Ist das gerecht?
Sechs Spiele, Fünf Siege! Das ist der beste Saisonstart von Rot-Weiss Essen. Statistisch ermittelbar konnte Rot-Weiss zuletzt 1992 so einen Saisonbeginn feiern. Damals war Essen übrigens ebenfalls nicht Spitzenreiter, denn ein Verein namens Viktoria Köln hatte aufgrund des besseren Torverhältnisses die Nase am 6. Spieltag noch vorn.
Liest man
sich die virtuellen Diskussionsportale durch, hat man jedoch das Gefühl
das Jahr 2012 Fieber hätte die ehemalige Kulturhauptstadt erreicht und
dabei auch vor dem sportlichen Erfolg von RWE nicht Halt gemacht. Das
alles soll nichts gewesen sein und wenn der erste „richtige“ Gegner
erscheint, dann gibt es nichts zu holen für die Rot-Weissen Kämpfer. Ist
das gerecht?
Wahr ist, dass die spielerische Frische und Unbekümmertheit bislang
selten erkennbar war. Auch die Abgänge von Timo Brauer und Kevin Lehmann
erklären die vorsichtige Spielweise nicht nachvollziehbar. In der
Oberliga und auch in der vergangenen Saison wurden unzählige Torchancen
herausgespielt. Dies ist in dieser Saison ebenfalls nicht in der
Größenordnung zu sehen gewesen.
Wahr ist, dass neun Gegentore in sechs Spielen nicht den Eindruck
vermitteln als wäre der Defensivverbund den an ihn gestellten Aufgaben
gewachsen. Im Spiel haben persönliche Fehler bereits zu gefährlichen
Situationen geführt oder gar zu Toren.
Wahr ist aber auch, dass sich die Abwehrformation finden muss. Erst zwei
Mal (!) konnte Waldemar Wrobel die gleiche Innenverteidigung
aufstellen. Wie soll sich da Verständigung ausbilden? Darüber hinaus ist
der RWE-Sturm effizient wie es bislang selten erlebt wurde. Endlich
werden die Torchancen nicht mehr so fahrlässig verspielt. Aus Standards
wurden drei der letzten vier Tore erzielt. An die Diskussion über
mangelhafte Ausführung von Ecken und Freistößen erinnert sich niemand
mehr.
Unwahr ist hierbei, dass es sich bei den vergangenen Begegnungen nur um
Fallobst gehandelt habe, das souverän hätte nach Hause geschickt werden
müssen. Dass die zahlreichen Erklärungen, dass man gegen zahlreiche
Lizenzspieler antritt, zum Teil sogar Juniorennationalspieler, nahezu
ungehört verhallen, wird dem Dargebotenen nicht gerecht.
Gerecht ist es also keinesfalls, was da teilweise zu lesen ist. Die
Frage, woher die Unzufriedenheit kommt, ist nur schwer lösbar. Einige
werden wohl frustriert beim Lauf der Viktoria abwinken und ihre
Aufstiegshoffnungen verfrüht fahren sehen. Andere wünschen sich indes
die spielerische Eleganz, die in dieser Liga nicht zu bekommen ist. Ja,
wenn es gegen die Viktoria oder gegen Wuppertal geht, dann kann dieser
Lauf jäh gestoppt werden. Andersherum...120 kämpferische und
aufopferungsvolle Minute gegen Union Berlin zeigen, dass sich die
Mannschaft auch gegen Viktoria oder dem WSV nicht kampflos ergeben
braucht. Aber mal ehrlich: welche Zielsetzung verfolgen wir denn? Eine
Niederlagenserie, wie in der Hinrunde der vergangenen Saison, werden wir
in dieser Spielzeit nicht erleben und auch die Platzierung wird sich
geringfügig verbessern. Damit wären die Saisonziele erreicht.
Das alles zählt bei der Begegnung in Bergisch Gladbach noch nicht, das
Saisonende liegt auch noch in weiter Ferne. Das sympathische Team
erreichte den Aufstieg über die Relegation gegen Wattenscheid und mischt
seitdem mit ordentlichen Ergebnissen in der Regionalliga mit. Mit zwei
Siegen aus den ersten sechs Spielen steht Bergisch Gladbach über dem
Strich. In einer Saison, in der es nur um den Klassenerhalt gehen kann,
wäre man mit Platz 13 sicher zufrieden. Man kann also ohne Respekt in
dieses Spiel gehen und RWE wird hart kämpfen müssen, um die drei Punkte
zu entführen. Ein unvergessliches Spiel, in dem Zauberfußball gezeigt
wird, ist hier, das sei den Kritikern gesagt, nicht zu erwarten.
Nichtsdestotrotz lohnt der Besuch. Im Gegensatz zu den Unkenrufen
anderer Vereine werden die RWE-Fans fröhlich gegrüßt und der Verein
Bergisch Gladbach unterstreicht, sich auf die zahlreichen Anhänger aus
Essen zu freuen. Darüber hinaus kann man der Mannschaft eines nicht
absprechen: den unbedingten Einsatz und Willen. Wie oft war in den
letzten Jahren zu hören, dass es ausreiche, wenn diese Tugenden
vorhanden seien, dann dürfe sogar verloren werden. Wer das ernst meint,
der sollte so gerecht sein und positiv gestimmt nach Bergisch Gladbach
fahren.
Infos über den SV Bergisch-Gladbach 09
Wichtige Informationen zum Auswärtsspiel
Liebe Fußballfreunde aus Essen,
der
SV 09 freut sich, Euch wieder in Bergisch Gladbach begrüßen zu dürfen. Wir möchten, dass Ihr Euch bei uns wohlfühlt. Deshalb schon
jetzt der Hinweis, dass ausreichend Kölsch und Curry-Wurst vorhanden
sein werden.
Die zwei Eingänge für unsere Gäste aus Essen
befinden sich unterhalb des Haupteinganges an der Paffrather Straße.
Dort werden insgesamt vier Kassen geöffnet sein.
Die Kasse an der
Schranke des Haupteingangs bleibt am Sonntag geschlossen. Der sich
hinter der Schranke befindliche Parkplatz darf nur von den Mannschaften
und Betreuern benutzt werden.
Alle Essener Fans, die mit eigenem
Pkw anreisen, dürfen die Mitarbeiter-Parkplätze TOR 1 der Firma BELKAW
GmbH in der Straße "Am Stadion", 51469 Bergisch Gladbach kostenlos
benutzen. (Geöffnet von 13:00-19:00 Uhr). Ansonsten bitte alle
öffentlichen Parkplätze benutzen.
Quelle: Homepage SV Bergisch Gladbach 09