Pflichtsieg(en)
Nach der Länderspielpause und dem gewonnenem Pokalspiel gegen Ratingen steht am kommenden Freitag um 19:30 Uhr das nächste Ligaspiel in der Regionalliga auf dem Programm. Die Sportfreunde Siegen erweisen sich als Gastgeber der Rot-Weissen. Für beide Teams zählt dabei realistisch betrachtet nur ein Sieg! Siegen benötigt ihn für den Klassenerhalt, RWE für die Fanseele. Denn der Tabellenvorletzte darf keinen Stolperstein darstellen!
Es ist müßig, sich Jahr für Jahr zu fragen, warum die weitesten Auswärtsspiele immer an einem Wochentag ausgetragen werden. 140 km an einem Freitagnachmittag bedeuten meist, sehr viel Zeit einplanen zu müssen. Immerhin sind Herbstferien, der Verkehr auf der A45 – einem der Hauptverkehrswege der Berufspendler zwischen dem Ruhrgebiet und Frankfurt – wird trotzdem nicht gerade gering ausfallen. Der Vorfreude tut dies dennoch keinen Abbruch, denn unser RWE spielt.
Also werden Arbeitsplätze früher verlassen oder gar im Trikot im Büro gesessen, um die Umziehzeit einzusparen. Spätestens ab mittags wird alle paar Minuten auf die Uhr gesehen, um nicht zu spät loszufahren. Ist es dann so weit, quetschen sich vier bis fünf trikotisierte und schalisierte Fans in den Kleinwagen Baujahr 1998, um damit die Fahrt gen Süden anzutreten. Im CD-Player: Die RWE-Hits der vergangenen Jahre. Das Ziel: Das Leimbachstadion in Siegen. LKW-Fahrer sehen diese stimmungsvollen Autos dann oft mehrmals: Zunächst bergauf beim Überholen, bevor bergab der Kleinwagen seinen Vorteil ausspielt. Am nächsten Berg geht es wieder von vorne los. Alles für unseren RWE!
Die Sportfreunde aus Siegen stehen vor einer sehr schweren Saison. Nach zwei fünften Plätzen mit jeweils 64 Punkten musste im Sommer ein großer Einschnitt verkraftet werden. Großsponsor und Ehrenpräsident Manfred Utsch zog sich und sein großes finanzielles Engagement nach insgesamt 30 Jahren zurück und zwang den Verein damit, sich neu aufzustellen. Ein finanzierbarer Kader musste her und so verließ ein Großteil des alten Teams die Sportfreunde. 14 neue Spieler wurden verpflichtet, zumeist junge Spieler aus Nachwuchsmannschaften. Zwei Bekannte aus Essener Sicht sind mit dabei. Dominik Poremba, bei RWE nur Ersatz, hütete in bisher allen 11 Ligaspielen das Tor der Siegener und ist dort die klare Nummer 1. Auf bisher sieben Einsätze kommt Yannick Geisler, der letzte Saison noch in der U23 von Rot-Weiss Essen spielte.
Ein solcher finanzieller Einschnitt fordert zwangsläufig Opfer. Und so ist es nicht verwunderlich, dass Siegen schon nach 11 Spieltagen mit dem Rücken zur Wand steht. Ein einziger Sieg steht zu Buche, der dazu erst am letzten Spieltag beim noch schlechter dastehenden Schlusslicht aus Hennef eingefahren wurde. Dazu kommen zwei Unentschieden und acht Niederlagen. Erst im siebten Spiel – im heimischen Leimbachstadion gegen den FC Kray - konnte der erste Punkt eingefahren werden. Gleichzeitig der einzige Heimpunkt in bisher fünf Heimspielen. Alles sieht aktuell danach aus, als hätten die Siegerländer kaum Chancen auf den Klassenerhalt.
Doch der Schein kann trügen. Mit Ausnahme der Spiele bei Viktoria Köln (0:5) und beim KFC Uerdingen (0:3) fielen alle anderen Niederlagen sehr knapp aus. Dies liegt wahrscheinlich auch an der defensiven Grundausrichtung der Sportfreunde. Verl-Trainer Andreas Golombek wies bereits beim letzten Heimspiel an der Hafenstraße darauf hin, dass die kommenden Spiele gegen Siegen und Hennef keinen Spaß machen werden. „Zwei Achterketten mit 'nem Libero dahinter“, so Golombek über die Spielweise der beiden Teams. Solche Gegner sind stets schwer zu knacken.
Wer also einen klaren Auswärtssieg erwartet, kann durchaus auch schnell auf den Boden der Tatsachen zurückfallen. Siegen wird alles daran setzen, Punkte gegen den Favoriten aus dem Pott einzufahren. Ansonsten droht eine triste Saison auf dem vorletzten Platz. Für RWE ist ein Sieg allerdings ebenfalls Pflicht! Dafür ist der Qualitätsunterschied dann doch zu groß.
Hinweise zum Spiel in Siegen
Am Freitag, den 17. Oktober, trifft Rot-Weiss Essen in der Regionalliga-West auf die Sportfreunde Siegen. Anpfiff der Partie im Siegener Leimbachstadion ist um 19.30 Uhr.
Für die Fans von RWE sind die Sitzplätze F1/F2 sowie die Stehplätze im Gästebereich vorgesehen.
Der Vorverkauf im Fanshop an der Hafenstraße läuft noch bis einschließlich Donnerstag, den 16. Oktober, um 18.00 Uhr. Am Spieltag können Tickets dann an den Kassen am Haupteingang erworben werden. Diese öffnen mit den Stadiontoren am Spieltag um 18:00 Uhr.
Wegbeschreibung:
Das Leimbachstadion ist mit dem PKW über die Autobahn A45 in Richtung Siegen bis Abfahrt Siegen-Süd zu erreichen. Von dort an ist das Stadion ausgeschildert. Aufgrund der besonderen Parksituation rund um das Leimbachstadion werden im PKW anreisende Fans zum Parkplatz geleitet und daraufhin in Shuttlebussen von den Parkplätzen zum Stadion befördert.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Siegener Heimspielstätte vom Essener Hauptbahnhof aus um 15.35 Uhr von Gleis 9 zu erreichen. Vom Siegener Hauptbahnhof aus verkehren ebenfalls Shuttlebusse. Ein Entlastungszug ist nicht eingesetzt.
Spielort:
Leimbachstadion
Leimbachstraße 263
57074 Siegen
