16.03.2014

Klarer Sieg

von Hendrik Stürznickel

Es wird leer im Stadion Essen. Nach dem frustrierenden Auftakt ins Jahr 2014, nach dem bisherigen frustrierenden Saisonverlauf wirkt sich die Entwicklung auch auf die Zuschauerzahl aus. An einem angenehmen Freitagabend wollten „nur“ noch 6.600 Zuschauer den Auftritt von RWE gegen Schlusslicht Velbert sehen. Die unverwüstlichen bekamen dann aber in einer ordentlichen Partie vier Tore zu sehen.

6.618 Zuschauer sahen den klaren 4:0-SiegWaldemar Wrobel konnte nach dem erfolgreichen Einspruch gegen die lange Sperre von Kevin Pires-Rodrigues wieder auf den Mittelfeldakteur zurückgreifen und er rückte für Holger Lemke in die Startelf. Bei Velbert konnte der zuletzt gesperrte Dimitrios Pappas wieder ins Aufgebot genommen werden, sodass es ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Rot-Weissen gab. Der Schiedsrichter sollte ebenfalls erwähnt werden. Thomas Altholz zeigte eine hervorragende Leistung, hielt sich im Hintergrund, ließ Zweikämpfe laufen, kurzum ein richtig guter Schiedsrichter, der sich sehr angenehm von Leistungen wie in Uerdingen abhob.

Velbert hatte leider weniger als zwanzig Zuschauer in den Gästeblock mitgebracht, sodass die Gottschalk-Tribüne nahezu verwaist war. Nach dem Auflaufen der Mannschaft richtete Markus Heppke einige Worte ans Publikum, da das Spiel im Zeichen des Tages gegen Rassismus stand, und dann konnte es losgehen. RWE war im Gegensatz zum Uerdingen-Spiel von Beginn an bereit, konnte jedoch zunächst nicht zwingend vor den Velberter Kasten kommen. Nach zwölf Minuten traf Max Dombrowka nach einer Ecke bei der ersten Chance gleich zum 1:0. Jerome Propheter verlängerte den Ball per Kopf und am langen Pfosten stand Dombrowka bereit und schlenzte den Ball mit dem Innenrist ins Tor. Nur eine Minute später hatte Marcel Platzek das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Keeper Manuel Lenz. Man verrät nicht zu viel, wenn man bereits jetzt sagt, dass der so treffsichere Stürmer auch an diesem Freitag nicht traf. Allerdings ist er auch ohne eigenen Treffer ungemein wichtig, indem er Räume schafft und andere Spieler in Szene setzt.

Danach verflachte das Spiel aber sofort wieder. Erst kurz vor der Halbzeit hatte Velbert eine gute Möglichkeit nach einem verunglückten Zuspiel von Benjamin Wingerter. Tim Hermes konnte aber in aller höchster Not gegen Jeffrey Tumanan klären.

Nach der Pause wurde RWE immer stärker und zeigte Velbert deutlich, wer Hausherr in Essen ist. Über weite Strecken kamen die Velberter gar nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus und die Treffer fielen fortan. Schon vier Minuten nach Wiederanpfiff stand es 2:0 nach einer sehr sehenswerten Kombination. Nakowitsch leitete den Angriff ein, indem er Max Dombrowka in die gegnerische Hälfte schickte, der passte zu Markus Heppke, weiter auf Kevin Grund und der per Hacke auf Kevin Pires-Rodrigues, der den Ball nur noch ins Tor schießen brauchte.

Pires-Rodrigues mit einem DoppelpackIn der 61. Minute gab es wieder Ecke für RWE. Der Eckstoß landete der Ball bei Kevin Pires-Rodrigues. Der zog volley aus 17 Metern ab, traf zwar nicht perfekt, aber der Ball trudelte dennoch ins Tor. Damit war das Spiel gelaufen und Velbert bemühte sich um Schadensbegrenzung. Nach einem Freistoß machte Propheter noch das 4:0 per Kopf und damit war das Spiel gelaufen.

Das Ergebnis geht in Ordnung, da Velbert wirklich wenig bis gar keine Gegenwehr leistete. Nichtsdestotrotz hat RWE bei solchen Spielen auch schon schlechter ausgesehen, das Fazit fällt also positiv aus. Drei Punkte geholt, vier Tore geschossen, mehr kann niemand verlangen. Mit elf Punkten Vorsprung ist man weit genug von den Abstiegsrängen entfernt, die vereinzelt schon befürchtet wurden, nach oben geht schon lange nichts mehr. Graue Mäuse nennt man solche Clubs normalerweise. Nun muss man schauen, wie die Mannschaft nächste Woche in Wattenscheid auftritt. Die Lohrheide war selten gutes Territorium für Essen, für die geschundene Fanseele und auch für das eigene Selbstbewusstsein wäre der Start einer kleinen Siegesserie aber wertvoll.


Jawattdenn-Spielerbewertung

Daniel Schwabke
Schwabke
[2-]
Max Dombrowka
Dombrowka
[2]
Kai Nakowitsch
Nakowitsch
[3+]
Jerome Propheter
Propheter
[2]
Tim Hermes
Hermes
[2-]
Benjamin Wingerter
Wingerter
[3]
Markus Heppke
Heppke
[2-]
Kevin Pires-Rodrigues
Pires-Rodrigues
[2]
Kevin Grund
Grund
[3+]
Alexander Langlitz
Langlitz
[3+]
Marcel Platzek
Platzek
[3+]
Konstantin Fring
Fring
[o.B.]
Lucas Arenz
Arenz
[o.B.]
Roberto Guirino
Guirino
[o.B.]

Rot-Weiss Essen

Schwabke, Dombrowka, Nakowitsch, Propheter, Hermes (77. Guirino), Wingerter, Langlitz (70. Arenz), Heppke, Pires-Rodrigues (66. Fring), Grund, Platzek

 

SSVg Velbert

Lenz, Kosmala, Pappas, Schultens, Mondello, Zent, Kneifel (61. Bleckmann), Tumanan, Holt, Ferati (61. Mühlhause), Pozder

 

Tore

1:0 Dombrowka (12.), 2:0 Pires-Rodrigues (49.), 3:0 Pires-Rodrigues (61.), 4:0 Propheter (83.)

 

Zuschauer

6.618

 

Schiedsrichter

Thomas Altgeld (Bochum)

 

Gelbe Karten

Dombrowka (76.) - Zent (57.), Schultens (60.)


Spieler des Spiels: Max Dombrowka