08.09.2017

Pflichtaufgabe

von Hendrik Stürznickel

Es war wieder ein Reviersportartikel, der vielen Anhängern von RWE die Laune verdarb. Da wurde der Trainer des FC Wegberg-Beeck Friedel Henßen zitiert, dass er nicht als Punktelieferant herhalten wolle, sondern möglichst mit Zählbarem zurück an den Niederrhein fahren wolle.

Dass Überraschungssiege in dieser Saison zur Gewohnheit werden, zeigt nicht nur RWE, fast alle Titelfavoriten stolperten in der jungen Spielzeit bereits. Dennoch verhagelte diese Kampfansage vielen Anhängern angesichts der Situation die Laune. Dabei ist es selbstverständlich, dass kein Gegner ein Spiel vorab abschenkt, es geht nun mal um den sportlichen Wettbewerb.

Die Grenze zwischen Arroganz gegenüber dem hervorragend mit seinen Amateurstrukturen arbeitenden Verein aus dem Mönchengladbacher Umland und dem gesunden Anspruch, den Rot-Weiss Essen aus der Kaderplanung und dem finanziellen Aufwand stellen muss, ist dabei fließend. Bei allem Respekt vor Wegberg-Beeck: Am Ende muss der Sieg Pflicht sein. Ein Unentschieden oder gar eine Niederlage würde die Kritik weiter anwachsen lassen.

Die Problematik überzogener Erwartungshaltung existiert bei jedem Traditionsverein mit großem Anhang. Allerdings ist das Auftreten der Essener vom vergangenen Samstag nicht vergessen. Die Leistung war einmal mehr indiskutabel, weswegen nicht nur die Dauerstänkerer, die selbst im Falle des DFB-Pokalsiegs über die schlechte Leistung maulen würden, sondern durchaus geduldige Zuschauer sich fragen, woran es in dieser Spielzeit hapert.

Anhand der Diskussionen erkennt man, dass keiner richtig weiß, wie dieser Fehlstart zustande kommt. Der Trainer wird traditionell immer als Erster angezählt, nun mit einer Debatte über den konditionellen Zustand der Mannschaft, der allerdings eher gefühlt wird, als dass man ihn belegen könnte. Daneben geraten eigentlich alle Verantwortliche in den Abwärtssog, der momentan entsteht. Jürgen Lucas, Michael Welling, der Aufsichtsrat, Carsten Wolters, selbst der neue Athletiktrainer gerät ins Kreuzfeuer der Diskutanten. Dies soll keinesfalls ins Lächerliche gezogen werden, schließlich ist irgendeine Stellschraube offensichtlich nicht angezogen, doch zeigt der Rundumschlag bestens die Ratlosigkeit, die beim Anhang herrscht.

Der Niederrheinpokal unter der Woche war in dieser Situation mäßig hilfreich. Es kam zum erwarteten Schlagabtausch, bei dem die nicht vor Selbstbewusstsein strotzende Mannschaft lange Zeit brauchte, bis sie in der Verlängerung die Berechtigung zum Achtelfinalstart erwarb. Sieg ist aber Sieg, weswegen Jürgen Lucas durchaus positiv anmerkte, dass jeder Erfolg gut für das Selbstvertrauen seiner Spieler sei.

Gegen Wegberg muss die Mannschaft umgebaut werden. Dennis Malura wird einige Wochen ausfallen, wodurch Timo Becker nach überstandener Verletzung gleich Verantwortung übernehmen darf. Die angeschlagenen Philipp Zeiger und Kevin Grund werden voraussichtlich fit sein. Darüber hinaus haben Youngster Boris Tomiak und Roussel Ngankam mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht, sodass der Konkurrenzkampf auf einigen Positionen eröffnet wurde. Das ist sicherlich für die Mannschaftsleistung förderlich.

Die Mannschaft wird unter besonderer Beobachtung stehen, doch soll dieser Druck nicht als Ausrede herhalten. Diesen hat sich das Team durch die ungenügende Einsatzbereitschaft gegen Wuppertal und Wiedenbrück selbst aufgebaut und es ist genug Erfahrung im Kader, dass dieser damit umgehen können muss. Gegen Wattenscheid, Rhynern und Wegberg-Beeck muss RWE die Hausaufgaben machen, damit wieder Ruhe einkehrt und man in den Folgepartien fair bewerten kann, welche Ziele diese Mannschaft erreichen kann.


EVAG Einsatzplan

Abfahrt Essen Hbf Bussteig 4

12:00 Uhr - 13:30 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße

Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.


Fan-Hinweise zum Heimspiel gegen Wegberg-Beeck

Am Samstag, den 9. September, ist der FC Wegberg-Beeck zum 7. Spieltag im Stadion Essen zu Gast. Die Begegnung an der Hafenstraße wird um 14.00 Uhr angepfiffen. Die Tore des Stadions öffnen 90 Minuten vor Anpfiff. Der rot-weisse Fanshop ist von 12.30 Uhr bis Spielbeginn geöffnet sowie ab Abpfiff bis ca. 45 Minuten nach Spielende. Die Ausgabe der Kurzen Fuffzehn erfolgt am Spieltag kostenlos an allen geöffneten Kassenhäuschen.

Geöffnet werden die Sparkassentribüne, die Rahn-Tribüne, die WAZ-Westkurve sowie die Gottschalk-Tribüne (G2). Daher bleibt der äußere Ring des Stadions geschlossen. Die Gästefans erreichen den Stadionzugang der Gottschalk-Tribüne über die Straße Sulterkamp.

Die Infokasse befindet sich am Spieltag im Kassenhäuschen W1-W3. Dort steht auch eine Online-Kasse zur Verfügung, die im Sitzplatzbereich eine platzgenaue Ticketauswahl ermöglicht. Außerdem sind auch Tickets für das anstehende Auswärtsspiel bei der SG Wattenscheid zu folgenden Preisen (Vorverkaufsgebühr inklusive) erhältlich:

Sitzplatz: 18,00 Euro

Sitzplatz (ermäßigt): 14.00 Euro

Stehplatz: 9,50 Euro

Stehplatz (ermäßigt): 7,50 Euro

Rot-Weiss Essen weist außerdem darauf hin, dass das Mitführen von Rucksäcken und Taschen, deren Größe das DIN A 4-Format überschreiten, sowie von Schirmen und Stöcken (Stöcke für Gehbehinderte ausgenommen) ins Stadion Essen nicht gestattet ist. Da keine Lagerung der Gegenstände vor Ort möglich ist, wird empfohlen, auf die Mitnahme zu verzichten.