Endlich geht es um Punkte

Nach einer recht gelungenen Vorbereitung fieberte ganz Essen dem Saisonstart entgegen. Doch dann kam mal wieder alles anders. Erst lief der komplette Keller der Haupttribüne voll Wasser und sorgte sowohl für einen finanziellen Schaden beim Equipment als auch für die Spielabsage des ersten Saisonspiels, in dem es ausgerechnet gegen Top-Favorit Viktoria Köln gehen sollte. Und dann verletzte sich am Dienstag im „Tribute to Otto Rehagel"-Spiel gegen Werder Bremen auch noch Cebio Soukou schwer am Knie. Erste Prognose: Abriss des Innenbandes, Verdacht auf Meniskusschaden und wenn es ganz hart kommt gar Riss des Kreuzbandes. Damit fällt Cebio mindestens für Wochen, schlimmstenfalls für sechs bis acht Monate aus. Die Saison startet unter keinem guten Omen. Aber: Wir Rot-Weisse sind Leid gewohnt. Mund abputzen und weitermachen, das ist unsere Art im Herzen des Ruhrpotts. Und so werden uns auch diese Dinge nicht umwerfen.

Mit zweiwöchiger Verspätung geht sie also los, die Saison 2013/2014. Was sie bringen wird? Eine sehr gute Frage! Die Liga ist zweifelsfrei attraktiver geworden, vor allem den Namen nach. Alemannia Aachen, KFC Uerdingen und die SG Wattenscheid 09, alles Vereine mit einer großen Geschichte im Westen. Dazu kommt mit dem SV Lippstadt 08 ein ambitionierter Verein aus dem „Venedig Westfalens". Gemeinsam mit Fortuna Köln, Rot-Weiß Oberhausen und den Sportfreunden aus Siegen macht die Regionalliga West den Namen nach einiges her. Fehlt eigentlich nur der Wuppertaler SV Borussia, wo sind die eigentlich so plötzlich hin?

Wie auch immer, eine Vielzahl an traditionsreichen Vereinen tummelt sich mittlerweile in Liga vier. Und es bestand eine - wenn auch kleine - Chance, dass mit den Zebras aus Duisburg noch ein weiterer Verein hinzugekommen wäre. Dieser Super-Gau blieb dem Westen glücklicherweise erspart, denn wenn all diese Vereine, von Viktoria Köln, Lotte und den zweiten Mannschaften diverser Bundesligisten mal ganz abgesehen, aufsteigen wollen in die dritte Liga, so würde dies insgesamt acht bis zehn Jahre dauern. Und nur dann, wenn jedes Jahr der Westverein die Relegation schafft. Zwar ist mit RB Leipzig ein schwerer Brocken nach drei Anläufen nicht mehr im Relegationsmarkt dabei, dafür drückt nach sechs Spieltagen der Bayernstaffel bereits die zweite Mannschaft aus München nach. Bestimmt kein Traumgegner für eine mögliche Aufstiegsrelegation.

Für RWE ist das Saisonziel klar. Am Ende der Saison soll ein besserer Platz zu Buche stehen als in diesem Sommer. Viele Möglichkeiten bleiben da nicht, immerhin sind es aber deren drei. Um dies zu erreichen, müssten sich jede Menge der großen Namen hinter Essen einreihen. Ein ambitioniertes Ziel, aber durchaus möglich. Vor allem in der Offensive hat RWE dafür zugelegt. Christian Knappmann und Marcel Platzek sollen Tore erzielen, ein Benjamin Wingerter, Christoph Sauter oder Konstantin Fring das Mittelfeld beackern, und mit Tim Hermes und Alexander Langlitz soll die Defensive weniger Gegentore kassieren als zuletzt. Zudem gehört Lukas Arenz aus der letztjährigen A-Jugend zum Regionalliga-Kader. In den Vorbereitungsspielen konnten recht gute Ergebnisse erzielt werden. Einzig gegen den ETB und Werder Bremen gab es Niederlagen, dafür wurden mit Hannover II oder Hessen Kassel durchaus Vereine auf ähnlichem Niveau bezwungen. Die Abwehr sah dabei in der Regel recht gut aus, zeigte aber gegen Bremen noch Potenzial nach oben. Und auch in der Offensive sind gute Ansätze zu erkennen, die es in den Spielen nun umzusetzen gilt.

Ein guter Anfang könnte dabei am Samstag erfolgen. Die zweite Mannschaft aus Leverkusen hat an den beiden bisherigen Spieltagen erst einen Punkt geholt. Dem 1:1 in Lippstadt folgte ein 0:2 ausgerechnet gegen den rheinischen Rivalen aus Köln. Unschlagbar sieht anders aus. Dennoch darf man Leverkusen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Für RWE ist es der erste Spieltag, da ist es kaum zu erwarten, dass unter Wettkampfbedingungen schon jeder Laufweg perfekt passt. Und die Bayer-Bubis wollen auch nicht schon am dritten Spieltag unter Druck stehen und werden alles in die Waagschale werfen. Immerhin spielen sie auch nicht jeden Tag vor solch einer Kulisse in solch einem Stadion. Dennoch spricht die Qualität im Kader eindeutig für RWE, zumal Leverkusen nicht wie zuletzt gegen Köln auf Hilfe von den Profis hoffen kann, da diese fast zeitgleich gegen Freiburg spielen. Zudem verletzten sich im Training unter der Woche sowohl Torhüter Niklas Lomb als auch Mittelfeldspieler Dominik Kohr. Beide fallen gegen RWE aus.

Gute Voraussetzungen also, dass die ersten drei Punkte in Essen bleiben. Und ebenfalls gut sind die Voraussetzungen, dass die Rote Wand in den kommenden Wochen und Monate ähnlich berüchtigt wird, wie die schwarz-gelbe in Dortmund. Potenzial dazu ist jedenfalls mehr als vorhanden. Auf geht's, RWE!

EVAG Einsatzplan

Abfahrt Essen Hbf Bussteig 4

12:00 - 13:30 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße

Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.

Organisatorisches zum Heimspiel

Am kommenden Samstag, den 10. August tritt Rot-Weiss Essen im ersten Spiel der neuen Regionalliga-Saison gegen die Leverkusener Zweitvertretung an. Nach der gelungenen Eröffnung des fertiggestellten Stadion Essen möchten die Rot-Weissen mit einem Heimsieg in die Saison 2013/2014 starten.
Zur Partie gegen die Werkself sind nur Sparkassen-Tribüne, Rahn-Tribüne sowie WAZ-Westtribüne geöffnet. Dementsprechend bleibt der äußere Stadionumlauf im Bereich der Gottschalk-Tribüne geschlossen.

Tickets für das kommende Auswärtsspiel in der Regionalliga West bei Fortuna Düsseldorf können am Samstag an der Sonderkasse im Kassenhäuschen W1/W2 erworben werden. Dort sind die Karten zu folgenden Preisen, inklusive Vorverkaufsgebühr erhältlich:

Fortuna Düsseldorf II – Rot-Weiss Essen
(Samstag, 17. August, 14.00 Uhr, Paul-Janes-Stadion):

Sitzplatz: 9,00 €
Stehplatz: 4,50 €

Anstoß der Begegnung gegen die Mannschaft von Ralf Minge ist am kommenden Samstag um 14.00 Uhr. Das Stadion öffnet wie immer 90 Minuten vor Spielbeginn.