27.08.2014

Ein Derby?

von Hendrik Stürznickel

Es ist wieder so weit. Das „Derby“ gegen Rot-Weiß Oberhausen findet statt. Die Rivalität der Vereine scheint einmal mehr sehr einseitig verteilt. Es wirkt unbegreiflich, wie Essen zum Lieblingsfeind der benachbarten Oberhausener werden konnte. Große Skandalspiele findet man kaum, dennoch wird dem Saisonsieg gegen Essen mitunter mehr Bedeutung beigemessen, als dem Aufstieg.

Man braucht es nicht verstehen, aber die positiven Effekte werden sich auf das kommende Spiel wieder einmal auswirken. Oberhausen, nicht gerade als reiselustig bekannt, wird wieder einmal für den Kick in Essen viele Anhänger mobilisieren, sodass man bestimmt wieder von einer fünfstelligen Kulisse ausgehen kann.

Tobias Steffen fällt verletzt ausIn Oberhausen hat man ebenfalls genug von der Regionalliga und arbeitet mit Hochdruck daran, die Liga nach oben zu verlassen. Dabei ist es der sportlichen Leitung gelungen einen außerordentlichen Kader zu präsentieren. Nachdem RWO in der Rückrundentabelle der vergangenen Saison den ersten Platz belegte, weckten die starken Fußballer Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen. Dennoch konnte der Stamm zusammengehalten werden. Gideon Jung, der ein Angebot vom Hamburger SV annahm, konnte allerdings ebenso wenig gehalten werden wie Pascale Talarski, der zunächst die U23 in Gelsenkirchen verstärkt.

Ansonsten bleibt allerdings sehr viel Qualität in Oberhausen. David Jansen war in Lotte heiß gehandelt und Patrick Bauder stand bei vielen Vereinen auf dem Zettel. RWO konnte sich aber mit beiden Spielern auf einen Verbleib einigen. Während die Hinweise auf das fehlende Geld in der Regionalliga wohl nichts anderes als Koketterie sind, hat sich Oberhausen finanziell sehr weit aus dem Fenster gelehnt, sodass Präsident Sommers kurz vor Saisonbeginn vermeldete, dass ein sechsstelliger Betrag für die Saison benötigt wird. Ob diese Lücke bereits geschlossen ist, darüber schwieg man sich aber aus.

Nichtsdestotrotz werden hoch motivierte Kleeblätter im Stadion Essen auftreten, schließlich ist es für die eigenen Zuschauer höchst wichtig, dass das Spiel siegreich gestaltet wird. In Essen hat man hingegen in den sozialen Medien den Notstand ausgerufen. Ja, sie lesen richtig: Acht Punkte aus vier Spielen, dabei zuletzt einen Rückstand in den letzten zehn Minuten gedreht und man diskutiert, als stehe RWE vor dem Abstieg. Fraglos war der Auftritt in Bochum gerade in der zweiten Halbzeit alles andere als gut. Trainer Marc Fascher verkündete auf der Pressekonferenz, dass er das Problem erkannt und abgestellt habe. Auf die Frage, was denn das Problem konkret gewesen sei, verwies er allerdings darauf, dass gewisse Dinge intern bleiben müssen. Der Leistungseinbruch bleibt also mysteriös.

Gute Chancen auf die Startelf - Daniel Grebe (links)Gegen Oberhausen muss RWE neben dem gesperrten Kreyer auch auf Tobias Steffen verzichten, der einen Muskelfaserriss erlitt. Die Verletzung ist allerdings nicht so schwerwiegend, sodass der Trainer hofft, bereits in der kommenden Woche auf den Offensivspieler zurückgreifen zu können. Außerdem wird er an der Personalie Daniel Grebe nicht mehr vorbeikommen. Abgesehen von dem Traumtor in Bochum zeigte sich das Mittelfeld nach seiner Einwechslung viel stabiler und er sorgte auch für einen geordneten Spielaufbau.

Das Spiel kann also kommen. RWE rechnet mit 12.000 Zuschauern, vielleicht mehr, wenn das Wetter mitspielt. Diese Kulisse sollten Spieler, wie auch wir Fans noch einmal genießen. Denn dauert es erst einmal bis wieder ein Gastverein mehr als eine handvoll Zuschauer mitnimmt. An die fünfstelligen Besucherzahlen könnte man sich allerdings trotzdem gewöhnen. Dafür muss RWE allerdings nachlegen. Man merkt allen an, dass sie diese fürchterliche Liga verlassen wollen. Angesichts der Ansetzung des Auswärtsspiels in Rödinghausen wäre es auch gut. Nach Lippstadt will nun der nächste Verein einen großen Gästeanhang vermeiden, indem er das Spiel so legt, dass es für den normalen Arbeitnehmer unmöglich ist, rechtzeitig im Stadion zu sein. Also alles auf Sieg, damit wir in Zukunft niemals wieder zu solchen Mannschaften fahren müssen.


EVAG Einsatzplan

Abfahrt Essen Hbf Bussteig 4

12:00 Uhr - 13:30 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße

Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.


Organisatorisches zum Heimspiel (folgt)