Das Geburtstagsgeschenk blieb aus
Spielen oder nicht spielen? Diese Frage stellten sich die RWE-Verantwortlichen nicht nur einmal an diesem Tag. Man entschied sich zu spielen. „Mit dieser Menge an Regen und damit, dass der Rasen das nicht mehr schluckt, haben wir nicht gerechnet", sagte Teammanager Damian Jamro nach dem Spiel. Mit dem Rasen, bzw. den Wassermassen darauf, mussten sich beide Teams erst mal zurecht finden.
Nach den ersten, doch recht
amüsanten Minuten, war wohl jedem im Stadion klar, dass diese
Entscheidung ein Fehler war. Eine bittere, wie man nach
Schlusspfiff am Ergebnis sehen konnte. Vor 7.200 Zuschauern verlor man
das erste Heimspiel im neuen Stadion und verpasste somit den Sprung auf
den zweiten Tabellenplatz.
Zum Spiel, bzw. Glücksspiel: Hier regierte erst einmal der Ball. Bei
quasi jeder Situation musste man sich die Frage stellen, ob er direkt
liegen bleibt oder durch das Aufsetzen erst mal richtig Gas gibt, wie
bei nassem Platz üblich. Hier bewiesen die Verler ein besseres Näschen.
Die erste Torchance hatten aber unsere Roten nach einer Ecke. Michael Laletin
köpfte den Ball in Richtung Tor, aber ein Verler konnte auf der Linie klären.
In der zwölften Minute leitete Max Dombrowka mit seiner Hereingabe von
der rechten Seite in der Mitte des Strafraums die erste dicke Torchance
der Essener ein. Ein Flugkopfball von Holger Lemke verfehlte das Gehäuse
nur knapp.
Der Regen hatte endlich ein Einsehen und schwächte ab. RWE
spielte jetzt mehr lange Bälle und kam ein paar Mal vor das Verler Tor,
aber dabei sprang nichts Zählbares raus. In der 24. Minute schickt
Markus Heppke Soukou eigentlich viel zu steil, aber der Ball blieb kurz
vor dem Strafraum in einer Pfütze liegen. SCV Keeper Arne Kampe kam aber
rechtzeitig aus dem Kasten und konnte mit einer Grätsche klären.
Die
Verler verzeichneten ihre größte Torchance, als Michael Laletin
seinen Mitspieler Max Dombrowka anschoss und dadurch Manuel Rasp ins Spiel
brachte. Alleine stürmte er auf das von Hendrik Bonmann gehütete Tor zu
und scheiterte. Bonmann klärte zur Ecke, die aber nichts einbrachte.
Kurz vor Ende der ersten Hälfte hatte Lemke dann nochmals die Chance zur
Führung. Doch im Gedränge konnte er den Ball nicht kontrollieren und
schoss Kampe direkt in die Arme.
In der zweiten Halbzeit war RWE von Beginn an tonangebend und Verl war durch
Konter gefährlich. Einen konnte Bonmann dann zur Ecke klären. Nach
einem weiteren Verler Konter rutschte Großeschallau in Bonmann hinein, sodass dieser mehrere Minuten auf dem Platz
behandelt werden musste. Trotz Platzwunde konnte der Torwart aber weiter
spielen.
Trainer Wrobel wechselte Holger Lemke aus und brachte Marvin
Ellmann (68.). Weitere Chancen auf beiden Seiten blieben ohne Erfolg.
Wenig überraschend kam es dann, dass Verl durch einen weiteren Konter in
Führung ging. In der 77. Minute wurde Manuel Rasp steil geschickt und
netzte rechts unten ein. Beste Chance zum Ausgleich hatte Kerim Avci.
Markus Heppke tunnelt den Verler Schröder und spielt Avci an. Leider
drüber.
Auch der Wechsel Konstantin Sawin für Max Dombrowka kurz vor Ende der Partie brachte nichts
mehr. Zwei Minuten vor Ende der Spielzeit foulte der vor wenige Minuten
vorher eingewechselte Verler Tim Manstein an der Mittellinie Soukou.
Schiedsrichter Steffens zog sofort Rot und schickte ihn duschen.
Eine
weitere Minute später war die erste Heimniederlage amtlich. Man könnte
jetzt unken, ob’s an der ungewohnten vierten Tribüne lag, aber im
Endeffekt wissen wir es ja. Bei diesem Glücksspiel hatte Verl mehr Glück
und nahm letztendlich verdient die Punkte mit. Jetzt kommen die Kölner
Wochen, erst bei der U21 vom FC und dann kommt Fortuna an die
Hafenstraße.
Jawattdenn-Spielerbewertung
Bonmann [2-] |
Guirino [3+] |
Wagner [3] |
Laletin [3] |
|
|
Pires-Rodrigues [3] |
Heppke [3] |
Avci [3+] |
Soukou [2-] |
Lemke [3] |
|
Koep [3] |
Ellmann [o.B.] |
Sawin [o.B.] |
Rot-Weiss Essen
Bonmann - Lemke (78. Ellmann) - Laletin - Wagner - Dombrowka (86. Sawin) - Pires-Rodrigues - Avci - Guirino - Soukou - Heppke - Koep
SC Verl
Kampe - Kaminski - Capretti - Bömer-Schulte - Großeschallau - Haeder (88. Plucinski) - Schröder (83. T. Manstein) - Bertram - Schmidt - Rasp (90. Kunstmann) - Schröder
Tore
77. Manuel Rasp 0:1
Zuschauer
7.250
Schiedsrichter
Andreas Steffens (Mechernich)
Gelbe Karten
Pires-Rodrigues - Bömer-Schulte
Rote Karte
Manstein