Heimfluch brechen
Es hätte die Serie für RWE werden können. Vier Heimspiele trugen die Essener hintereinander aus und verloren alle mehr oder weniger unglücklich. Die Köpfe hingen allenthalben, denn man sah die eigenen Ziele schon zu Saisonbeginn begraben. Doch gab die Mannschaft am vergangenen Samstag ein Lebenszeichen. Es war nicht alles Gold beim 3:0-Erfolg in Ahlen, aber immerhin konnte die Torflaute unterbrochen werden.
Dennoch wird es gegen den SC Verl schwerer als zuletzt. Der Sportclub, DER Regionalligist, zeigt einmal mehr, wie gut in Ostwestfalen gearbeitet wird. Stand jetzt sind die Verler bei geringeren finanziellen Möglichkeiten zwei Punkte vor RWE. Der sympathische Trainer Golombek macht im Vorfeld mal wieder keinen Hehl daraus, dass er sich tierisch auf das Spiel an der Hafenstraße freut. Bei aller Sympathie will er jedoch die Punkte aus Essen entführen. Nach dem Abgang von Top-Stürmer Hamadi Al Ghaddiou, der für die Verler in den vergangenen zwei Jahren 28 Mal getroffen hat, verstärkte sich der SC mit Viktor Maier. Dass auch er weiß, wo das Tor steht, hat er in acht Spielen bereits fünf Mal bewiesen. Auf den Mittelstürmer muss die Essener Defensive gut aufpassen.
Dies sprach Sven Demandt konkret an und wurde auch bei der eigenen Mannschaft sehr deutlich. Während Roussel Ngankam und Tolga Cokkosan gelobt wurden, machte Demandt deutlich, dass Andreas Ivan im Moment nicht die Leistung zeigt, die eine Berufung in den Kader rechtfertigen würde. Dies trifft RWE umso härter, da durch die Verletzung von Druschky kaum Alternativen bereitstehen.
Dafür trainieren Kevin Grund und Kamil Bednarski weiterhin bei der Mannschaft mit und drängen von Woche zu Woche vehement in Kader. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass sie von Beginn an auflaufen. Da Benjamin Baier und Jan-Steffen Meier noch einmal gesperrt sind, werden wir wohl noch einmal die Aufstellung der vergangenen Woche sehen. Warum auch nicht? Der Sieg gibt dem Trainer allemal Recht.
Die Effizienz von Samstag sollte RWE auf jeden Fall mitnehmen, denn ein Heimfluch an der Festung Hafenstraße passt so gar nicht. Nicht ohne Grund freuen sich die Verler auf das Spiel und RWE sollte das Erfolgserlebnis mit ins Stadion Essen nehmen. Dass das Team sich ohne größere Änderungen weiter aufeinander einspielen kann, spricht für RWE. Außerdem spricht die Statistik für Rot-Weiss, denn in den letzten zehn Jahren spielte RWE sieben Mal zu Hause gegen Verl und gewann sechs Mal. Das heißt für Freitag zwar nichts, aber es muss endlich aufwärts gehen. Warum nicht den Heimfluch brechen und die Serie gegen Verl ausbauen?
EVAG Einsatzplan
Abfahrt Essen Hbf Bussteig 4
17:30 Uhr - 19:00 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße
Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.