24.03.2013

„Und so spielt ein Aufsteiger“

von Redaktion

So schallte es nach dem souveränen 4:1-Sieg der Rot-Weissen bei den kleinen Geißböcken nach dem Schlusspfiff durchs Franz-Kremer Stadion. Wunschdenken, oder war das Spiel ein weiteres Indiz dafür, dass die Mannschaft den oft zitierten „nächsten Schritt“ gemacht hat, den eine Spitzenmannschaft ausmacht?

1.400 Zuschauer fanden sich bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt im Franz-Kremer-Stadion ein, davon waren gut drei Viertel aus Essen. Diese mussten allerdings länger auf den Anpfiff warten, weil der RWE-Mannschaftstross wohl das Navi falsch eingestellt hatte und nach einem Abstecher zum Kölner Dom erst verspätet am Stadion ankam.

Das Franz-Kremer-Stadion war in Essener HandAlso noch genug Zeit, das Catering-Angebot der Geißböcke zu testen. Dass es bei solchen „Risikospielen“ kein Bier mit Alkohol gibt, ist ja bekannt. Dass es noch nicht einmal alkoholfreies gibt, war neu. Begründung laut der Bedienung: „Wegen des Placebo-Effektes“. Is klar, man kann sich auch einbilden, besoffen zu sein, oder watt? Weiter zur Bratwurst, die zwar ein beachtliche Größe hatte, aber nur in den Variationen halb verbrannt/roh oder ganz schwarz zu erwerben war. Geschmacklich war da auch noch Luft nach oben.

Das Spiel begann nun mit 15 Minuten Verspätung und Waldemar Wrobel schickte die gleiche Startelf wie gegen Leverkusen auf den Rasen. Einzige Änderung war wie angekündigt Daniel Schwabke, der den bei der U19-Nationalmannschaft weilenden Hendrik Bonmann im Tor ersetzte. Und der Lange machte seine Sache gegen die Ex-Kollegen richtig gut. Viel gefordert wurde er allerdings nicht, aber er zeigte zwei gute Reflexe auf der Linie und behielt immer die Lufthoheit bei Bällen in den Sechzehner.

Die Stimmung auf den Rängen war in den ersten 15 Minuten genauso ausbaufähig, wie das Spiel der Rot-Weissen auf dem Platz. Geprägt von vielen kleinen Foulspielen plätscherte die Begegnung so dahin, Torszenen waren Mangelware. Wenn es also spielerisch nicht so läuft, verlasse dich auf alte Hausrezepte. Das wirksamste zurzeit: Gib dem Kerim die Kirsche und der hält einfach aus 20 Metern mal drauf, klappte auch diesmal prima. 1:0 Essen (27.).

Hurra, er trifft wieder - Bene KoepZehn Minuten später hatte Cebio Soukou die große Chance zum 2:0. Nachdem er FC-Keeper Schuhen ausgespielt hatte, war der Winkel zum Tor etwas zu spitz um einzunetzen. Doch nur eine Minute später durfte im Gästeblock doch gejubelt werden. Kerim Avci schickte Kosta Sawin auf die Reise, der im Eins-zu-Eins dem Kölner Torwart keine Chance ließ: 2:0 (42.). Eine Chance der Kölner konnte Daniel Schwabke noch entschärfen und so gingen die Essener mit einem komfortablen Vorsprung in die Pause.

Die zweite Hälfte war gerade sieben Minuten alt, als Keeper Schuhen Bene Koep im Strafraum fällte und Schiri Sevinc sofort auf den Elfmeterpunkt zeigte. Koep ließ es sich nicht nehmen, selbst zu schießen und verwandelte sicher zum 3:0 (53.). Erleichterung beim Schützen, Auswärtssieg-Gesänge auf den Rängen.

Einen kleinen Bruch im Essener Spiel gab es nach der Auswechslung von Konstantin Sawin, der mit einer Sprunggelenksverletzung vom Platz musste. An dieser Stelle gute Besserung. Eine Unachtsamkeit in der 73. Minute und dem 1:3 Anschlusstreffer ließ bei den Kölnern noch mal so etwas wie Hoffnung aufkeimen. Und tatsächlich hatten die jungen Geißböcke nun optisch mehr Ballbesitz, Zählbares kam aber nicht dabei herum.

Großes Zittern um den nächsten Auswärtssieg war im Essener Fanblock eigentlich nicht angesagt, trotzdem war man froh, als wiederum Bene Koep in der Schlussminute mit dem 4:1 den Deckel endgültig zumachte. Die Rot-Weissen haben zwölf Treffer in den letzten drei Spielen erzielt, das kann sich auf jeden Fall sehen lassen und die Nachricht, dass Frau Lotte in Düsseldorf zwei Punkte liegen gelassen hat (1:1), rundete den Nachmittag noch ab.

Am kommenden Dienstag geht es gegen den Tabellennachbarn Fortuna Köln an der Hafenstraße weiter. Hoffen wir, dass die „Und so spielt ein Aufsteiger“ Gesänge nach Schlusspfiff wieder zum Repertoire gehören.

Nur der RWE!


Jawattdenn-Spielerbewertung

Daniel Schwabke
Schwabke
[2]
Roberto Guirino
Guirino
[2+]
Vincent Wagner
Wagner
[2]
Maik Rodenberg
Rodenberg
[2]

Christian Telch
Telch
[3]

Kevin Pires-Rodrigues
Pires-Rodrigues
[2-]
Kerim Avci
Avci
[2+]
Kevin Grund
Grund
[2-]
Cebio Soukou
Soukou
[2]
Konstantin Sawin
Sawin
[2]
Benedikt Koep
Koep
[2]
Marvin Ellmann
Ellmann
[o.B.]
Stefan Grummel
Grummel
[o.B.]
Damir Ivancicevic
Ivancicevic
[o.B.]


1. FC Köln U21

Schuhen - Kübler, Schwarz, Schwellenbach (58., J. Müller), Spinrath - Akbari, Hömig (59., Hömig), Thelen (46., Bisanovic), A. Aosman,  Karadeniz - R. Schmidt

 

Rot-Weiss Essen

Schwabke - Guirino, Wagner, Rodenberg, Telch - Grund, Avci (81., Ivancicevic), Pires-Rodrigues (70., Grummel), Soukou - Koep, Sawin (66., Ellmann)

 

Tore

0:1 K. Avci (27.), 0:2 Sawin (42.), 0:3 Koep (53., Elfmeter), 1:3 Thelen (73.), 1:4 Koep (90.)

 

Zuschauer

1.400

 

Schiedsrichter

Cetin Sevinc

 

Gelbe Karten

Aosman, Schmidt - Pires-Rodrigues, Soukou


Spieler des Spiels 23. Spieltag - Roberto Guirino