20.08.2017

3:0 gegen die U21 des 1.FC Köln

Aufatmen an der Hafenstraße: Der erste Saisonsieg ist im dritten Anlauf vor rund 6.500 Zuschauern an der Hafenstraße unter Dach und Fach gebracht worden, und das in einer weitgehend überzeugenden Art und Weise. Drei prima herausgespielte Tore in Kombination mit einer auch kämpferisch überzeugenden Vorstellung sorgten dafür, dass der Schulterschluss mit dem Anhang nach der indiskutablen Wuppertal-Leistung gelungen ist.

Eindeutige Statements gegen den DFB Überraschend stand Bednarski in der Startelf, obwohl er nach seinem Bauchmuskelbündelriss erst seit wenigen Tagen wieder voll trainieren konnte. Weniger überraschend war dagegen, dass Cokkosan und Urban im Gegensatz zu den ersten beiden Meisterschaftsspielen erstmal nur auf der Bank Platz nehmen durften und Grund sowie Meier ihre Aufgaben übernahmen. Weil auch der gegen Kray noch angeschlagene Platzek rechtzeitig fit geworden und damit Jansen zurück auf die Bank rotiert war, stand mit Pröger nur ein Neuzugang beim Anpfiff auf dem Platz. Der FC reiste mit vier Jungprofis aus dem Kader der ersten Mannschaft an, darunter auch der vor einem Monat verpflichtete portugiesische U19-Nationalspieler Queiros.

Das Spiel begann wie gegen Wuppertal, mit dem ersten Angriff konnte direkt die Führung erzielt werden. Der erneut sehr einsatzfreudige Pröger setzte sich auf dem rechten Flügel durch und flankte flach an den kurzen Pfosten, wo Marcel Platzek keine Probleme hatte, den Ball zum 1:0 im Kölner Tor unterzubringen (7.). Und es sollte noch besser kommen: Der zweite Angriff des Spiels rollte über links, von wo aus diesmal der von Pröger freigespielte Bednarski mit einem präzisen Flankenball Platzek bediente, der wiederum völlig blank stehend den Kölner Keeper Scott per Kopf zum zweiten Mal bezwang – 2:0 nach nur neun Spielminuten!

Der doppelte Platzek erfreute die Hafenstraße Diesmal machte RWE nicht den Fehler, sich nach der frühen Führung weit zurück zu ziehen, im Gegenteil. Nur weitere zwei Minuten später schickte Baier Bednarksi auf die Reise, doch Scott konnte erstmals in dieser Partie einen Torschuss abwehren (11.). In der 24. Minute verpasste Platzek einen lupenreinen Hattrick, sein Kopfball nach einer weiteren Flanke von Pröger flog über das Tor. Kurz darauf war es Bednarski, der nach einer scharfen Flanke aus dem Halbfeld von Lucas dem Ball per Kopf keine entscheidende Richtungsänderung mehr geben konnte (29.).
Und die Kölner? Sie waren zumindest auf dem Platz. Aber Heller wurde lediglich von den eigenen Mitspielern mit Rückpässen beschäftigt und vor dem Sekundenschlaf bewahrt, der FC selbst fiel in der ersten Hälfte nur mit einer rustikalen Gangart auf. Trainer Helmes wechselte deshalb seine gelb-rot gefährdete Profileihgabe Özcan schon nach 37 Minuten gegen Ratifo aus. So setzte auch RWE den Schlusspunkt der ersten Hälfte: Pröger, der munter beide Flügel alternierend bearbeitete, sah am langen Pfosten Malura heranstürmen, doch seinen punktgenauen Flankenball schoss der Rechtsverteidiger einen Meter über das Tor (45.). Die Vorentscheidung ließ noch auf sich warten.

Weniger schwungvoll startete Essen in die zweite Halbzeit, Köln konnte sich kurzzeitig in der gegnerischen Hälfte festbeißen und kam durch Torjäger Prokoph per Kopfball zur ersten gefährlichen Torchance (49.). Es sollte aber die einzige zwingende Möglichkeit der Kölner bleiben, denn anschließend richtete RWE – angetrieben vom bärenstarken Kapitän Beier – den Focus wieder auf die Offensive. Kaum hatte Essen das Spielgeschehen wieder im Griff, klingelte es ein weiteres Mal im Tor des Kölner Nachwuchses. Platzek bediente diesmal als Vorlagengeber Bednarski am Fünfmetereck, wo der wiedergenesene Torjäger das heute starke Flügelspiel mit der Hacke zum 3:0 krönte (63.)! Das Spiel war gelaufen und Essen brachte die Partie souverän und ohne in Gefahr zu geraten zu Ende.

Während heute die gesamte Offensive überzeugen konnte, verdiente sich hinten Zeiger, der per Kopf und Fuß alles klärte, was er klären konnte, die Bestnote. Auch Meier konnte als Innenverteidiger überzeugen, so dass es für Demandt vermutlich wenige Gründe geben wird, dieses Innenverteidiger-Duo wieder zu sprengen. Nun folgen nämlich zwei schwierige Auswärtsspiele beim Bonner SC und dem KFC Uerdingen, die beide sehr gut aus den Startlöchern gekommen sind. Hier gilt es, den positiven Trend fortzusetzen und den bisher durchwachsenen Saisonstart in einen zufriedenstellenden umzuwandeln.

Jawattdenn-Spielerbewertung

Heller [2]	Malura [2-]	Zeiger [1]	Meier [2]	Grund [2-]
Brauer [2]	Baier [2-]	Lucas [3]	Bednarski [2+]	Pröger [1-]
Platzek [1]	Jansen [o.B.]	Cokkosan [o.B.]	Urban [o.B.]