Alle Mann zur Alemannia
Schon der Februar beschert der Regionalliga West das Spiel des Jahres. Mit über 30.000 Zuschauern im ausverkauften Tivoli zählt das Spiel zu den bestbesuchten Viertligaspielen wahrscheinlich weltweit. Das Spiel läuft darüber hinaus in voller Länge und live im WDR, der endlich einmal von seinen Fernsehrechten Gebrauch macht und damit diejenigen entschädigt, die keine Karten bekommen haben.
Außerdem spielt hier dank der Verschiebung des Gladbacher Spiels gegen Rödinghausen der Erste gegen den Zweiten. Das sind Vorzeichen für einen richtigen Kracher und ein Ausrufezeichen zweier Vereine, die im Wunschdenken vieler Fußballfans mindestens zwei Ligen höher das Duell austragen sollen und in der Realität die Werksteams von VW, AUDI, SAP und Bayer serviert bekommen.
Auch in der Mannschaft steigt die Nervosität. Im Jawattdenn-Interview bestätigt Marc Fascher, dass die rot-weissen Kicker heiß auf das Spiel gegen Aachen sind und sich massiv im Training anbieten, um vor dieser Kulisse auflaufen zu können. Motivation ist nicht nötig, denn dafür sind die Jungs Fußballer geworden.
Man darf gespannt sein, ob die neu eingekauften Kräfte sogleich den Sprung in die Startelf schaffen. Eine Notwendigkeit zum Wechseln besteht nach den Leistungen am Ende des Jahres 2014 eigentlich nicht, doch ist der wegen Dopings gesperrte Cebio Soukou zu ersetzen und hier wird gleich ein Problem offensichtlich. Soukou ist ein außergewöhnlicher Fußballer, der als einer der wenigen Spieler im Kader immer wieder für unkonventionelle Spielzüge steht, um sich Vorteile zu verschaffen. Das klappt nicht immer, weswegen ihm auch vereinzelte Zuschauer grollen, doch schafft er immer wieder gefährliche Situationen, die oft zu Zählbarem führen. Eine solche Kraft ist kaum zu ersetzen.
Dennoch gibt es viele Anwärter auf der Position. Da wir davon ausgehen können, dass Grebe und Baier auflaufen, drängen nun viele Spieler ins Mittelfeld. Mit Björn Kluft und Kevin Freiberger kommen richtig starke Offensivkräfte in den Kader, die den ohnehin schon brutalen Konkurrenzkampf noch einmal anheizen. Durch das Überangebot im Sturm werden Platzek oder Studtrucker ebenfalls auf einen Platz im Mittelfeld hoffen. Außerdem wollen Hermes, Grund und Treude ebenfalls Einsatzminuten sammeln, sodass man gleich sieht, dass sich für Fascher ein Luxusproblem zeigt.
Auch Aachen hat auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Der in Essen bestens bekannte Roberto Guirino hat unterschrieben. Er zeigte sein Talent nach seiner schweren Verletzung nur noch selten, doch wissen die Essener Zuschauer, dass er durchaus Qualität besitzt. Gegen RWE wird er diese allerdings nicht zeigen können, da er sich verletzt hat. Ein Verdacht auf einen Kreuzbandriss gleich nach seinem Wechsel bestätigte sich glücklicherweise nicht, aber kurz darauf verletzte er sich erneut am Knie und wird das Spiel verpassen.
Aachen schlug aber weiter zu und sicherte sich die Dienste von Maciej Zieba und Viktor Maier. Letzterer hat sich ins Gedächtnis eingebrannt, da er beim hoffnungslos abgehängten SV Lippstadt spielte und trotz der schwachen Leistung seiner Mannschaft 13 Treffer erzielen konnte. Damit ist die Abteilung Attacke in Aachen deutlich aufgewertet.
RWE weiß auch, wie man gegen die Alemannia spielen muss. Mit bedingungslosem Pressing wurden die Aachener im Hinspiel empfangen. Man spürte, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Essen das Spiel unter Dach und Fach bringen würde und dann folgte der Ausraster von Sven Kreyer, der folgerichtig nach nur 15 Minuten die rote Karte sah. Rot-Weiss musste 75 Minuten in Unterzahl spielen, was kaum eine Mannschaft kompensieren kann. Immerhin konnte Tim Hermes noch die Führung erzielen, aber es war am Ende nur ein Unentschieden, das nach achtbarem Kampf zurückblieb.
Das soll dieses Mal anders werden. RWE ist zuletzt in einer ganz anderen Verfassung gewesen. Die Mannschaft hat sich gefunden und zeigt ein ganz anderes Gesicht als am Anfang der Hinrunde. Gleichzeitig ist sie bei aller Freude über den großen Zuspruch, durchaus gewohnt vor vielen Fans zu spielen. Vieles spricht dafür, dass der große Wurf gelingen kann. Mit Aachen trifft man auf ein Schwergewicht der Liga, das es uns schwer machen wird. Gemeinsam wollen wir aber bei diesem außergewöhnlichen Spiel alles tun, damit ein Jubelzug ins Ruhrgebiet gestartet werden kann.
Aufruf der Ultras Essen
Organisatorisches zum Spiel in Aachen
Am Samstag, den 7. Februar, trifft Rot-Weiss Essen am Tivoli auf die Alemannia aus Aachen. Anpfiff der Begegnung in der Kaiserstadt ist um 14.00 Uhr.
Insgesamt 30.313 Tickets wurden für das Spitzenspiel am Aachener Tivoli verkauft, davon wurden 5.000 den rot-weissen Fans zur Verfügung gestellt. Aufgrund des restlos ausverkauften Stadions wird daher von einer Anreise ohne gültige Eintrittskarte abgeraten.
Für RWE-Fans sind die Blöcke N1/N2 sowie N3/N4 vorgesehen. Der Gästeeingang befindet sich zwischen Tivoli und Reitstadion und ist über die Zufahrt „Am Sportpark Soers“ (vom Soerser Weg aus) erreichbar. Vom Gästeparkplatz aus führen zwei separate Gänge zu den jeweiligen Blöcken.
Das Parken in anliegenden Wohngebieten ist untersagt. Daher werden die Zufahrten zu den drei Wohngebieten Emmastraße/Am Tivoli, Karolingerstraße/Am Gut Wolf und Alkuinstraße/ Eginhardstraße gesperrt und nur für Anwohner zugänglich sein. Unbefugtes Abstellen des Fahrzeuges sowie die Nutzung der Parkflächen der umliegenden Geschäfte ist ebenfalls nicht gestattet. Es wird daher empfohlen, den Gästeparkplatz bzw. die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.
Wegbeschreibung:
Der Tivoli ist mit dem PKW über die Autobahn A52 in Richtung Düsseldorf zu erreichen. An der Gabelung Düsseldorf/Flughafen rechts halten und der Beschilderung A44/Flughafen Düsseldorf/Mönchengladbach folgen. Nach 26 Kilometern am Autobahnkreuz 22-Kreuz Neersen rechts halten und den Schildern A52 in Richtung Roermond/Aachen folgen. Nach 9 Kilometern am Autobahnkreuz 7-Kreuz Mönchengladbach auf die A61 nach Koblenz/Aachen abbiegen. 21 Kilometer später am Dreieck Jackerath rechts halten und den Schildern A44 in Richtung A44/Aachen folgen. Nach weiteren 33 Kilometern die Ausfahrt A544 in Richtung Aachen nehmen und kurz darauf bei der Ausfahrt Aachen-Zentrum abfahren und der Beschilderung Aachen-Zentrum für 1,6 Kilometer folgen.
Öffentliche Verkehrsmittel:
Für die Begegnung der beiden Traditionsvereine wird ein Entlastungszug eingesetzt. Dieser verlässt den Essener Hauptbahnhof um 10.47 Uhr von Gleis 2 und kommt voraussichtlich um 12.29 Uhr am Bahnhof Aachen West an. Die Rückfahrt ist für 17.03 Uhr von Gleis 7 angesetzt, Ankunft in Essen ist um 18.42 Uhr. Zwischen Bahnhof Aachen West und Tivoli verkehren Shuttlebussen.
Im Falle einer Anreise mit den regulären Zugverbindungen: Ab Aachen Hauptbahnhof, Haltestelle 2, fahren an diesem Tag die Linien 1, 11, 14, 21, 44, 46 und SB 63 sowie der City-Shuttle zum Aachener Busbahnhof. Von dort geht es weiter mit dem C-Shuttle oder der Linie 51 bis zur Aachener Heimspielstätte. Die Busse zum Tivoli sind an der Zielanzeige „Sportpark Soers“ zu erkennen.
Spielort:
Tivoli
Krefelder Straße 205
52070 Aachen