19.09.2012

Die Erwartung: Ein Dreier der attraktiveren Art

von Michael Jaskolla

Nach der verdienten Auswärtsniederlage am vergangenen Sonntag soll am Freitag gegen den VfB Hüls (19:30 Uhr, Hafenstraße) die Heimserie weiter ausgebaut werden, um wieder ein wenig Fahrt in Richtung Tabellenspitze aufzunehmen. Zuletzt kreuzten beide Clubs vor zwei Jahren in der NRW-Liga die Klingen. In guter Erinnerung sind allen Essenern noch die entspannte Sicherheitspolitik und der freundliche Empfang beim Hinspiel am Hülser Badeweiher sowie der 2:0-Sieg an der Hafenstraße, der die Hinspielniederlage vergessen ließ.

Freundschaftlich soll es auf dem Feld allerdings nicht zugehen: RWE gilt als klarer Favorit und möchte die auf dem Papier eindeutigen Kräfteverhältnisse auch im Spiel erkennen lassen. Das gelang in den vorherigen Begegnungen kaum, weshalb auch Wrobel in der Pressekonferenz nach der 1:2-Niederlage in Bergisch Gladbach eindeutige Worte fand. So hoffen alle Essener Anhänger auf eine entsprechende Reaktion gegen den Aufsteiger, der in der neuen Liga noch mit einigen Akklimatisierungsschwierigkeiten zu kämpfen hat.

Die Heimserie soll auch gegen den VfB Hüls haltenDabei ist der VfB Hüls einer der Gewinner der Ligenreform, denn ein solider siebter Tabellenplatz in der Oberliga NRW reichte dem kleinen Club, um sich für die neue Regionalliga zu qualifizieren. Dabei musste man nicht einmal die Relegationsspiele bestreiten, denn die Glücksfee bescherte dem VfB das einzige Freilos, das durch den Aufstiegsverzicht aller mittelrheinischen Verbandsligisten in der Lostrommel lag.

Für das Abenteuer Regionalliga schlug der VfB bei 15 Neuzugängen zwar kräftig auf dem Transfermarkt zu, aufgrund des Minietats allerdings vorrangig bei Spielern von unterklassigen Vereinen. Zu den prominentesten Zugängen zählen dabei die beiden in Essen aussortierten Spieler Jasmund und Vennemann. Nichts anderes als der Klassenerhalt kann damit das Ziel für die laufende Saison sein. Falls dieser nicht gelingt, wird der VfB Hüls aber auf die Füße fallen, denn ein finanzielles Risiko geht „Boss“ Horst Darmstädter, der seit gefühlten 100 Jahren am Badeweiher die Fäden zieht, wie gewohnt nicht ein.

Wie schwierig die Umsetzung des Saisonziels in die Praxis ist, bekam man in Hüls schon zu spüren: Nach sieben Spielen, null Siegen, zwei Punkten und dem vorletzten Tabellenplatz kann der Saisonstart durchaus als misslungen bezeichnet werden. Zuletzt kam man trotz einer 60-minütiger Überzahl nicht über ein 0:0 gegen den Mitaufsteiger aus Siegen hinaus. Auch im Verbandspokal kam es knüppeldick, dort musste man bereits in der zweiten Runde durch ein 1:4 beim klassentieferen FC Eintracht Rheine die Segel streichen.

Maik Rodenberg fällt wegen einer Knöchelverletzung gegen Hüls ausAbsoluter Top-Torjäger im Team ist Mittelfeldspieler Kadir Mutluer, der alle bisherigen Hülser Treffer erzielen konnte – nämlich genau einen. Der eigentlich für das Toreschießen vorgesehene „Star“ der Mannschaft, Christian Erwig, leidet noch immer unter einer akuten Ladehemmung von kioyo´schem Ausmaße. Möge er diese erst in einer Woche auskurieren.

Die Personalsituation bei RWE ist weitgehend entspannt. Erfreulich ist vor allem die Rückkehr der beiden Rekonvaleszenten Tokat und Jansen in das Mannschaftstraining. Gerade von einem fitten Tokat erhofft man sich zukünftig neue Impulse im zuletzt ideenlos agierenden Mittelfeld. Für beide kommt aber ein Einsatz am Freitag aufgrund des Trainingsrückstandes noch nicht in Frage. Verzichten müssen wird Waldemar Wrobel vermutlich auf Rodenberg, der im Training umknickte. Für ihn wird Wagner von Beginn an auflaufen.

Ansonsten ist Wrobel noch auf mehreren Positionen auf der Suche nach einer festen Besetzung. Neben den bisher gesetzten Spielern Koep, Avci, Heppke, Guirino und Lamczyk wechselte er auf den verbleibenden fünf Positionen zuletzt munter durch, so dass eine Aufstellungsprognose schwierig ist. Nach den Eindrücken der letzten Spiele wäre es jedoch keine Überraschung, wenn Lemke (für Soukou) wieder in die Startelf rotiert.

In einem Teil des Umfeldes beginnt es zu rumoren, trotz des punktemäßig guten Saisonstarts ist doch noch ordentlich Sand im Getriebe. In allen Mannschaftsteilen läuft es noch nicht rund, insbesondere die spielerische Komponente kam bisher zu kurz. So ist die Erwartungshaltung gegen den sturmschwachen Aufsteiger klar: Es soll endlich mal mit einer offensiven Ausrichtung ein souverän herausgespielter Sieg gelingen. Mindestens aber eine klare Leistungssteigerung bezüglich Laufbereitschaft und Zug zum gegnerischen Tor sind auch notwendig, um gegen einen angeschlagenen Gegner die drei Punkte an der Hafenstraße zu behalten. Hoffen wir also auf einen Ausbau der Heimserie!


EVAG Einsatzplan

Abfahrt Essen Hbf Bussteig 4

ab 17:30 bis 19:00 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße

Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.


Organisatorisches zum Heimspiel

Am kommenden Freitag bestreitet der RWE das nächste Heimspiel im neuen Stadion Essen. Nach der Niederlage in Bergisch Gladbach will das Team von Waldemar Wrobel auf heimischem Boden wieder einen Sieg einfahren und damit die Heimspielserie fortsetzen.

Der Vorverkauf für das Spiel gegen den VfB Hüls im Stadion Essen läuft noch bis einschließlich Donnerstag. Für die Partie wird auch der Stehplatz-Bereich im Gästeblock (G3) für RWE-Fans geöffnet, dementsprechend ist auch der komplette Stadionumlauf geöffnet. Die Kurze Fuffzehn für Mitglieder wird am Freitag an der Infokasse G1/G2 ausgegeben.

Das Stadion Essen öffnet um 18.00 Uhr, Anstoß ist um 19.30 Uhr.