Die Erwartung: Ein Dreier der attraktiveren Art
Nach der verdienten Auswärtsniederlage am vergangenen Sonntag soll am Freitag gegen den VfB Hüls (19:30 Uhr, Hafenstraße) die Heimserie weiter ausgebaut werden, um wieder ein wenig Fahrt in Richtung Tabellenspitze aufzunehmen. Zuletzt kreuzten beide Clubs vor zwei Jahren in der NRW-Liga die Klingen. In guter Erinnerung sind allen Essenern noch die entspannte Sicherheitspolitik und der freundliche Empfang beim Hinspiel am Hülser Badeweiher sowie der 2:0-Sieg an der Hafenstraße, der die Hinspielniederlage vergessen ließ.
Freundschaftlich soll es auf dem Feld allerdings nicht zugehen: RWE gilt
als klarer Favorit und möchte die auf dem Papier eindeutigen
Kräfteverhältnisse auch im Spiel erkennen lassen. Das gelang in den
vorherigen Begegnungen kaum, weshalb auch Wrobel in der Pressekonferenz
nach der 1:2-Niederlage in Bergisch Gladbach eindeutige Worte fand. So
hoffen alle Essener Anhänger auf eine entsprechende Reaktion gegen den
Aufsteiger, der in der neuen Liga noch mit einigen
Akklimatisierungsschwierigkeiten zu kämpfen hat.
Dabei ist der VfB Hüls einer der Gewinner der Ligenreform, denn ein
solider siebter Tabellenplatz in der Oberliga NRW reichte dem kleinen
Club, um sich für die neue Regionalliga zu qualifizieren. Dabei musste
man nicht einmal die Relegationsspiele bestreiten, denn die Glücksfee
bescherte dem VfB das einzige Freilos, das durch den Aufstiegsverzicht
aller mittelrheinischen Verbandsligisten in der Lostrommel lag.
Für das Abenteuer Regionalliga schlug der VfB bei 15 Neuzugängen zwar
kräftig auf dem Transfermarkt zu, aufgrund des Minietats allerdings
vorrangig bei Spielern von unterklassigen Vereinen. Zu den
prominentesten Zugängen zählen dabei die beiden in Essen aussortierten
Spieler Jasmund und Vennemann. Nichts anderes als der Klassenerhalt kann
damit das Ziel für die laufende Saison sein. Falls dieser nicht
gelingt, wird der VfB Hüls aber auf die Füße fallen, denn ein
finanzielles Risiko geht „Boss“ Horst Darmstädter, der seit gefühlten
100 Jahren am Badeweiher die Fäden zieht, wie gewohnt nicht ein.
Wie schwierig die Umsetzung des Saisonziels in die Praxis ist, bekam man
in Hüls schon zu spüren: Nach sieben Spielen, null Siegen, zwei Punkten
und dem vorletzten Tabellenplatz kann der Saisonstart durchaus als
misslungen bezeichnet werden. Zuletzt kam man trotz einer 60-minütiger
Überzahl nicht über ein 0:0 gegen den Mitaufsteiger aus Siegen hinaus.
Auch im Verbandspokal kam es knüppeldick, dort musste man bereits in der
zweiten Runde durch ein 1:4 beim klassentieferen FC Eintracht Rheine
die Segel streichen.
Absoluter Top-Torjäger im Team ist Mittelfeldspieler Kadir Mutluer, der
alle bisherigen Hülser Treffer erzielen konnte – nämlich genau einen.
Der eigentlich für das Toreschießen vorgesehene „Star“ der Mannschaft,
Christian Erwig, leidet noch immer unter einer akuten Ladehemmung von
kioyo´schem Ausmaße. Möge er diese erst in einer Woche auskurieren.
Die Personalsituation bei RWE ist weitgehend entspannt. Erfreulich ist
vor allem die Rückkehr der beiden Rekonvaleszenten Tokat und Jansen in
das Mannschaftstraining. Gerade von einem fitten Tokat erhofft man sich
zukünftig neue Impulse im zuletzt ideenlos agierenden Mittelfeld. Für
beide kommt aber ein Einsatz am Freitag aufgrund des
Trainingsrückstandes noch nicht in Frage. Verzichten müssen wird
Waldemar Wrobel vermutlich auf Rodenberg, der im Training umknickte. Für
ihn wird Wagner von Beginn an auflaufen.
Ansonsten ist Wrobel noch auf mehreren Positionen auf der Suche nach
einer festen Besetzung. Neben den bisher gesetzten Spielern Koep, Avci,
Heppke, Guirino und Lamczyk wechselte er auf den verbleibenden fünf
Positionen zuletzt munter durch, so dass eine Aufstellungsprognose
schwierig ist. Nach den Eindrücken der letzten Spiele wäre es jedoch
keine Überraschung, wenn Lemke (für Soukou) wieder in die Startelf
rotiert.
In einem Teil des Umfeldes beginnt es zu rumoren, trotz des punktemäßig
guten Saisonstarts ist doch noch ordentlich Sand im Getriebe. In allen
Mannschaftsteilen läuft es noch nicht rund, insbesondere die
spielerische Komponente kam bisher zu kurz. So ist die Erwartungshaltung
gegen den sturmschwachen Aufsteiger klar: Es soll endlich mal mit einer
offensiven Ausrichtung ein souverän herausgespielter Sieg gelingen.
Mindestens aber eine klare Leistungssteigerung bezüglich
Laufbereitschaft und Zug zum gegnerischen Tor sind auch notwendig, um
gegen einen angeschlagenen Gegner die drei Punkte an der Hafenstraße zu
behalten. Hoffen wir also auf einen Ausbau der Heimserie!
EVAG Einsatzplan
Abfahrt Essen Hbf Bussteig 4
ab 17:30 bis 19:00 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße
Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.
Organisatorisches zum Heimspiel
Am kommenden Freitag bestreitet der RWE das nächste Heimspiel im neuen Stadion Essen. Nach der Niederlage in Bergisch Gladbach will das Team von Waldemar Wrobel auf heimischem Boden wieder einen Sieg einfahren und damit die Heimspielserie fortsetzen.
Der Vorverkauf für das Spiel gegen den VfB Hüls im Stadion Essen läuft noch bis einschließlich Donnerstag. Für die Partie wird auch der Stehplatz-Bereich im Gästeblock (G3) für RWE-Fans geöffnet, dementsprechend ist auch der komplette Stadionumlauf geöffnet. Die Kurze Fuffzehn für Mitglieder wird am Freitag an der Infokasse G1/G2 ausgegeben.
Das Stadion Essen öffnet um 18.00 Uhr, Anstoß ist um 19.30 Uhr.