12.02.2013

Im Schatten der Tribüne - Zur Lage der Drainage

von Uwe Strootmann

Mahnende Worte rieten davon ab, sich noch einmal mit dem verlustreichen Wasserballett zu beschäftigen. Zudem das Problem ja gefunden zu sein scheint. Der Abfluss war wohl verstopft. Dieser sollte aber nun schnellstens befreit werden, jede weitere Platzproblematik würde zu einer Posse werden, die Schuldfrage sicher fein hin- und hergeschoben.

Ungemach allenthalben wäre die Folge. Das nun auf einem Rasen mit Hightech Unterbau der Ball steckenbleibt, oder erst gar nicht rollt, darf einfach nicht sein. Dafür war er letztendlich zu teuer. Gutachter, Regressanforderungen, Referenzen…. auch diese Dinge interessieren den emotional agierenden Fan nämlich in keinster Weise, wenn das Spiel ausfällt oder eines dadurch verloren wird. Schnell ist dann wieder alles Scheisse und war im GMS alles besser.  Auch ohne Fußbodenheizung.

Der bange Blick in Richtung kommendes Spiel sollte ausschließlich auf die Tabelle und den Gegner gerichtet sein. Nicht in den Himmel, auf die Wetterprognose oder das Spielfeld. Und dass der RWE vor Wut in die Loge beisst, wenn wieder ein Spiel ausfallen sollte, das dürfte doch hoffentlich einem jeden klar sein. Einmal mehr die dringliche Bitte, hier an einem Strang zu ziehen und alles so zu verifizieren, dass auch der letzte Fan merkt, hier sprechen alle mit einer Sprache und versuchen den Ball am Laufen zu halten. 

Den Ball halten sollen andere. Damit das auch gut klappt, hat der RWE einen weiteren Torhüter verpflichtet. Nun dürfen nicht alle Vier zugleich das Tor hüten, hat der Trainer somit die berühmte Qual der Wahl. Eine brisante und auch wieder für den Fan hochemotionale Wahl zugleich. Feldspieler sind da im wahrsten Sinne des Wortes austauschbarer. Der Torwart steht da hinten im Fokus, mal Held, mal Tor. Den muss er haben oder daran konnte er nichts machen. Schwierige Position, die ein starkes Nervenkostüm und entgegengebrachtes Vertrauen voraussetzt. 

Der eine nun ein Elfmeterheld, welcher uns in den Europapokal gebracht hat, im Alltag in seinen Leistungen bisweilen nicht stabil genug. Der andere, als Alternative akzeptiert, da ein Kind der Stadt und mit guten Leistungen aufwartend, verlässt den Verein. Sicher wissend, worauf er sich da einlässt. Der Dritte im Bunde tauchte noch nicht so im Flutlicht auf, sicher auch ein Meister seines Faches. So deutet alles darauf hin, dass zur kommenden Saison hin "der Neue" zur Nummer 1 aufgebaut werden soll. 

Allen Beteiligten an diesem Prozess kann dabei nur ein glückliches Händchen gewünscht werden. Inklusive der Tatsache, dass wir Fans sowieso zu allem unseren Senf dazugeben! Wobei wir dann auch noch selten zufrieden zu stimmen sind, untereinander natürlich stets chronisch uneins. Aber, das gehört dazu. Denn selbst, wenn wir noch heute aufsteigen, einen Knipser Deluxe bekommen, Fortuna Köln 9:0 schlagen sollten. GVE oh je oh je, Rasen olé olé…. also wenn alles passt und unsereins zufrieden nach Hause gehen könnte, selbst dann finden wir noch etwas zu meckern. 

Wenigstens hat die Infiltration des aktuellen Trainers bei unseren nördlichen Nachbarn funktioniert. Und wenn er seinen Job gut macht, dann klappt die Spielklassenannäherung in kleinen Schritten. Nun aber weg von Ironie und Unverständnis und den Ausblick auf das kommende Spiel wagen: 
Die Kölner Fortuna ist hier klarer Favorit auf den Relegationsplatz. Um dieses Spiel zu bestehen und mit einem Erfolg doch noch das kleine Fünkchen Hoffnung zu erhalten, bedarf es nicht nur eines guten Rasen, eines haltenden Torwartes und bedingungsloser Unterstützung von den Rängen: Es bedarf vor allem eines: Nur der RWE! Und zwar zusammen. Alle wie und die wir Samstag da sind.


Uwe Strootmann schreibt seit Jahren über unseren RWE in seinem Blog "Im Schatten der Tribüne" und seit Neuestem auch bei uns. Viel Spaß!

 

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