30.000
30.000 Zuschauer wollten vor etwas mehr als einem Jahr genau dieses Spiel sehen. Alemannia Aachen schickte mehrere Male zusätzliche Karten, um den RWE-Fans das Erlebnis zu ermöglichen. Beide Mannschaften waren in Schlagdistanz zur Meisterschaft.
Dieses Spiel markierte das Ende der Rot-Weissen Siegesserie und auch Aachen konnte nicht mehr entscheidend in das Meisterschaftsrennen eingreifen. Dennoch würde es beide Vereine freuen, wenn das Spiel auch nur ansatzweise eine solche Strahlkraft aufweisen könnte.
Die Lage 2016 ist dagegen Tristesse pur. Auch wenn die Situation für RWE regelrecht bedrohlich ist, sind in Aachen ebenfalls enttäuschte Gesichter zu sehen. Wie in Essen nahm man sich auch in Aachen sehr viel für die Saison vor und auch der Aachener Kader konnte die in ihn gesetzten Hoffnungen nicht erfüllen. Immerhin hat die Alemannia nichts mit dem Abstieg zu tun, denn spätestens nach dem Sieg unter der Woche in Wanne-Eickel kann der Fokus nun auf die kommende Saison gerichtet werden.
Diesen Zustand möchte auch Sven Demandt möglichst zeitnah erreichen. Nach der Niederlage gegen den Konkurrenten im Abstiegskampf aus Erndtebrück ist der Druck auf Rot-Weiss Essen größer geworden, denn es bleibt eng. Für die Mission Klassenerhalt kann der Coach auf gesperrte und angeschlagene Spieler zurückgreifen. So kehren Tolga Cokkosan und Richard Weber nach ihren jeweiligen Sperren zurück ins Team und auch Patrick Huckle ist wieder einsatzfähig. Dafür muss Demandt fortan auf Jeffrey Obst verzichten, der sich am Bänderapparat verletzt hat.
In Aachen wurden Trainer und Manager bereits entlassen. Fuat Kilic übernahm an der Seitenlinie, für die sportliche Leitung ist im Moment Ex-Profi Simon Rolfes im Gespräch. Nichtsdestotrotz erreichte die Alemannia auch in der Rückrunde nicht die gewünschte Konstanz. 2016 stehen vier Siege fünf Niederlagen gegenüber. Dennoch haben sich die Aachener verstärkt. Im Winter angelten sich die Alemannen Daniel Engelbrecht, der aufgrund gesundheitlicher Probleme als Risikotransfer galt. Dieses Vertrauen hat sich in dieser Halbserie ausgezahlt, denn Engelbrecht traf fünf Mal in zehn Spielen. Das ist eine ordentliche Bilanz.
Auf diesen Stürmer muss die RWE-Defensive also aufpassen. Noch wichtiger ist es aber, die eigenen Chancen zu verwerten. Der schlimmste Fakt beim Auswärtsspiel in Erndtebrück war, dass durchaus gute Chancen vorhanden waren, dass aber Marwin Studtrucker und Andreas Ivan aus besten Schusspositionen das Tor nicht trafen. Es muss am Sonntag passen, wenn sich die Teams gegenüberstehen. Das Fernsehen scheint darüber hinaus gefallen an dem Spiel gefunden zu haben, denn auch dieses Mal können Fans auf der ganzen Welt dem Spiel beiwohnen. Um 14.45 Uhr wird angepfiffen und auf Sport 1 ist das Duell zu bewundern.
Alle Durchhalteparolen sind mittlerweile aufgebraucht und jeder RWE-Fan hofft einfach nur, dass es dieses Mal endlich klappt und RWE vielleicht den einen oder anderen Punkt Abstand zur Abstiegsregion herausspielen kann. Wollen wir uns also wünschen, dass es am Sonntag gut ausgeht.
EVAG Einsatzplan
Abfahrt Essen Hbf Bussteig 4
12:45 Uhr - 14:15 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße
Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.