22.10.2013

Gegen wen will man eigentlich noch gewinnen?

Schaut man sich die Tabelle an, dann wird es langsam dünn noch Gegner zu finden gegen die man einen Dreier einfahren kann. Denn auch gegen Lippstadt sollte es wieder mal nur zu einem Unentschieden reichen. Gegen wen? Ja genau…gegen Lippstadt!

Offiziell waren ca. 7.000 Zuschauer an der Hafenstraße Es war das dritte Unentschieden gegen einen Aufsteiger an der Hafenstraße. Nur mit dem Unterschied, dass Rot-Weiss dieses Mal nicht zurücklag.

Doch womit ist es dieses Mal zu erklären? Das mangelnde Selbstvertrauen, welches in den vergangenen Wochen immer als Begründung herhalten durfte, kann und darf es diesmal nicht gewesen sein. Nach zwei Partien ohne Gegentor und einer frühen Führung gegen Aufsteiger Lippstadt kann das Selbstvertrauen nicht mehr so gering gewesen sein, dass man in den letzten zehn Minuten noch einen sicher geglaubten Sieg aufs Spiel setzte. So etwas darf bei den Ansprüchen des Vereins und der Spieler nicht passieren. Von den in der letzten Saison geforderten und zur neuen Saison verpflichteten „Aggressive Leadern“ ist weit und breit nichts zu sehen.

Einzig Marcel Platzek und Meisterschaftsspiel-Debütant Tim Hermes kann man am vergangenen Samstag Einsatzbereitschaft attestieren. Beides sicherlich keine Typen à la „Drecksau“. Vor allem Hermes konnte auf der linken Seite – nicht nur aufgrund seiner weiten Einwürfe – überzeugen. Zwar war der Rest der Mannschaft - zumindest bis zur 60. Spielminute - stets bemüht und es ließ sich festhalten, dass das Spiel in den Ansätzen schon besser war, als gegen die anderen beiden Aufsteiger aus Uerdingen und Wattenscheid. Dennoch verpasste es RWE frühzeitig den Sack zuzumachen. Nachdem Platzek bereits in der Anfangsphase, nach einer Ecke zum 1:0 einköpfte (10.) ließ Christian Knappmann sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit zwei dicke Chancen liegen. Und Marcel Platzek stand in der zweiten Hälfte die Latte im Weg, die ihn an seinem zweiten Treffer hindern wollte.

In Folge der vergebenen Chancen „muckte“ Lippstadt aber zunehmend auf. Nach sechzig Minuten war es Max Dombrowka, vor allem aber Lippstadts Jevric zu verdanken, dass der Aufsteiger nicht schon viel eher ins Spiel zurückfand. Aus ungefähr elf Metern traf Jevric das leere Tor nicht, sondern schoss Dombrowka an, der für den bereits geschlagenen Philipp Kunz auf der Linie rettete.

Bilder sagen mehr als tausend Worte Ardian Jevric sollte allerdings noch eine Chance bekommen, den nun spürbaren Ausgleich zu erzielen. Die Anzeigentafel schrieb soeben die 83. Spielminute, als Vincent Wagner nach einem langen Ball ins straucheln kam und Traufetter den freistehenden Jevric bedienen konnte, der es dieses Mal besser machte und den Ball ins Netz schob. Rot-Weiss hatte mal wieder drum gebettelt. Dass es letztendlich beim 1:1 blieb, war auch dem Unvermögen Lippstadts zu verdanken. In der letzten Szene der Partie verlor der eingewechselte Alexander Langlitz – mal wieder – einen Ball leichtfertig an der Mittellinie. Zwei Lippstädter gegen einen Essener. Das musste das 1:2 und damit der Sieg für Lippstadt sein. Doch Philipp Kunz war aufmerksam und fing den ungenauen Pass in den Strafraum ab. Schiedsrichter Marc Frömel pfiff die Partie nach dieser Szene sofort ab und das Pfeifkonzert auf der Tribüne begann.

Das nächste Heimspiel wird RWE gegen die Sportfreunde aus Lotte bestreiten müssen. In der Verfassung droht ein zweites Fortuna Köln. Aber scheiß drauf… Heimsieg ist nur einmal im Jahr.

Jawattdenn-Spielerbewertung

Kunz [3]	Dombrowka [3]	Wagner [3-]	Rodenberg [3]	Hermes [2]
Fring [3-]	Heppke [3-]	Wingerter [4]	Grund [3]	Platzek [2-]
Knappmann [4]	Pires-Rodrigues [o.B.]	Sawin [o.B.]	Langlitz [o.B.]