Das letzte Auswärtsspiel
Während sich die Heimbilanz noch einigermaßen entspannt liest (Platz 7) steht RWE in der Auswärtstabelle abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz (Platz 17). Nur elf mickrige Pünktchen konnten die Rot-Weissen holen und elf Toren stehen 24 Gegentore gegenüber.
Da ist es beruhigend zu wissen, dass der Auftritt gegen Gelsenkirchens Zweite Mannschaft in Wanne-Eickel das letzte Auswärtsspiel dieser Seuchensaison 2015/2016 wird, da das Spiel gegen Kray zwar nominell ein Auswärtsspiel darstellt, es aber keinen Unterschied zu einem Heimspiel geben wird.
Der Gegner in diesem letzten Spiel kann dabei Segen und Fluch gleichermaßen sein. Neben den Ahlenern galt auch die zweite Mannschaft des Gelsenkirchener Stadtteilvereins als deutlich abgeschlagen und startete bislang eine Aufholjagd, die sie ins sichere Mittelfeld katapultierte. Durch den Sieg gegen Velbert haben die Gelsenkirchener die Klasse gehalten. Damit ist der größte Druck für das Team weg. Hinzu kommt die zusätzliche Belastung durch das Nachholspiel gegen den FC Kray, das mit 2:0 gewonnen wurde, während unsere Kicker dieses Mal keine englische Woche hatten. Der letzte Vorteil ist, dass die Erste Mannschaft nur wenige Stunden zeitversetzt gegen Bayer Leverkusen antritt und damit wichtige Spieler, die am Samstag nicht zum Einsatz kommen nicht einen Tag später in der Zwoten eingesetzt werden können.
Damit hört es allerdings schon auf. Der Erfolg der letzten Wochen kommt nicht von ungefähr. So kann das Team von Jürgen Luginger auf gut ausgebildete Talente zurückgreifen und dadurch, dass das Lazarett der ersten Mannschaft praktisch aufgelöst wurde, werden keine Füllspieler aus der zweiten Mannschaft benötigt. Die Mannschaft um die Routiniers Christian Wetklo und Thomas Rathgeber hat dabei in den vergangenen neun Spielen sechs Mal gewinnen können. Rathgeber und Nachwuchsstürmer Aleksei Gasilin erzielten zusammen satte 19 Tore. Und schließlich kann man davon ausgehen, dass sich die Gelsenkirchener zerreißen werden, um dem verhassten Nachbarn ein Bein beim Klassenerhalt zu stellen.
Die Lage in Essen ist dagegen entspannter, aber alles andere als rosig. Zwar konnte RWE durch den Sieg gegen die Alemannia immerhin einen Drei-Punkte-Vorsprung auf die Abstiegsränge herausspielen, allerdings ist dieser Puffer bei noch fünf Spielen ganz dünn. So ist die Zeit gekommen, die eigene Auswärtsschwäche am Saisonende abzulegen. Leider sind gleich zwei Defensivspezialisten angeschlagen. Leon „Die Axt“ Binder hätte auch ohne seine Verletzung zuschauen müssen, da der aggressive Leader der Rot-Weissen nach seiner fünften gelben Karte für das kommende Spiel gesperrt ist. Aber auch Benjamin Baier, der zuletzt mit Einsatz und Körpersprache vorangegangen ist, konnte unter der Woche nicht wie gewünscht trainieren, und sein Ausfall würde stark schmerzen.
Sven Demandt unterstrich, dass Siege für die angeknackste Psyche der Mannschaft hilfreich seien und nach zwei Siegen in drei Spielen sollte es möglich sein mit breiterer Brust aufzulaufen. Hinzu kommt, dass die Mannschaft am vergangenen Sonntag zeigte, dass sie effizient Tore erzielen können und genau das wird auch in Wanne-Eickel vonnöten sein. Weitere Punkte können nun dafür sorgen, dass die größten Sorgen verschwinden. Also nutzt den Endspurt!