29.10.2014

Die Euphorie kehrt zurück

von Dominik Bardt

Damit haben wohl nur die wenigsten, gar die kühnsten Optimisten, unter uns gerechnet. Noch bis vor wenigen Tagen lag die ganz dicke Luft über der Essener Hafenstraße. Wut, Frust und Enttäuschung machten in den letzten Wochen die Runde. Die Saison war für einen Großteil bereits gelaufen – und das nach nur acht Spieltagen. Tabellenplatz 9, schon elf Punkte Rückstand auf die bis dato ungeschlagene Viktoria und dazu noch immer kein Heimsieg. Unkonstante Leistungen und unverständliche Leistungsschwankungen führten zu Spieler-, Trainer- und Doktorenkritik.

Erster Lichtblick am 9. Spieltag
Viktoria kann doch verlieren und RWE tatsächlich auch im heimischen Stadion gewinnen. Es folgten – wie zu erwarten - weitere Punktverluste bei de köllsche Mädche. Dieses Ereignis hat mittlerweile auch schon seine eigene Tradition.

Ausverkaufter Gästeblock in Hennef - wie in Rödinghausen wieder "hinter Gittern"Unsere Rot-Weissen pirschten sich also wieder an die Tabellenspitze heran. Zwar wurde gegen Verl noch ein weiterer Heimsieg und damit zwei weitere Punkte verschenkt, doch eins kann man zumindest nach dem letzten Wochenende trotzdem sagen: Die Karten werden spätestens jetzt nochmal neu gemischt.

Denn gegen Wattenscheid gelang es dem Team von Marc Fascher endlich mal über weite Strecken ein Spiel über 90 Minuten zu dominieren und zu kontrollieren. Auch wenn eine Vielzahl der Tore erst in den letzten Minuten erzielt wurde, konnte RWE zum ersten Mal in dieser Saison ein komplettes Spiel lang überzeugen. Natürlich kann über die Höhe des Sieges diskutiert werden, dennoch stand nach der Partie nicht nur der Regionalliga-Zuschauerrekord zu Buche, sondern auch Platz 2 in der Tabelle, mit nur noch drei Punkten Rückstand zum Spitzenreiter.

Nun gilt es, an diese Leistung anzuknüpfen und die wieder aufkeimende Euphorie mitzunehmen. Denn das Ergebnis vom Sonntag ist nur dann richtig etwas wert, wenn nun – 7 Tage später – nichts anderes als ein Pflichtsieg gegen den FC Hennef 05 eingefahren wird (auch wenn das Marc Fascher eigentlich nicht hören will und „Banane findet“).

Das beschauliche Hennef gehört dem Rhein-Sieg-Kreis an und liegt nur ca. 30 km Luftlinie von Köln entfernt. Der Aufsteiger aus der Mittelrheinliga hat sich in der Regionalliga noch nicht ganz zu Recht gefunden. Nach dreizehn gespielten Partien findet sich Hennef mit gerade einmal zwei Zählern auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Mit einem Torverhältnis von 10:33 hat man zudem nicht nur die schwächste Offensive der Liga sondern hält bis dato auch die schlechteste Abwehr in den eigenen Reihen. Die beiden Punkte erkämpfte man sich jeweils zuhause mit einem 0:0 gegen die Knappenschmiede und gegen Rödinghausen.

Angeschlagen, aber wohl wieder fit für Sonntag - Sven KreyerTrainiert wird der FC Hennef 05 von Marco Bäumer, der selbstverständlich versuchen wird, als David dem Goliath ein Bein zu stellen. Zu verlieren hat Hennef sicherlich nichts. Gefährlichster Angreifer in der Elf von Marco Bäumer ist Stürmer Nikolas Klosterhalfen, der bereits drei Saisontreffer erzielen konnte. Auch das für die Regionalliga umgebaute Stadion „Sportpark Hennef“ wird in dieser Saison zum ersten Mal mit 1.928 Zuschauern restlos ausverkauft sein. Die 700 Tickets für den Gästebereich wurden nach dem 6:0-Sieg über Wattenscheid in Windeseile abgesetzt. Gute Stimmung ist am Sonntagnachmittag also vorprogrammiert.

Doch auch wenn die Faktenlage mehr als deutlich für Rot-Weiss spricht, auf die leichte Schulter sollte man Hennef trotzdem nicht nehmen. Zu oft haben Essener Fanseelen schon miterleben müssen, wie gerade solche Mannschaften über sich hinausgewachsen sind und plötzlich den Platz mit einem Punkt oder gar als Sieger verließen.

Es würde überraschen, wenn Marc Fascher die erfolgreiche Elf vom letzten Wochenende verändern würde. Einzig Philipp Zeiger und der dreifach Torschütze Sven Kreyer mussten bislang im Training etwas kürzer treten bzw. aussetzen. Jedoch sollten beide bis Freitag wieder ins Training einsteigen und somit für das Hennef-Spiel einsatzfähig sein.

Mit Spannung darf bereits am Freitagabend nach Köln geschaut werden, wo die heimische Viktoria die Gäste aus Aachen empfängt. Tabellenführer gegen Tabellendritter. Das kann auch RWE in die Karten spielen.


Organisatorisches zum Auswärtsspiel

Rot-Weiss Essen gastiert am kommenden Sonntag beim FC Hennef 05. Anpfiff der Partie im Stadion im Sportzentrum Hennef ist um 14.00 Uhr.

Insgesamt 700 Plätze im Gästebereich der Hennefer Heimspielstätte standen den Fans von Rot-Weiss zur Verfügung. Diese sind jedoch bereits vergriffen. Zudem sind die Sitzplatztickets im Stadion im Sportzentrum Hennef ebenfalls ausverkauft. Von einer Anreise ohne Eintrittskarte wird daher abgeraten.

Für RWE-Fans sind die Stehplätze im Gästebereich Block G/H vorgesehen. Der Zugang erfolgt über den Eingang Ost. Der Parkplatz am Eingang Ost bietet 300 Fahrzeugen Platz.

Wegbeschreibung:
Das Stadion im Sportzentrum Hennef ist mit dem PKW über die Autobahn A3 in Richtung Köln zu erreichen. Am Dreieck Köln-Heumar dann links halten und weiter auf die A3 in Richtung Frankfurt fahren. Nach 2 Kilometern am Autobahnkreuz Bonn/Siegburg rechts halten und der Autobahn A560 in Richtung Hennef (Sieg) folgen. 400 Meter später die Ausfahrt Hennef (Sieg) nehmen und auf die Frankfurter Str. fahren. Danach immer weiter geradeaus bis auf die Fritz-Jacobi-Straße, wo sich das Sportzentrum Hennef befindet.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Hennefer Heimstätte vom Essener Hauptbahnhof aus um 11.09 Uhr von Gleis 2 zu erreichen. Vom Bahnhof Hennef (Sieg) verkehren keine Shuttlebusse. Ein Entlastungszug ist nicht eingesetzt.

Spielort:
Stadion im Sportzentrum Hennef
Fritz-Jacobi-Straße
53773 Hennef (Sieg)