19.03.2016

Kein Abstiegskampf, leider

Mit 1:0 ging das Auswärtsspiel bei der Düsseldorfer Reserve heute verloren. Die Mannschaft präsentierte sich dabei wie der Rasen des Paul-Janes-Stadion. Da war heute gar nichts im grünen Bereich.

Knapp 400 Unermüdliche waren in Düsseldorf Nachdem in Rödinghausen und in Wegberg-Beeck ein Support weitestgehend ausblieb, konnten sich die knapp 400 Unentwegten heute, vielleicht mit dem Schwung aus dem gewonnenen Pokalspiel, wieder verstärkt zur akustischen Unterstützung hinreißen lassen. Die Elf auf dem Platz dagegen konnte so gar nicht an das Erfolgserlebnis anknüpfen. Trainer Jan Siewert stellt allerdings auch auf einigen Positionen wieder um. Der engagierte Marwin Studtrucker musste für Kevin Grund Platz machen. Jesic spielte in der Zentrale für Rabihic und Fritz musste für Binder auf der Bank sitzen.

Von der ersten Minute an plätscherte das Spiel so vor sich hin. Torchancen wie auch Torraumszenen waren dürftige Mangelware. Der Versuch, sich einen Torschuss nochmal vors geistige Auge zu führen, schlägt an dieser Stelle fehl. Ob es wohl keinen gab? Oder das Hirn bereits dran arbeitet, das gesehene Elend zu verdrängen. Ein kurzer Blick in den RevierSport-Liveticker. Tatsächlich musste der Fortuna-Keeper zweimal zupacken. Ein harmloser Schuss von Ivan, der sonst noch der beste Essener auf dem Platz war, war ebenso ungefährlich wie ein zentral platzierter Freistoß von Baier in der 85. Minute. Bezeichnend für die Ungefährlichkeit des Essener Spiels, dass es in der 60. Minute die erste Ecke gab. Abstimmungsprobleme auf den Außenbahnen und unzählige Fehlpässe über kürzeste Distanzen brachten die mitgereisten Fans immer wieder zum Schä(u)men.

Ratlose RWE-Kicker Als sich der rot-weisse Anhang bereits damit abgefunden hatte, mit Germania Teveren gleichzuziehen und als Rekordhalter mit den meisten Unentschieden in Folge in die Geschichtsbücher zu gehen, musste Heller an alter Wirkungsstätte doch noch hinter sich greifen. Der Geduldsfaden der geplagten Fans war nun endgültig gerissen und so wurde erstmals der Kopf des Trainers gefordert. Bei der gegenwärtigen Tabellenkonstellation ist es wahrlich als Wunder zu bezeichnen, dass es so lange gedauert hat. Verantwortlich dafür ist wahrscheinlich der 3-Jahres-Vertrag des Trainers, der bis dato auch seinen Zweck erfüllt hat und einen größeren Kreditrahmen bei den Fans erreichte. Kontinuität sollte einkehren. Dass man diese aktuell nur noch auf die anhaltende Erfolglosigkeit der Mannschaft beziehen kann, war dabei nicht abzusehen und stößt den frustrierten Fans verständlicherweise nun bitter auf.

Jan Siewert und Andreas Winkler, so kann man ganz sicher festhalten, sind gescheitert. Rot-Weiss Essen steht nach 25 Spieltagen auf einem Abstiegsplatz in der Regionalliga West und in Bergeborbeck brennt es wieder lichterloh. Das hat augenscheinlich weder die sportliche Leitung, die von dem Unmut der Fans unberührt bleibt, noch die Mannschaft verinnerlicht. Vom Abstiegskampf wird schon lange an der Hafenstraße gesprochen. Der blutleeren, kampflosen Vorstellung heute nach zu urteilen wurde dieser allerdings nicht angenommen.