21.04.2014

Der dritte Sieg in Serie

von Hendrik Stürznickel

Nun hat Marc Fascher eine ausgeglichene Bilanz. Drei Niederlagen folgen nun drei Siege in Serie. Die Nachwuchsabteilung des 1.FC Köln stellte RWE am vergangenen Samstag jedoch vor größere Probleme.

Ob es denn wirklich 6.235 Zuschauer waren?Die Saison verkommt zum Auslaufen. Das merkt man deutlich an der Zuschauerzahl. Es wurden zwar wieder einmal über 6.000 durchgesagt, doch sähe dies ohne Dauerkarten wahrscheinlich anders aus. Deutliche Lücken erkannte man auf der alten West und auch die Rahn- und die Lippens-Tribüne waren alles andere als gut besetzt. Dafür nutzten einige Kölner Anhänger die Gunst der Stunde und schauten sich das Spiel an. Es war zwar weit entfernt davon, eine relevante Menge an Fans vor Ort zu haben, aber Köln brachte deutlich mehr Zuschauer als die üblichen 40 der Zweiten Mannschaften mit.

Marc Fascher wurde zum Improvisieren gezwungen, da Alexander Langlitz nicht mehr rechtzeitig fit geworden ist. Roberto Guirino musste auf der rechten Abwehrseite beginnen. Für den linken Außenverteidiger war dies eine ungewohnte Position. Kevin Grund rutschte ebenfalls wieder in die Startelf.

Was nun kam, ist schwer in Worte zu fassen. Man spricht bei Spielen wie diesem von einem Spiel, das von taktischen Zwängen geprägt ist oder einem Spiel für Taktikliebhaber, wenn man vermeiden möchte festzustellen, dass es stinklangweilig war, was sich auf dem Platz abgespielt hat. Keine zwingende Torchance wurde in der ersten Hälfte herausgespielt. Es war ein typisches 0:0-Spiel, wenn der 1. FC Köln dann nicht doch einen Treffer erzielt hätte. Es gab kurz vor der Pause Freistoß. Der Freistoß fand den Kopf von Leon Binder und der setzte den Ball in den Kasten. Man spricht bei Toren dieser Art vom psychologisch wichtigen Zeitpunkt.

Ein paar Kölner waren auch daDie Mannschaft wurde mit Pfiffen in die Pause verabschiedet. Die Leistung wirkte auf den ersten Blick deutlich schlechter als gegen Lippstadt, allerdings kann man dem Team den Siegeswillen nicht absprechen und außerdem trat Köln sehr gut auf. Sie spielten einen guten Ball, spielten kreativ nach vorn und machten wenig Fehler im Spielaufbau. RWE kann man vorwerfen, dass die Spieler erst sehr spät attackierten, meist erst weit in der eigenen Hälfte, und dass unheimlich viele Fehlpässe im Aufbauspiel zu sehen waren. Das wird Marc Fascher sich notiert haben.

Nach der Pause kam Benedikt Koep für Kevin Grund, doch am Spielgeschehen änderte sich zunächst wenig. In der 67. Minute glaubte man wieder, dass diese beiden Mannschaften noch ewig weiterspielen könnten, ohne ein Tor zu erzielen, als dieses Mal RWE traf. Wieder war es ein Kopfball, aber dieses Mal war es Marcel Platzek, der die Hausherren jubeln ließ.

Die nächste Szene kurze Zeit später ließ den meisten Fans den Atem stocken. Samuel Limbasan blieb nach einem Zweikampf liegen und wälzte sich schreiend auf dem Boden. Er musste offensichtlich erhebliche Schmerzen aushalten und wurde sogleich vom Platz getragen und ausgewechselt. Er hat sich, so die spätere Diagnose, den Finger ausgekugelt. Glücklicherweise fällt er mit dieser Verletzung nicht lange aus.

Spiel gedreht - glückliche GesichterAls man sich kurz vor Schluss mit dem Unentschieden abgefunden hatte, war es wieder Marcel Platzek, der sich im Strafraum der Kölner in Szene setzte. Er zog ab, traf aber dieses Mal den Pfosten. Konstantin Fring war aber geistesgegenwärtig genug, um den Abpraller zum Siegtreffer zu versenken. Beim 2:1 blieb es und RWE stieg bis auf Platz 8 der Tabelle.

Was soll man nach so einem Sieg schreiben? Es geht um nichts mehr und doch sind diese Siege wichtig, um wieder mehr Normalität in den Alltag zu bringen und Mannschaft und Trainer etwas Kredit für die nächste Saison zu verschaffen. Allerdings ist bei einer kleinen Serie eine Spielunterbrechung wie nächste Woche unglücklich, da man aus dem Tritt kommt. In zwei Wochen geht es dann zu den Sportfreunden aus Lotte. Es wäre doch schön, wenn man den ambitionierten Sportfreunden ein Bein auf dem Weg zum Titel stellen könnte. Dafür muss allerdings eine Schüppe draufgelegt werden.


Jawattdenn-Spielerbewertung

Daniel Schwabke
Schwabke
[4-]
Roberto Guirino
Guirino
[4]
Michael Laletin
Laletin
[3]
Maik Rodenberg
Rodenberg
[3-]

Tim Hermes
Hermes
[3+]

Konstantin Fring
Fring
[3+]
Benjamin Wingerter
Wingerter
[3-]
Holger Lemke
Lemke
[3-]
Kevin Grund
Grund
[4+]
Samuel-Marian Limbasan
Limbasan
[3-]
Marcel Platzek
Platzek
[3]
Benedikt Koep
Koep
[3]
Lucas Arenz
Arenz
[o.B.]
Kevin Pires-Rodrigues
Pires-Rodrigues
[o.B.]

Rot-Weiss Essen

Schwabke, Guirino, Laletin, Rodenberg, Hermes, Lemke (64. Arenz), Wingerter, Fring, Grund (46. Koep), Platzek, Limbasan (72. Pires-Rodrigues)

 

1. FC Köln II

Schuhen, Nikolaou, Jannik Müller, Binder, Budimbu, Engels (82. Scepanik), Wiebe (84. Przybylko), Hömig, Jesic, Poß (45. Marius Laux), Thiel

 

Tore

0:1 Binder (45.), 1:1 Platzek (67.), 2:1 Fring (80.)

 

Zuschauer

6.235

 

Schiedsrichter

Lennart Brüggemann (Münster)

 

Gelbe Karten

Laletin (42.), Guirino (68.), Wingerter (90.) - Binder (30.), Jannik Müller (38.)


Spieler des Spiels: Konstantin Fring