Einordnung
Die Dramatik eines Fußballspiels führt manchmal dazu, dass der Blick auf das der Blick auf das große Ganze verloren geht. Das Spiel gegen die Amateure des BVB könnte so eins gewesen sein. Vor dem Spiel hätten wir alle ein Unentschieden dankbar angenommen. Angesichts des Spielverlaufs fühlt sich das 1:1 eher wie eine Niederlage an, dies soll der Versuch einer Einordnung sein.
Direkt nach dem Spiel waren die meisten Zuschauer eher unzufrieden. Es war kein Spiel für Fußballästheten. Es gab nahezu keine Torchancen und die Mannschaften hielten die taktischen Vorgaben ihrer Trainer ziemlich gut ein. Das ist zum Zuschauen ein Graus. Die Stimmung passte sich dem Geschehen auf dem Platz nahtlos an. Immerhin besuchten rund 1.800 Fans die Partie, doch war es über weite Strecken sehr still auf den Rängen. Dies ist erklärbar. Es geht um nahezu nichts mehr und das Spiel tat sein übriges dazu.
Die Aufstellung war identisch mit der Startelf gegen Aachen. Besonders erfreulich sind dabei die Leistungen der beiden jungen Spieler Nico Lucas und Timo Becker, die wieder einmal ihre Aufstellung rechtfertigten, auch wenn Becker der entscheidende Lapsus unterlief, der das Spiel dann entschied. Auf Dortmunder Seite stand eine starke Mannschaft auf dem Platz. Wie zuvor schon bekannt wurde, musste Ex-RWEler Hendrik Bonmann auf der Bank Platz nehmen, da auch Ersatzkeeper Reimann Einsatzminuten bekommen sollte.
Einige RWE-Anhänger werden verblüfft gewesen sein, als sie nach dem Spiel hörten, dass Kamil Bednarski und Benjamin Baier Rot-Weiss eine gute Leistung zugesprochen haben. Auch wenn Marcel Platzek nach wenigen Minuten den ersten Treffer auf dem Kopf hatte und den Ball hoch über das Tor bugsierte, waren Chancen anschließend eher Mangelware. Die Spieler verwiesen auf den defensiven Aspekt, der in den bisherigen Betrachtungen noch keine Rolle spielte.
Der BVB stellt mit 49 Toren die drittbeste Offensive und allein Regionalligastar Hamadi Al Ghaddioui erzielte 16 Treffer. Der Stürmer war über 90 Minuten nicht zu sehen und der BVB benötigte einen Elfmeter, um den Ausgleich zu erzielen. Es war eine saubere Abwehrleistung, an der auch die Offensivkräfte teilnahmen. Gino Windmüller zeigt sich immer besser und so bilden er und Philip Zeiger ein schier unüberwindbares Hindernis. Die Tatsache, dass Dortmund keine nennenswerte Chance aus dem Spiel heraus produzierte, zeigt, dass die Leistung so schlecht nicht gewesen sein kann. Im Sturm hapert es schon in der gesamten Saison.
Dieses Mal war es Roussel Ngankam, der kurz nach der Halbzeitpause frei stehend das Tor traf. Erst in der 68. Minute ging Timo Becker etwas zu aggressiv zur Sache und der Schiri gab den fälligen Elfmeter. Michael Eberwein verwandelte sicher, auch wenn Robin Heller die Ecke ahnte. Am Ende stand es verdient 1:1 und doch will sich in der Liga kein Erfolgserlebnis einstellen. Das Unentschieden hilft beiden Klubs nicht weiter, die Saison scheint mittlerweile gelaufen. Am Gründonnerstag kommt jedoch ein ungeliebter Gast an die Hafenstraße. Den Gelsenkirchenern möchte jeder Essener gerne die drei Punkte entreißen, denn für die Nachwuchskräfte geht es um den Abstieg. Dann sollte es aber nicht nur defensiv, sondern offensiv wieder passen.
Jawattdenn-Spielerbewertung
Heller [] |
Becker [] |
Zeiger [] |
Windmüller [] |
Cokkosan [] |
|
Brauer [] |
Baier [] |
Lucas [] |
Bednarski [] |
Ngankam [] |
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Platzek [] |
Huckle [o.B.] |
Weber [o.B.] |
Tomiak [o.B.] |
Borussia Dortmund II
Reimann, Camoglu, C. Zimmermann, P. Mainka, T. Schumacher, Karazor, Wassey (21. Arweiler), Hober (75. Fritz), Sauerland, Eberwein, Al Ghaddioui
Rot-Weiss Essen
Heller, Becker, Zeiger, Windmüller, Cokkosan, Lucas (90. Tomiak), Baier, Brauer (87. Weber), Ngankam (84. Huckle), Platzek, Bednarski
Tore
0:1 Ngankam (52.)
1:1 Eberwein (68., Foulelfmeter)
Zuschauer
1.729
Schiedsrichter
Arne Aarnink
Gelbe Karten
Eberwein - Lucas (1. Gelbe Karte), Baier (10. Gelbe Karte)