12.02.2014

Wieder mit leeren Händen zurück in die Heimat

von Hendrik Stürznickel

Als Student und Schüler hatte man es noch gut. Ob RWE am Freitag, Samstag oder Dienstag spielt war völlig egal. Nun bei der Arbeit kann es passieren, dass man die Spieltage nicht wahrnehmen kann. So auch heute. Für all diejenigen, denen es so geht, hat RWE-TV einen Livestream bereitgestellt. Dafür ein Riesendankeschön an die Beteiligten und WAZ und Reviersport, die diesen Service ermöglicht haben. Der Stream lief sehr sauber, lediglich der Kommentar fiel ab und an aus, was allerdings weniger schlimm war, als wenn das Bild weggewesen wäre. Der Kommentator hat seine Sache aber sehr gut gemacht.

Waldemar Wrobel änderte die Aufstellung im Gegensatz zum Spiel in Leverkusen auf einigen Positionen. Wingerter rückte nach der Gelbsperre wieder in den Kader, dafür spielte Heppke nicht. Für den zuletzt schwachen Langlitz fing Max Dombrowka an und die beste Nachricht für alle war, dass Marcel Platzek den gesperrten Benedikt Koep ersetzte. Gerade Max Dombrowka zeigte, wie die Position des Rechtsverteidigers auszufüllen ist. Er spielte Kraft und Schnelligkeit aus und zwang Siegen immer wieder zu taktischen Fouls, die allein in der ersten Halbzeit zu zwei gelben Karten führten.

Das Spiel begann zunächst verhalten. Beide Teams spielten auf Sicherheit. Erst in der sechsten Minute zeigten die Siegener, dass sie auf dem Platz waren. Allerdings war der Angriff für Daniel Schwabke locker zu halten. Die Siegener waren jederzeit gefährlich und in der 21. Minute trafen die Siegener zum ersten Mal. Nach einem Ballverlust von Kevin Grund konterte Siegen im eigenen Stadion. Ein langer Ball erreichte Alexander Hettich, der nun freie Bahn auf das Essener Tor hatte. Er umkurvte Schwabke souverän und brachte den Ball im Essener Gehäuse unter. Da war es wieder so weit. Wieder ein Gegentreffer. Doch dieses Mal brach die Mannschaft nicht auseinander. Es dauerte zwar bis zu einer Gegenwehr, aber lediglich eine weitere Chance, ein Fernschuss von Daniel Grebe, ließ die Hintermannschaft zu.

Zum so genannten psychologisch wichtigen Zeitpunkt erzielte Marcel Platzek sein elftes Tor. RWE erhielt eine Ecke und Kevin Grund zirkelte den Ball auf den kurzen Pfosten. Der Ball wurde weiter gegeben und Platzek traf aus der Drehung. Dieses Tor kam aus dem Nichts. Die Siegener weigerten sich zwar das Spiel zu machen, waren die überlegene Mannschaft. Der Treffer tat RWE richtig gut, aber kurz darauf pfiff der Schiedsrichter zur Halbzeit.

Insgesamt konnte RWE mit dem Unentschieden sehr gut leben. Schließlich hatte Essen einen Rückstand aufgeholt. Nach der Pause ging es unverändert weiter und RWE kam giftig aus der Kabine. Nach nur vier Minuten hatte Kevin Grund eine gute Möglichkeit, nachdem Marcel Platzek per Kopf aufgelegt hat. Der Schuss von der Strafraumgrenze ging dann aber doch klar über das Tor. Zwei Minuten danach wurden die Essener Anstrengungen jedoch durch ein Gegentor gebrochen. Konstantin Möllering traf viel zu leicht zum 2:1. Bis zum 3:1 von Zouhair Bouadoud, der von Alexander Hettich perfekt angespielt wurde, passierte nichts mehr.

Die Sportfreunde brachten diesen Vorsprung locker über die Zeit. Auch wenn Max Dombrowka in der 89. Minute den 2:3-Anschlusstreffer erzielte, hatte man nicht das Gefühl, dass der Sieg der Siegener je in Gefahr geriete. Alexander Hettich hatte wenige Sekunden vor Abpfiff noch die 100%ige Gelegenheit auf 4:2 zu erhöhen. Danach pfiff der Schiedsrichter das Spiel pünktlich ab.

Insgesamt zeigte RWE eine bessere Leistung, als über große Strecken gegen Wiedenbrück oder in der ersten Hälfte in Leverkusen, man hatte jedoch zu keiner Zeit das Gefühl, dass Essen den Siegenern das Spiel wirklich schwer machen konnte. Bei der Konstellation würde man wohl sagen, dass ein Auswärtsspiel in Siegen nicht gewonnen werden muss. Allerdings ist bei einem Punkt aus den ersten vier Spielen des Jahres 2014 der Fehlstart perfekt. Natürlich sind alle Zuschauer angefressen. Der Ärger kanalisiert sich zuletzt immer wieder über RWE-Coach Waldemar Wrobel. Schnellschüsse wird es bei RWE jetzt aber nicht geben, schließlich geht es schon am Freitag gegen Düsseldorf II wieder um Punkte. Dann wird es jedoch um viel gehen, denn Rot-Weiss muss nun dringend mal wieder punkten.


Jawattdenn-Spielerbewertung (folgt)

Daniel Schwabke
Schwabke
[]
Max Dombrowka
Dombrowka
[]
Jerome Propheter
Propheter
[]
Maik Rodenberg
Rodenberg
[]

Roberto Guirino
Guirino
[]

Benjamin Wingerter
Wingerter
[]
Kevin Pires-Rodrigues
Pires-Rodrigues
[]
Lucas Arenz
Arenz
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Kevin Grund
Grund
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Holger Lemke
Lemke
[]
Marcel Platzek
Platzek
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Markus Heppke
Heppke
[]
Christian Sauter
Sauter
[]
Limbasan
Limbasan
[]

Sportfreunde Siegen

Rauhut, Koronkiewicz, Weber, Tipuric, Eichmeier, Grebe, Zeh, Dej (58. Glowacz), Hettich, Möllering (67. Maouel), Bouadoud (79. Veselinovic)

 

Rot-Weiss Essen

Schwabke, Dombrowka, Rodenberg, Propheter, Guirino, Wingerter, Arenz (64. Sauter), Pires-Rodrigues (60. Heppke), Grund, Lemke, Platzek (84. Limbasan)

 

Tore

1:0 Hettich (21.), 1:1 Platzek (41.), 2:1 Möllering (51.), 3:1 Bouadoud (77.), 3:2 Dombrowka (89.)

 

Zuschauer

1.765

 

Schiedsrichter

Thorben Siewer (Drolshagen)

 

Gelbe Karten

Tipuric (17.), Grebe (40.), Eichmeier (45.), Koronkiewicz (48.) - Pires-Rodrigues (30.), Guirino (90.+1)