03.12.2015

Ende der Hinserie

von Hendrik Stürznickel

Nein, niemand ist traurig darüber, dass sich die Hinrunde der Saison 2015/16 im traditionsreichen Stadion Rote Erde dem Ende zuneigt, denn das Ergebnis ist mit ernüchternd noch freundlich beschrieben. Vor der Saison glaubte man, das Saisonende biete am Schluss ein absolutes Spitzenspiel auf, denn der soeben abgestiegene BVB II und auch RWE waren durchaus ambitioniert gestartet.

In den sozialen Medien haben die Selbstzerfleischungstendenzen begonnen. Dies ist erst einmal unproblematisch, da dieser Reflex bei allen erfolglosen Klubs eintritt. Schaut man nach Aachen stellt sich ebenjene Situation dar wie in der Ruhrmetropole. Nichtsdestotrotz darf kritisiert, muss vielleicht sogar alles und jeder hinterfragt werden. Eine Findungsphase nach einem erheblichen Umbruch kann man selbstverständlich zugestehen, am Ende darf mehr als ein glückliches Unentschieden gegen die nicht gerade erfolgreichen Krayer herausspringen.

Die Zweitvertretung von Borussia Dortmund kann da in ruhigerem Umfeld arbeiten. Nicht dass die Dortmunder Anhänger anspruchsloser sind, aber eine Amateurmannschaft ist selten einer solchen Diskussion ausgesetzt wie die Erste Mannschaft. Der BVB startete denkbar schlecht in die Saison. In den ersten sieben Spielen holten die Dortmunder nur magere zwei Pünktchen und lagen damit auf dem vorletzten Platz in der Regionalliga. Der damalige Trainer löste den Vertrag im Oktober auf und machte den Weg frei für Daniel Farke, der für durchschlagenden Erfolg sorgte.

In den restlichen neun Spielen holten der BVB II satte 19 Punkte und läge bei einem kontinuierlichen Punkteschnitt in der Höhe als Meisterschaftskandidat im Rennen. Der Kader besitzt durchaus Qualität, die durchaus noch von Profis wie Pascal Stenzel oder den nach der Rotsperre wieder spielberechtigten Moritz Leitner verbessert werden kann. Es bleibt zu Hoffen, dass der BVB beim Spiel in Wolfsburg, das am gleichen Tag stattfindet, auf möglichst viele Nachwuchstalente setzen möchte.

Für RWE kommt dieser vor Selbstbewusstsein strotzende Gegner zur Unzeit. Die Auswärtsbilanz liest sich bislang mager und so spricht nicht viel für einen Erfolg in Dortmund. Doch erkannte Jan Siewert, dass die Mannschaft insbesondere in dieser Woche durchweg Leistungen zeigte, die eine Reaktion auf das gebrauchte Spiel gegen Kray erwarten lassen sollte. Dabei kann der Coach auf nahezu den gesamten Kader zurückgreifen. Selbst Marwin Studtrucker kann entgegen der ersten Annahmen bereits wieder auf das Feld geschickt werden. Lediglich Vojno Jesics Verletzungsgeschichte macht weiterhin Sorgen und eine verbesserte Diagnose soll noch in dieser Woche erstellt werden, damit auch der Mittelfeldregisseur in der Rückrunde wieder eingreifen kann.

RWE kann sich also wenig ausrechenbar aufstellen, was zuletzt lange nicht der Fall war. Dabei gilt es auch einigen Problemen entgegenzutreten. Der Abwehrverband präsentiert sich nach vielen Wechseln nicht so stabil, wie es einer Mannschaft gut tun würde. Hier ruhen die Hoffnungen auf Leon Binder, dessen Hereinnahme in der Mitte der Saison der Sicherheit geholfen hat. Aber auch Philipp Zeiger könnte eine Alternative sein. Um seine Qualitäten wissen hier alle.

Alles auf Sieg! So muss das Motto lauten, denn bedeutungsschwanger wird von Fans und Medien das Wort Abstiegskampf an den Verein herangetragen und das nicht ohne Grund. Den zwölften Platz, den Rot-Weiss im Moment einnimmt, trennen nur drei Punkte von den Abstiegsrängen und dieser Super-GAU ist bei allen Randproblemen unbedingt zu vermeiden. Deswegen sollte mit dem Punkten noch in der Hinserie, und zwar in Dortmund begonnen werden.


Hinweise zum Auswärtsspiel gegen Borussia Dortmund II

Am kommenden Samstag tritt Rot-Weiss Essen bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund an. Anpfiff der Begegnung ist um 15.30 Uhr im Stadion Rote Erde.

Die Stadiontore werden 90 Minuten vor Anpfiff geöffnet. Inhaber einer Stehplatzkarte gelangen über den Eingang Ost zu ihren Plätzen, Sitzplatzkarten-Inhaber über den Eingang Süd.
Alle rot-weissen Fans, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen wollen, können ab Essen Hauptbahnhof mit dem Regionalzug zum Bahnhof „Signal Iduna Park“ fahren. Optional fährt ab Dortmund Hauptbahnhof auch noch eine U-Bahn bis „Westfalenhalle/Stadion“.

Im Falle einer Reise mit dem PKW gelangen die RWE-Fans über die A40/B1 nach Dortmund. Einfach der Beschilderung „Westfalenhalle“ folgen. Parken können die Gäste aus Essen auf dem Parkplatz C2.

Vorverkauf:
Tickets für die Begegnung sind noch bis Freitag um 15.00 Uhr im Vorverkauf im Fanshop an der Hafenstraße zu folgenden Preisen zu erwerben:

Stehplatz: 6,50 Euro
Stehplatz (ermäßigt): 4,50 Euro
Sitzplatz: nur an der Tageskasse

Spielort:
Stadion Rote Erde
Strobelallee 50
44139 Dortmund