11.09.2015

Kleines Derby in Velbert

von Michael Jaskolla

Am Samstag um 14 Uhr steht das erst zweite Auswärtsspiel für unsere Rot-Weissen auf dem Programm (14 Uhr, Christopeit-Sport-Arena), und es spricht nicht viel dafür, dass es einen klaren Sieger im Nachbarschaftsduell Velbert gegen RWE geben wird.

Rund 1.500 Essener werden die Rot-Weissen begleitenDas liegt vor allem an der derzeitigen Form des Aufsteigers. Mit der herausragenden Bilanz von 80 Punkten und 100:38 Toren gelang den Velbertern in der abgelaufenen Oberligasaison in mehr als überzeugender Manier der direkte Wiederaufstieg in die Regionalliga, während der ärgste Konkurrent und Lokalrivale aus Wuppertal mit satten 11 Punkten Rückstand auf Platz 2 landete. Die Kräfteverhältnisse im Bergischen Land haben sich gewandelt, sicher auch deshalb, weil Friedhelm Runge seit seinem geräuschvollen Rücktritt 2013 beim Wuppertaler SV in Velbert mitmischt (jedoch ohne dort wie beim WSV ein gehobenes Amt im Verein zu bekleiden). Und er brachte als neuen Hauptsponsor seine Firma EMKA, in der er Geschäftsführer ist und die seit jeher ihren Sitz in Velbert hat, gleich mit. So kam dank des vereinsinternen Zoffs beim WSV in Velbert zusammen, was rein geographisch zuzusammen gehört: EMKA und die Brust der SSVg. Velbert hat nun gute Chancen, sich auch auf Dauer als Nummer 1 im Bergischen Fußballland zu etablieren, auch wenn derzeit noch zahlreiche Spieler im Kader „Feierabendfußballer“ sind.

Bei der Velberter Bevölkerung ist das Interesse am Fußball allerdings nicht proportional zum gestiegenen Etat gewachsen. Lediglich 750 Zuschauer besuchten die zwei bisher ausgetragenen Heimspiele im Schnitt, obwohl das muntere Toreschießen auch in der Regionalliga weiterzugehen scheint: 14 Treffer in sechs Partien lassen erahnen, wo auch in diesem Jahr die Velberter Stärke liegen wird. Mit der damit erspielten Startbilanz von elf Punkten aus sechs Partien (vier davon auswärts!) lässt Velbert sogar den einen oder anderen vermeintlichen Meisterschafts-Mitfavoriten hinter sich. Zuletzt konnte man dem Meister aus Mönchengladbach nach einem 0:2-Rückstand auswärts noch einen Punkt abtrotzen. Velbert ist also sicherlich der stärkste der drei Aufsteiger, so dass die Partie kein Selbstläufer werden wird – aber davon geht nach den Wegberg-Eindrücken vermutlich eh niemand mehr aus.

Marwin Studtrucker fällt aus, Marcel Platzek wird's hoffentlich richtenSicher ausfallen werden auf unserer Seite der weiterhin gesperrte Behrens sowie Studtrucker, der sich einen Muskelfaserriss zuzog. Die genesenen Binder und Cokkosan trainieren zwar wieder mit, aber an mehr als einen Kurzeinsatz ist noch nicht zu denken.
Im Sturm ist die Personaldecke ohne Studtrucker inzwischen sehr dünn. Platzeck wird in Velbert vermutlich als einzige Spitze auflaufen. Denkbar ist aber auch, dass der junge Olwa-Luta erstmals sein Können unter Beweis stellen darf oder der gelernte Stürmer Soukou trotz Formkrise nach vorne gezogen wird. Im Mittelfeld hatte bisher nur der neue Kapitän Fritz einen sicheren Stammplatz. Die besten Eindrücke unter den anderen Mittelfeld-Kickern hinterließen bisher Grebe und Baier, mit denen auch in Velbert zu rechnen ist. In der Abwehr und im Tor ist mit den wenigsten Umstellungen zu rechnen, Windmüller dürfte derzeit im Vergleich mit Zeiger die Nase vorn haben. Die Abwehr muss unter anderem Velberts besten Stürmer Schmidt in den Griff zu bekommen, der bisher in vier von sechs Partien ins Schwarze traf.

Mit einer rot-weissen Invasion ist nach dem bescheidenen Saisonauftakt nicht zu rechnen, ca. 1.500 Gästefans sollten aber schon den Weg in das ehemalige Stadion an der Sonnenblume finden. Und diese bringen hoffentlich aus den oben genannten Gründen Geduld mit, die sich am Ende auszahlen möge. Geduld im Allgemeinen wünschte sich auch Siewert unter der Woche von den Anhängern. Damit dieser Wunsch auch in Erfüllung gehen kann, muss aber zumindest der bisherige Quotient von 1,4 Punkten pro Spiel erhöht werden, denn solange das ausgegebene Saisonziel nicht nach unten korrigiert wird, wird die Mannschaft daran auch gemessen. Ein Sieg in Velbert wäre demnach ein wichtiger Schritt, um Anspruch und Punkte-Wirklichkeit nicht noch weiter divergieren zu lassen und selbstbewusst die kommenden schwierigen Aufgaben angehen zu können.


Hinweise zum Spiel bei der SSVg Velbert

Am kommenden Samstag gastiert Rot-Weiss Essen bei der SSVg Velbert. Anpfiff der Partie in der Christopeit SportArena ist um 14.00 Uhr.

Die Christopeit SportArena befindet sich in der Jupiterstraße und ist für PKW-Fahrer über die A44 zu erreichen. Für die Begegnung steht nur eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen zur Verfügung, die sich teilweise nicht im unmittelbaren Stadionumfeld befinden, jedoch durch verkehrende Pendelbusse mit dem Spielort verbunden sind. Es wird darum gebeten, nicht die Parkplätze des Einzelhandels zu nutzen.

Parkplätze:
P3 (60 PKW):   Flandersbacherweg
P8 (60 PKW/Busse):  Schürhoferstraße 8
P9 (200 PKW):  Am Lindenkamp 31  (Haltestelle Pendelbus)

Aufgrund von Baustellen und parallel stattfindenden Veranstaltungen in Velbert wird ausdrücklich eine frühzeitige Anreise empfohlen. Wenn möglich sollten Fahrgemeinschaften gebildet oder auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgegriffen werden. RWE-Fans gelangen vom Essener Hauptbahnhof mit der S6 nach Hösel und vom dortigen S-Bahnhof mit der Buslinie 770 zur Haltestelle Marsberg, die sich in unmittelbarer Stadionnähe befindet. Vom Hauptbahnhof Essen fährt der Bus SB19 nach Velbert, von der Haltestelle Postamt fahren die Buslinien 747 und 771 zur Marsstraße.

Anstoß der Partie ist am Samstag um 14.00 Uhr, das Stadion öffnet seine Tore und Tageskassen um 12.30 Uhr. Tickets für die Begegnung sind noch bis einschließlich Freitag um 15.00 Uhr im Fanshop an der Hafenstraße zu folgenden Preisen (inklusive Vorverkaufsgebühr) im Vorverkauf zu erwerben:

Sitzplatz (Vollzahler): 13,00 Euro
Stehplatz (Vollzahler):  8,50 Euro
Stehplatz (Ermäßigt):    6,50 Euro

Spielort:
Christopeit SportArena
Jupiterstraße 5
42549 Velbert