09.12.2012

Derbysieg vor stattlicher Kulisse – was will man mehr?

von Redaktion

Vor 10.037 Zuschauern reichte den Essenern eine durchschnittliche Leistung, um auch das Rückspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen zu gewinnen. Für RWE trafen Cebio Soukou und Kevin Grund, A-Jugend Keeper Hendrik Bonmann gab sein Regionalliga-Debüt. RWE bleibt also im neuen „Stadion Essen“ weiter ungeschlagen.

Bereits am Freitag war das Hauptthema in den Foren: Kann die Partie aufgrund des starken Schneefalls überhaupt angepfiffen werden? Klar, das Stadion Essen hat doch eine Rasenheizung! Denkste, im Laufe des Tages entwickelte sich dieses Thema noch zur kleinen Posse. RWE meldete einen Defekt an der Rasenheizung, die GVE widersprach, und meldete ihrerseits eine Kostenweitergabe für den Betrieb an. Da dieser Kindergarten bis zum Samstag aber geöffnet war, blieb der Rasen weiß, aber einigermaßen gut bespielbar.

Auch während des Spiels gab es zahlreiche Transparente gegen das Sicherheitspapier der DFL10.037 Zuschauer – und endlich mal ein recht voller Gästeblock – sollten ein würdiger Rahmen für das letzte Heimspiel in 2012 sein. Waldemar Wrobel rotierte wieder fleißig die Startaufstellung durcheinander. Max Dombrowka, Roberto Guirino, Kerim Avci und Marvin Ellmann standen nach dem Siegen-Desaster in der Startelf. Christian Telch, Kevin Pires-Rodrigues, Suat Tokat und Holger Lemke mussten erst einmal die Reservebank anwärmen.

Wenig überraschend, wenn man die Aussagen der Verantwortliche diese Woche gedeutet hat, war auch der Wechsel auf der Torwartposition. A-Jugend-Keeper Hendrik Bonmann bekam also tatsächlich den Vorzug vor Dennis Lamczyk und Philipp Kunz. Und er machte seine Sache richtig gut.

Zum Anpfiff war neben der bekannten „12:12“ Kampagne, zu der hinter den Tribünen die Ultras Essen und die FFA jeweils einen Infostand eingerichtet hatten, auch eine Gedenkminute für die in der Woche verstorbene Gerti Rahn und den zu Tode geprügelten holländischen Linienrichter angekündigt. Scheinbar wussten aber weder der Schiedsrichter, noch die beiden Teams von der Aktion und unterbrachen das Spiel nach Anstoß nicht. Eine unglückliche Aktion.

Unaufgeregt sicher - Hendrik BonmannEin Großteil des Oberhausener Mobs blieb die ersten Minuten erst einmal auf dem Vorplatz und so sahen nur einige Zaungucker, wie Cebio Soukou bereits nach fünf Minuten gegen ihr Team traf. Auch der Junge scheint mittlerweile angekommen zu sein. Alles lief planmäßig und die Essener spielten weiter nach vorne. Für leichte Gefahr sorgte RWO zunächst nur bei Standards, aber Debütant Hendrik Bonmann rechtfertigte seinen Einsatz in mehreren Situationen. Abgeklärt und souverän räumte er Bälle ab, die in seinen Zuständigkeitsbereich fallend durch den Strafraum segelten.

Die Stimmung auf Essener Seite war nach den 12 Minuten und 12 Sekunden richtig laut, verflachte aber im Laufe der Partie immer mehr. Auch vom Oberhausener Anhang, der jetzt mittlerweile ihre Plätze im Gästeblock eingenommen hatte kam da nicht viel rüber. Für ein Derby hatte man stimmungstechnisch eigentlich mehr erwartet.

Bis zehn Minuten vor der Halbzeit war das Spiel auf dem Rasen recht ausgeglichen, mit leichten Chancenvorteilen für RWE. Ellmann, Avci und Dombrowka schafften es leider nicht, den Torvorsprung zu vergrößern. Kurz vor der Halbzeit hatten nun die Gäste ihre beste Phase, aber Bonmann und ein bisschen Glück verhinderten gleich zweimal den Ausgleich.

Zur Verstärkung im Mittelfeld kam zur zweiten Hälfte Suat Tokat für Marvin Ellmann, der gegen seine Ex-Kollegen sehr bemüht war, aber keine richtigen Akzente setzen konnte. Essen versuchte in der Folgezeit das Spiel zu machen, Oberhausen blieb durch Konter gefährlich. In der 70. Minute durfte aber wieder gejubelt werden: Kevin Grund wurde steil geschickt und ließ im Eins zu Eins RWO-Keeper Krol keine Chance (70.).

2:0 durch Kevin GrundDie 2:0 Führung währte keine zwei Minuten, denn während einige Essener noch gedanklich beim Jubeln waren, nutzten die Gäste die Unsortiertheit der Essener Spieler nach dem Wiederanpfiff geschickt aus. Maik Rodenberg kam im Strafraum einen Schritt zu spät und senste Mike Terranova um. Den fälligen Elfmeter verwandelte Mützel zum 2:1 (72.).

Die Kleeblätter witterten noch einmal Morgenluft, aber die Schlussoffensive der Kleeblätter bestand zum Glück aus ungefährlichem Langholz in Richtung Essener 16er, welches die Essener Hintermannschaft vor keine großen Probleme stellte. Schiri Thorben Siever ließ auch nicht lange nachspielen und so gewannen die Rot-Weissen aus Essen das letzte Heimspiel vor der Winterpause aufgrund der klareren Chancen letztendlich nicht unverdient.

Derbysieg vor stattlicher Kulisse – was will man mehr? Und mit der guten Stimmung klappt’s dann nächstes Mal auch wieder.


Jawattdenn-Spielerbewertung

Hendrik Bonmann
Bonmann
[2+]
Roberto Guirino
Guirino
[3]
Vincent Wagner
Wagner
[3+]
Maik Rodenberg
Rodenberg
[3+]

Max Dombrowka
Dombrowka
[2-]

Kerim Avci
Avci
[2]
Markus Heppke
Heppke
[3]
Cebio Soukou
Soukou
[2]
Kevin Grund
Grund
[2-]
Marvin Ellmann
Ellmann
[3]
Benedikt Koep
Koep
[2-]
Suat Tokat
Tokat
[3] 
Michael Laletin
Laletin
[o.B.]
Holger Lemke
Lemke
[o.B.]


Rot-Weiss Essen

Bonmann - Dombrowka, Rodenberg, Wagner (72. Laletin), Guirino - Soukou (79. Lemke), Heppke, Avci, Grund - Koep, Ellmann (46. Tokat)

 

Rot-Weiß Oberhausen

T. Krol - R. Schneider, Borutzki, Hötte, Caspari - Mützel, Watahiki (72. Lekesiz), Asaeda, Sindi (63. Boachie), Talarski (82. Grumann) - Terranova

 

Tore

1:0 Soukou (5.), 2:0 Grund (67.), 2:1 Mützel (68., Elfmeter)

 

Zuschauer

10.037

 

Schiedsrichter

Thorben Siewer

 

Gelbe Karten

Guirino, Grund – Borutzki, Boachie, Asaeda

 


 Spieler des Spiels 20. Spieltag - Hendrik Bonmann