Quo vadis, RWE?
Nachdem am Mittwochabend die im Anschluss an das Schalke-Spiel aufkeimende Hoffnung auf Besserung im spielerischen Bereich bereits im Keim erstickt wurde, wartet nun mit dem SC Verl (Stadion an der Poststraße, Samstag 16 Uhr) der nächste unbequeme Gegner auf unsere Mannschaft.
Der SC spielt wie schon in den Vorjahren eine unaufgeregte Saison
jenseits von Gut und Böse. Zuletzt zeigte sich die Defensive allerdings
bei acht Gegentoren in drei Spielen als ebenso wenig sattelfest wie die
rot-weisse. Den Abgang der beiden Offensiv-Leistungsträger Rasp (Fortuna
Köln) und Kunstmann (Osnabrück) konnte man durch Engelmann (Cloppenburg)
und Rückkehrer Mainka (Rödinghausen) kompensieren. Insbesondere der
kopfballstarke Engelmann (6 Treffer in 10 Spielen) wird die Essener
Hintermannschaft beschäftigen.
Diese ist derzeit aber vor allem mit sich selbst beschäftigt. Nach dem
desolaten Auftritt gegen Köln sind Veränderungen in der Startaufstellung
quasi ein Muss. Eine Herausnahme von Nakowitsch oder eine
„Denkpause“ für Langlitz wären keine große Überraschung. Als sicher
gilt, dass Knappmann, der zumindest die Grundtugenden verkörpert und
Freistöße einnicken kann, wieder in die Startelf rückt.
Seit drei Jahren predigt Dr. Welling, man werde auch in Krisenzeiten
nicht aktionistisch handeln und gemeinsam nach Auswegen suchen. Deshalb
darf es jetzt auch Niemanden überraschen, dass in Essen nicht sofort das
klassische Mittel „Trainerwechsel“ gewählt wird. Klar ist aber auch:
Die Alternative zu „Aktionismus“ darf nicht „Aussitzen“ heißen. Es gibt
noch jede Menge Stellschrauben zwischen den Extremen, an denen man
drehen kann. Die Anhängerschaft sollte aber nicht das Gefühl erhalten,
dass man einfach zur Tagesordnung übergeht und im selben Trott weiter
arbeitet.
Zunächst aber müssen endlich nachhaltige (!) Signale von der Mannschaft
kommen, dass intern noch alles in normalen Bahnen verläuft und man mit
aller Macht den drohenden Abstiegskampf vermeiden möchte. Drei Punkte
aus Verl wären ein brauchbarer Anfang.
Organisatorisches zum Spiel in Verl
folgt