21.08.2013

Macht es wie einst Rahn und Islacker!

von Sebastian Hattermann

Hätte jemand unserem Vereinsgründer Georg Melches vor 60 Jahren beim Pokalfinale gesagt, dass sich die Finalisten 2013 in der vierten Liga gegenüber stehen werden, hätte er wahrscheinlich nur müde geschmunzelt. Hoffentlich dreht er sich heute nicht im Grabe um…

Es wird eine 5-stellige Kulisse erwartetWährend Rot-Weiss Essen nach überstandener Insolvenz bereits wieder auf stabilen Füßen steht und der Weg kontinuierlich und mit seriösen Zielsetzungen nach oben geht (lassen wir den katastrophalen Start an dieser Stelle unbeachtet…), ist die Alemannia aus Aachen nun drei Jahre später auf dem Boden der Tatsachen gelandet. 2009 kamen bei den Kartoffelkäfern erstmalig finanzielle Schwierigkeiten ans Tageslicht. Die Stadt Aachen sprang damals in die Bresche und rettete den Verein mit einer Bürgschaft vor dem Niedergang – vorerst. Wie wir heute wissen, hat sich der Gang in die Insolvenz dadurch nur verzögert, was womöglich auch bei uns der Fall gewesen wäre, hätte die Stadt in Person von OB Paß im Sommer 2010 weitere Gelder für unseren Verein locker gemacht. Das lässt sich natürlich jetzt, nachdem wir wieder dort stehen, wo wir vor der Insolvenz waren, leicht sagen – im Nachhinein. Andere Szenarien, die wir damals vor Augen hatten, wollen wir an dieser Stelle lieber nicht in Erinnerung rufen.

Eine weitere Parallele lässt sich bei unserem nächsten Gegner in der jeweiligen Heimspielstätte feststellen. Beide Traditionsvereine spielten vor nicht allzu langer Zeit noch in berühmt-berüchtigten Oldschool-Stadien, sind mittlerweile jedoch in einer neuen Spielstätte am alten Standort zu Hause. Michael Welling verdeutlichte den Mitgliedern auf der JHV im Juni noch mit Zahlen, dass sich das neue Stadion an der Hafenstraße lohnt und ein wichtiger Meilenstein für eine konkurrenzfähige Zukunft sei. In Aachen dagegen war die an den Stadionbau verknüpfte Hoffnung auf bessere Zeiten wiederum schnell Vergangenheit als sich der neue Tivoli als Schuldenfalle herausstellte und somit die Hauptursache für den schleichenden Untergang der letzten Jahre darstellte. Für RWE kann Alemannias Stadionproblematik nur als mahnendes Beispiel herhalten, das der GVE in den Verhandlungen rund um den Pachtvertrag hoffentlich ständig vor Augen gehalten wird.

Das wollen wir am Freitag sehen!In diesem Zusammenhang ist auch die Personalie Timo Brauer eine Erwähnung wert, die Erwin Koen langsam in der Rolle des sommerlochfüllenden Rückkehrgerüchts ablöst. Der wahrscheinlich jüngste Spieler, wenn nicht sogar der einzige (?), der mit zwei Vereinen je eine Insolvenz mitgemacht hat, wurde 2012 unter viel Applaus und mit nach Aachen gerichteten Schmähgesängen von der Hafenstraße verabschiedet. Die Wege von Timo Brauer und Alemannia Aachen trennten sich jedoch vor Beginn der Saison.

Aber zurück ins Hier und Jetzt: RWE steckt bereits nach drei Spieltagen mitten in der Krise und der oft zitierte Druck auf die Mannschaft wird am Freitag nach dem unrühmlichen Spiel in Düsseldorf mit Sicherheit nicht geringer sein. Ein Sieg würde uns dem entsprechend nicht nur drei Punkte einbringen und eine Genugtuung für die Essener Anhängerschaft sein, sondern wäre vielleicht sogar das Selbstvertrauen bringende und erlösende Erfolgserlebnis, das unsere Mannschaft nötig hat. Leichter als in den ersten drei vergeigten Spielen dürfte das Unterfangen jedoch nicht werden, so hat sich Alemannia bereits in der Spitzengruppe festgesetzt und mit effektivem Spiel einen überzeugenden Saisonstart hingelegt.

Die Euphorie ist gedämpft, ja. Aber wenn der Westtribüne am Freitagabend erstmalig eine ernst zu nehmende Anzahl an Gästefans gegenüber steht, werden hoffentlich alle Rot-Weissen umso mehr danach lechzen, die Ost-Holländer in Grund und Boden zu singen und den ersten Saisonsieg herbei zu schreien. Wir freuen uns auf jeden Fall auf einen alten Westschlager, den anscheinend auch einige Aachener schmerzlich vermisst haben, konnten diese es doch nicht lassen in der NRW-Liga-Saison mit der zweiten Mannschaft freudetrunken winkend ins Georg-Melches-Stadion zu strömen und selbst bei unserem Auswärtsspiel die Essener Busfahrer mit selbiger Gestik und Intention zu verabschieden.

Auf geht’s, Jungs! Macht es wie einst Rahn und Islacker…


EVAG Einsatzplan

Abfahrt Essen Hbf Bussteig 4

16:30 - 18:00 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße

Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.


Organisatorisches zum Heimspiel

 Am kommenden Freitag empfängt Rot-Weiss Essen die Alemannen aus Aachen zum Traditionsduell am 5. Spieltag der Regionalliga West. Nach dem durchwachsenen Saisonstart streben die Rot-Weissen gegen den Drittliga-Absteiger den ersten Sieg der neuen Spielzeit an.

Die Infokasse befindet sich am kommenden Freitag im Kassenhäuschen W1/W2. Dort findet man die Kartenhinterlegung sowie die Ausgabe der kurzen fuffzehn für Mitglieder. Die Stadionzeitung erhalten die rot-weissen Bekenner außerdem an der Sonderkasse vor der Rahn-Tribüne. Aufgrund der Fantrennung bleibt der äußere Stadionumlauf geschlossen. Die Gottschalk-Tribüne ist dementsprechend ausschließlich für Gästefans vorgesehen.

Tickets können am Spieltag nur in den Kassenhäuschen vor den jeweiligen Tribünen erworben werden. Karten für Rollstuhlfahrer gelten für den Bereich R5 und sind an den Kassen R1-R5 zu erstehen.

Anstoß der Partie am Freitag gegen Alemannia Aachen ist um 18.30 Uhr im Stadion Essen. Das Stadion öffnet wie immer 90 Minuten vor Spielbeginn.

Für die kommenden Auswärtsspiele in der Regionalliga West beim SC Wiedenbrück sowie bei Rot-Weiß Oberhausen ist am Freitag eine Sonderkasse eingerichtet. Dort sind die Karten zu folgenden Preisen, inklusive Vorverkaufsgebühr erhältlich:

SC Wiedenbrück – Rot-Weiss Essen
(Dienstag, 27. August, 19.30 Uhr, Jahnstadion):
Sitzplatz: 13,00 €
Stehplatz: 5,50 €

Rot-Weiß Oberhausen – Rot-Weiss Essen
(Sonntag, 1. September, 14.00 Uhr, Stadion Niederrhein):
Sitzplatz: 20,00 €
Stehplatz (Vollzahler): 9,50 €
Ermäßigt (ermäßigt): 8,00 €


News von der FFA: Soli-Shirtverkauf reloaded beim Aachen Spiel

T-Shirt Soli-Aktion reloadedDa so viele Leute in der ersten Verkaufsphase leer ausgegangen sind, haben wir noch mal über 300 Soli-Wasserschaden-Shirts nachdrucken lassen. Diese wollen wir beim Heimspiel gegen Aachen verkaufen.

Worum ging es noch mal?
Wir verkaufen rote Soli-T-Shirts mit dem Schriftzug "Nur der RWE!" (vorne) "Wasser? Der Rot-Weiss-Essen wird nicht untergehen!" (hinten)

Wir stehen am Zugangsweg zur Haupttribüne / Gabelung zur Neuen Westkurve. Das Bezahlmotto lautet: Pay what you want! (Mindestbetrag 5 Euro). Je mehr, desto besser für RWE.  Bitte fragt Eure Freunde und Bekannten, die evtl. verhindert sind und kauft ein Soli-Shirt für sie mit!

Eure FFA