02.09.2016

Willkommen in Schilda

von Hendrik Stürznickel

Nein, es gibt Tage da macht es keinen Spaß. Während sich Anhänger und Fans noch die Wunden von der Last-Minute-Niederlage leckten, kam die Funke-Gruppe mit einem Gerücht um die Ecke, das aufhorchen ließ. So soll das Stadion durch Konzerte „aufgewertet“ werden, die von der Eventagentur eines Gelsenkirchener Vorortvereins geführt wird.

Freundlich ausgedrückt hört sich der Deal ähnlich fragwürdig an, wie der soeben im Desaster geendete mit dem insolventen Vermarkter 2M und lässt auf ein völlig fehlendes Fingerspitzengefühl schließen. Die Essener Politik kritisierte sogleich das Vorhaben und man kann nur hoffe, dass Oberbürgermeister Kufen einen Riegel vor so einen Quatsch schiebt.

Viel wichtiger als dieser Nebenkriegsschauplatz ist allerdings das weitere Abschneiden in der Meisterschaft, denn nach zwei Niederlagen und über 270 Minuten ohne selbst erzieltes Tor möchte Rot-Weiss Essen endlich wieder den Anschluss ans obere Tabellendrittel herstellen. Dazu muss ein Sieg über die Zwiebelfreunde aus Rödinghausen her. Der ambitionierte Verein startete unerwartet schwach in die Saison, konnte aber nach einer Durststrecke von einem Unentschieden in fünf Spielen am vergangenen Wochenende seinen ersten Sieg gegen Fortuna Düsseldorf II feiern.

Für Sven Demandt entspannt sich hingegen die Personalsituation, denn er kann wieder auf die Dienste Philipp Zeigers zurückgreifen, der nach seiner roten Karte aus dem Spiel gegen Viktoria Köln wieder spielberechtigt ist. Kevin Grund wird hingegen leider nicht fit, sodass er weiter ersetzt werden muss. Dennoch sind die Optionen gewachsen, da RWE kurz vor Transferschluss einen Stürmer aus der 3. Liga verpflichtet hat. Roussel Ngankam sah keine Perspektive mehr bei der SG Sonnenhof-Großaspach und verstärkt nun die Rot-Weissen. Wünschen wir ihm ganz eigennützig, dass er in Essen so richtig durchstartet. Für die Startelf wäre ein Einsatz allerdings überraschend, da Ngankam erst unter der Woche zum Team gestoßen ist.

Nach zwei Größen der Liga ist RWE wieder Favorit und muss mit dieser Rolle umgehen. Das Tor schien bislang wie vernagelt, doch Chancen konnte das Team sich erspielen. Das unterscheidet die Auftritte massiv zur vergangenen Saison, auch wenn das Ergebnis in den letzten Partien das gleiche war. Doch es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn die durchaus torgefährliche Offensive nicht bald wieder trifft. Hoffentlich beginnen sie am heutigen Freitagabend.