Ein Hauch von Nostalgie
Wenn am Dienstagabend unser RWE auf die SG Wattenscheid 09 trifft, weht ein traditionsreicher Wind durch das neue Stadion. 39 Duelle gegen die Schwarz-Weißen aus dem Bochumer Westen gab es bisher, das 40. wird nicht nur wegen der Live-Übertragung durch den Fernsehsender Sport1 ein Besonderes werden. Über sieben Jahre sind seit dem letzten Aufeinandertreffen an der Hafenstraße vergangen. Wattenscheid gewann damals 1:0 in Essen, RWE brennt daher auf Wiedergutmachung. Und möchte auch den bisherigen Verlauf der Saison korrigieren.
Die Gesamtbilanz gegen die SG ist für Rot-Weiss Essen durchaus positiv.
Von den 39 Duellen konnten 17 gewonnen werden. Zwölf Niederlagen und zehn
Unentschieden, bei einem Torverhältnis von 77:54, komplettieren die
Bilanz. Die ersten Partien gab es in der Saison 1971/1972 in der
damaligen Regionalliga-West. RWE gewann beide mit jeweils 3:2. In der
Folge traf man sich hauptsächlich in der zweiten Liga (zwischen 1977 und
1990) und der Regionalliga-Nord (zwischen 2001 und 2006). Dazwischen
und seitdem gingen beide Vereine getrennte Wege. Aus Essener Sicht
bitter verlief das einzige Aufeinandertreffen im DFB-Pokal. In der
ersten Runde 1989/1990 gewann Wattenscheid 2:1 in Essen. Torschützen bei
den 09ern waren damals Maurice Banach, der zwei Jahre später tragisch
und viel zu früh mit seinem Auto verunglückte, und Uwe Tschiskale, Aaron Biagioli erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich. Für
RWE standen damals Größen wie Frank Kurth, Ralf Regenbogen, Willi
Landgraf, Jürgen Röber und Mario Basler auf dem Platz, bei Wattenscheid
Namen wie Uwe Neuhaus, Ralf Eilenberger und Stefan Emmerling. 24 Jahre
ist das nun schon her, kaum zu glauben.
Von der zweiten Liga sind beide Vereine aktuell weit entfernt. Während
die SG sich in diesem Jahr zurück in die Regionalliga gekämpft hat und
den Klassenerhalt als Ziel hat, ging der Blick von RWE vor der Saison
nach oben. Angesichts des holprigen Starts sollte aktuell jedoch das
ursprüngliche Ziel nicht im Fokus stehen. Viel wichtiger ist es, wieder
Selbstvertrauen zu tanken um Schritt für Schritt aus dem langen Tal
herauszukommen. Nebenbaustellen wie die Diskussion einer Verpflichtung
von Ali Bilgin, der letzte Woche in Lotte unterschrieb, sind da nicht
gerade hilfreich. Und auch eine Trainerdiskussion hilft weder der
Mannschaft noch dem Team aktuell weiter.
Natürlich kann und sollte
grundsätzlich alles und jeder in Frage gestellt werden dürfen. Natürlich
kann man dieses und jenes immer anderen vorwerfen. Und natürlich haben
10.000 Zuschauer auf den Tribünen auch ihre Meinung. Aber genauso
natürlich muss man auch zugeben, dass dies nun die erste Krise nach der
Insolvenz ist und kein Team auf der Welt, auch nicht Barcelona, Dortmund
oder ManU, ohne diese Krisenzeiten auskommen. Es war also
vorherzusehen. Nicht vorhersagbar war höchstens, dass die Krise eine
Fortsetzung der letzten Saisonspiele der Vorsaison darstellt und es
bisher nicht gelang, den Hebel zu finden, sie zu überwinden. Dies soll
mitnichten ein Aufruf pro Waldemar Wrobel sein, aber jemanden, der alles
für diesen Verein gibt und mit so viel Herzblut dabei ist, sollten wir
auch nicht mit Schimpf und Schande wegjagen, schon gar nicht nach den
Verdiensten seit der Insolvenz.
Und ja, die Spiele von RWE sind aktuell
nicht gerade die allerbesten, aber mal ein wenig verhaltener Applaus da
und vereinzelte Unmutsäußerungen hier bringen nur noch mehr
Verunsicherung in die Mannschaft. Vielleicht hat der Last-Second-Treffer
in Velbert ein wenig den Knoten lösen können, das werden wir am
Dienstag dann sehen. Aber auch wir können unterstützen, wenn wir
weiterhin alles an Lautstärke für unseren Verein geben, was wir können!
Vor allem vor einem großen Publikum an den Fernsehgeräten.
Personaltechnisch muss unser Gast aus Wattenscheid auf Kevin Brümmer
verzichten, der mit Sprunggelenksverletzung ausfallen wird. Dafür stehen
mit Niklas Andersen, Alexander Thamm, Kevin Lehmann, Lukas Lenz und
Leon Enzman gleich fünf ehemalige Rot-Weisse im Kader. Hoffen wir vor
allem bei Letzterem, dass das Bier nur so in die RWE-Kehlen fließt
(„Heute wird gesoffen…“). Auf Essener Seite wird Neuzugang Dominik
Poremba wie zuletzt in Velbert auf der Bank sitzen. Und auch für
Maik Rodenberg und Tim Hermes kommt die Partie wahrscheinlich noch zu
früh. Nach dem Versuch in Velbert, Benedikt Koep an der Seite von
Christian Knappmann spielen zu lassen, wird gegen Wattenscheid
vermutlich wieder letzterer alleine von Beginn an auf dem Platz spielen.
Fünf Tore in acht Spielen sprechen für „Knappi“. Solange er seine Tore
macht gibt es keine Rechtfertigung, ihn auf der Bank zu lassen. Für Koep
könnte Holger Lemke wieder ins Team rücken.
EVAG Einsatzplan
Abfahrt Essen Hbf Bussteig 4
18:15 Uhr - 19:45 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße
Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.
Hinweise zum Heimspiel gegen Wattenscheid
Aufgrund der englischen Woche in der Regionalliga West geht das attraktive Heimspielprogramm von Rot-Weiss Essen in der Hinrunde bereits morgen weiter. Am Dienstag, den 24. September trifft RWE im Topspiel des 9. Spieltags auf die SG Wattenscheid 09. Nach dem Arbeitssieg gegen Velbert soll morgen im Duell der ehemaligen Bundesligisten der nächste Dreier für die Wrobel-Elf her. Anstoß der Partie an der Hafenstraße ist um 20.15 Uhr.
Die Infokasse befindet sich am morgigen Dienstag im Kassenhäuschen W1/W2. Dort findet man die Kartenhinterlegung sowie die Ausgabe der "kurzen fuffzehn" für Mitglieder. Die Stadionzeitung erhalten die rot-weissen Bekenner außerdem an der Sonderkasse vor der Rahn-Tribüne. Aufgrund der Fantrennung bleibt der äußere Stadionumlauf geschlossen. Die Gottschalk-Tribüne ist dementsprechend ausschließlich für Gästefans vorgesehen.
Tickets können am Spieltag nur in den Kassenhäuschen vor den jeweiligen Tribünen erworben werden. Karten für Rollstuhlfahrer gelten für den Bereich R5 und sind an den Kassen R1-R5 zu erstehen.
Zu beachten ist, dass das Spiel im Stadion Essen erst um 20.15 Uhr angepfiffen wird. Das Stadion öffnet wie gewohnt 90 Minuten vor Spielbeginn, das heißt für morgen um 18.45 Uhr. Der Fanshop ist von 14.00 Uhr bis zum Spielbeginn um 20.15 Uhr geöffnet.
Für das kommende Auswärtsspiel der Rot-Weissen bei der Zweitvertretung von FC Schalke 04 (Samstag, 28.09.2013, 14.00 Uhr) ist beim morgigen Heimspiel eine Sonderkasse eingerichtet. Dort sind die Karten zu folgenden Preisen inklusiver Vorverkaufsgebühr zu erwerben:
Stehplatz (Vollzahler): 6,50 €
Stehplatz (ermäßigt): 3,50 €
Sitzplatzkarten sind am Spieltag nur vor Ort an den Tageskassen erhältlich.