Vorbericht zurücknehmen: Das Südstadion ist und bleibt einfach schei… äh, kein gutes Pflaster für RWE. Nachdem unsere Erinnerung an den 1:0-Sieg in der Aufstiegssaison 2010/2011 gegen Fortuna Köln im Südstadion uns fast schon positive Emotionen mit der weiten Schüssel im Köln-Zollstock verbinden ließ, wurden wir heute auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Südstadion und RWE, das passt einfach nicht!" />
25.08.2012

Nix gesehen, nix geholt!

von Fabian Jerrentrup

Wir müssen die optimistischen Aussagen aus dem Vorbericht zurücknehmen: Das Südstadion ist und bleibt einfach schei… äh, kein gutes Pflaster für RWE. Nachdem unsere Erinnerung an den 1:0-Sieg in der Aufstiegssaison 2010/2011 gegen Fortuna Köln im Südstadion uns fast schon positive Emotionen mit der weiten Schüssel im Köln-Zollstock verbinden ließ, wurden wir heute auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Südstadion und RWE, das passt einfach nicht!

Dabei waren zumindest die äußeren Voraussetzungen nicht schlecht. Die Sonne lugte ab und zu hinter den Wolken hervor, eine leichte Brise fegte durchs Stadion, man hatte weder einen Sonnenbrand noch einen Regenguss zu befürchten. Lediglich die gesalzenen Eintrittspreise vermiesten die hoffnungsvolle Stimmung etwas. Im Südstadion dann alles beim alten, die Stehtribüne der Heimfans nur spärlich gefüllt und das Spielfeld… nun ja, man konnte es schemenhaft erkennen in weiter Entfernung.

"Lloret de Mar - Lloret Lloret Lloret de Mar"Waldemar Wrobel hatte im Vergleich zum Union-Spiel zwei Änderungen vornehmen müssen. Für Mike Rodenberg spielte Michael Laletin, und sehr überraschend stand auch Cebio Soukou, vor der Saison aus der Bochumer U19 gekommen, für Stefan Grummel in der Startelf. Auf Kölner Seite liefen mit Sebastian Zinke und Silvio Pagano zwei alte Bekannte auf. Schon vor Spielbeginn wusste RWE optisch durchaus zu gefallen, zum ersten Mal in einem Pflichtspiel wurde das schwarze Ausweichtrikot getragen.

Von Beginn an hatten allerdings die rot-weiss gekleideten Mannen die Zügel fest in der Hand. RWE kam nicht richtig ins Spiel und ging nicht überzeugt in die Zweikämpfe. Nach einer solchen halbherzigen Verteidigungsaktion stand auf einmal Christian Pospischil an der Strafraumkante frei und ließ Dennis Lamczyk mit seinem Schuss aus 16 Metern keine Chance. Essen versuchte nun mehr und wurde nach 36 Zeigerumdrehungen etwas überraschend belohnt. Benedikt Koep tankte sich durch die gegnerische Abwehr und wurde elfmeterreif gelegt. Der Gefoulte schnappte sich die Kugel und verwandelte sicher, sein vierter Treffer im dritten Ligaspiel!

Traf zum zwischenzeitlichen 1:1 - Benne KoepRWE war nun im Spiel, und auch nach der Pause spielte der Gast weiter nach vorne. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff war Benedikt Koep bereits an Torwart Poggenborg vorbei und legte den Ball Richtung Gehäuse, das Leder kullerte jedoch am langen Pfosten vorbei. Der mitgelaufene Soukou hätte wohl nur Richtung Tor grätschen müssen, um das sichere Tor zu erzielen, doch er machte die entscheidende Bewegung nicht. Und so steht diese Szene sinnbildlich für fast die ganze Partie und speziell für Debütant Cebiou Soukou: durchaus mit sehr guten Ansätzen, aber in den entscheidenden Situationen mit der zweitbesten Aktion.

Die Partie wurde nun ruppiger und vom nervösen Schiedsrichter viel zu häufig kleinlich unterbrochen. Gerade die Kölner Sportskameraden spürten die Schwerkraft offenbar besonders stark. Nach einem der vielen Freistöße fiel schließlich auch die erneute Führung. Eine Flanke von der rechten Seite flog quer durch den Essener Strafraum zu Neuzugang Massimo Cannizzaro, der den Ball im Tor unterbrachte. Wirklich gesehen hatte man das Tor vom Gästeblock aus zwar nicht, aber aufgrund der leichten akustischen Regung der Heimfans konnte man einen Torerfolg erahnen.

Blaues Auge geholt - macht nix. Dienstag Velbert schlagen!RWE musste nun weiter aufmachen, und Fortuna Köln nutzte die sich bietenden Räume für Konter. Zehn Minuten vor Ende machte erneut Pospischilm mit dem 3:1 alles klar, das Spiel war gelaufen. Die Gäste bemühten sich jetzt lediglich noch um Schadensbegrenzung, Fortuna Köln verwaltete das Ergebnis ohne Probleme. Und am Ende war doch irgendwie alles wie immer im Südstadion. Kaum was zu erkennen können auf dem Platz, und am Ende jubeln die anderen.

Das Positive ist jedoch, dass es in der Liga direkt weitergeht. Und zwar mit drei Heimspielen, zwei davon abends, und das nächste direkt in drei Tagen am Dienstag. Über die nicht unverdiente Niederlage muss man sich nicht lange ärgern, schon gegen Velbert bietet sich die Chance, alles wieder gut zu machen. Und dann in einem Stadion, in dem man etwas vom Spiel sieht, in dem es leckeres Bier und leckere Wurst gibt und in dem ordentlich Stimmung herrscht. Und mit einem hoffentlich besseren Ende für den RWE!


Jawattdenn-Spielerbewertung

Dennis Lamczyk
Lamczyk
[2-]
Max Dombrowka
Dombrowka
[3]
Vincent Wagner
Wagner
[3]
Michael Laletin
Laletin
[3]

Roberto Guirino
Guirino
[3-]

Kevin Pires-Rodrigues
Pires-Rodrigues
[3]
Markus Heppke
Heppke
[2]
Cebio Soukou
Soukou
[3]
Kerim Avci
Avci
[3]
Kevin Grund
Grund
[3-]
Benedikt Koep
Koep
[3+]
Christian Telch
Telch
[3-]
Marvin Ellmann
Ellmann
[o.B.]
Holger Lemke
Lemke
[o.B.]


SC Fortuna Köln

Poggenborg - Zinke (69. Schaaf), Ndjeng, Flottmann, Lejan (84. Batarilo-Cerdic) - Nottbeck, Pospischil - T. Kraus, Pagano, O. Yilmaz - Cannizzaro (74. Kühn)

 

Rot-Weiss Essen

Lamczyk - Dombrowka, Wagner (46. Telch), Laletin, Guirino (72. Lemke) - Heppke, Pires-Rodrigues - Soukou, K. Avci, Grund - Koep (63. Ellmann)

 

Tore

1:0 Pospischil (23.), 1:1 Koep (36., Elfmeter), 2:1 Cannizzaro (67.), 3:1 Pospischil (81.)

 

Zuschauer

2.475

 

Schiedsrichter

Stefan Glasmacher

 

Gelbe Karten

Flottmann, T. Kraus, Pagano, Ndjeng, O.Yilmaz - Koep, Guirino, Laletin, Telch

 


Spieler des Spiels 5. Spieltag - Markus Heppke