWE!

Sven Meyering