07.12.2012

Im Schatten der Tribüne - Wünsch Dir was

von Redaktion

Sofern die Mayas nicht Recht behalten, ist in naher Zukunft Weihnachten. Zeit der Besinnlichkeit, der Hektik. Des Familienfriedens und des "so tun als ob". So ziemlich die bewegteste Zeit des ganzen Jahres also, kein Innehalten sondern Wunschzettel verwalten.

Da kann schon mal untergehen, daß die Hinrunde gespielt ist und verzweifelt nach einer Halbzeitbilanz schreit. Ziemlich ungehört, steht am morgigen Samstag noch ein wichtiges Nachbarschaftsduell gegen die Kleeblätter aus dem Centro an. Da stehen aktuell andere Themen auf der Tagesordnung, als da wären: Haben wir nun eine Fußbodenheizung oder nicht ? Wer steht im Tor und wer dahinter? Und war das Spiel in Siegen ein guter Dämpfer, um sich zu relativieren und noch einmal 90 Minuten alles für den RWE zu geben?
Zudem vor fünfstelliger Kulisse nebst gut gefülltem Auswärtsblock. Die paar Meter sollen die Fans der Kleeblätter ja noch schaffen. Ein ganz gefährliches Spiel auch, nein nicht das drumherum, wir fühlen uns sicher! Von diesem Spiel hängt ab, wie die rot weisse Gefühlswelt in die Winterpause geht, da ist aller Halbzeitbilanz zunächst Makulatur. Gewinnt man, ist alles gut und man freut sich auf die attraktiven Testspiele. Wird das Spiel aber verloren, wünscht man sich ziemlich schnell die Umsetzung der anfangs erwähnten Weissagung. Gefährlich, gefährlich. 

Ein Spiel auch, dessen Ausgang vielleicht schon die Weichen für den weiteren Saisonverlauf nach der Winterpause stellen mag. Unter Berücksichtigung der anderen Ergebnisse, sofern die Spiele überhaupt in Gänze ausgetragen werden können. Oben dranbleiben und weiter die Flamme der sportlichen Hoffnung hochhaltend, oder sich dort zu etablieren, wo sich der Verein laut Zielsetzung selbst eingeordnet hat. 

Selbstredend auch mit Auswirkungen auf das Publikumsinteresse gekoppelt. Wobei wir uns nun einer kleinen Halbzeitbilanz annähern können: Sportlich ist der RWE somit über dem selbst gestecktem Soll. Anfängliche Systemkritiker wurden mit Ergebnissen zufrieden gestellt, kämpferisch großartige Auftritte ließen über Punktverluste hinwegsehen, ab und an wurden gar Glanzpunkte gesetzt. Und, es gab auch ganz schwache Spiele. 

Man könnte meinen, wir wären beim Fußball. Sportlich also fast alles im Lot und bitte nicht auf diese leichtfertig verschenkten Punkte schauen! Wir sind hier nicht im Konjunktiv, die kommen nie wieder zurück, echt jetzt. Der RWE hat aber eine Mannschaft, die sich stetig weiterentwickelt und gerade durch diese Weiterentwicklung aufzeigt, woran es noch hapert. Zudem kann sich die Truppe noch weiter aus dem eigenen Lazarett verstärken. 

Was die Mayas können, können wir natürlich schon lange und prophezeien daher dem RWE, daß die Mannschaft bis zum Saisonende einige Punkte gutmachen wird und dadurch bis zum Schluß um die Meisterschaft mitmischen kann und will. Zudem kommen bis auf Xanthippe noch alle Ligafavoriten an die Hafenstraße. Das werden Fußballfeste. "Wir steh`n zu Dir, Scheiss auf Liga Vier….". 

Weiter in der Bilanz: Neben den Millionen weltweit verstreuter Anhänger des RWE zwischen Essen und Mülheim, kamen im Durchschnitt satte 8051 Fans zu den Heimspielen in das Stadion an der Hafenstraße. Optisch gut aussehend, sind doch alle drei fertigenTribünen stets recht gut bevölkert, sollten wir uns aber schon einmal daran gewöhnen, daß sich dieses Bild mit Freigabe der Stehtribüne grundsätzlich ändern wird. Wie sich das dann auf die eigentlich gute Akustik und Atmosphäre auswirken wird, wir werden es erleben. 

Unter dem Strich kann also auch dem Stadion eine gelungene erste Halbserie bescheinigt werden. Unsere neue Bude macht einen guten Eindruck und kann was. Schwachstellen sollten konstruktiv vorgebracht und ebenso konstruktiv behoben werden. Zudem sollte nun bekannt gegeben werden, welche Memorabilien aus dem Georg Melches Stadion in der Zukunft ihren festen Platz finden werden.
Und, ganz wichtig auch die Frage, wo wir in Zukunft unseren Fanbetreuer sowie das Fanprojekt erreichen können oder, etwas weniger wichtig, ob die Flure in der Geschäftsstelle nicht vielleicht doch mit rot weissen Legenden geschmückt werden dürfen. 

Gibt es sonst noch etwas über die Hinrunde zu sagen, ausser das man stets auch den gastgebenden Mannschaften deren Zuschauerschnitt aufpoliert hat ? Vielleicht noch, daß die Schmuddelkinder richtig artig waren. Aber sie kuschen nicht, und somit wurde sich auch eingemischt in das Konzert der Großen, derer aus den Ligen über dem RWE. Wir fühlen uns sicher! Und haben dafür geschwiegen. Und wir gehen gerne in Vorleistung, denn heute ist nicht alle Tage - wir kommen wieder, keine Frage!

 



Uwe Strootmann schreibt seit Jahren über unseren RWE in seinem Blog "Im Schatten der Tribüne" und seit Neuestem auch bei uns. Viel Spaß!

 

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