Mit breiter Brust zum Deutschen Eck
Eigentlich haben die jungen Kicker aus Essen bei ihrem letzten Auftritt die Devise des Trainers ganz und gar nicht erfüllt. Strenggenommen hat die Mannschaft sich gegenüber dem Auftritt in Köln, bei dem es eine 1:2 Niederlage gab, deutlich verschlechtert.
Waldemar Wrobel hatte das Ziel ausgegeben, aus 60 guten Minuten 90 zu machen, gegen Elversberg waren es dann nur noch 45 starke Minuten. Die zweite Halbzeit reichte allerdings aus, um die gut gestarteten Rheinland-Pfälzer in ihre Schranken zu weisen. Die Momentaufnahme in der Tabelle könnte auch kaum besser sein. Trotz der Niederlage gegen Köln II steht der RWE auf dem dritten Tabellenplatz. Mit Blick auf die hoch gehandelten Mannschaften aus Lotte und Wuppertal darf durchaus behauptet werden, dass der Start in die Regionalligasaison gelungen ist.
Eine weitere Behauptung könnte sein, dass mit der TuS Koblenz ein Gegner
zur richtigen Zeit für die Youngsters aus Essen kommt. Die TuS ist
zurzeit in einem Umbruch, der in Essen schon vor einem Jahr begonnen
hat. In der finanziellen „Todesliga“ Drei wurde den Kickern vom
Deutschen Eck die Lizenz verweigert, der Gang in die Insolvenz konnte
knapp verhindert werden. Die Freigabe für die Regionalliga West war dem
Tanz auf einem Drahtseil gleich, trotz verspäteter Abgabe von
Lizenzunterlagen durfte die Tus in der vierten Liga starten. Aufgrund
dieser sportlichen Unsicherheit und geringer Zahlungsmöglichkeiten
konnten die Spieler der ersten Garde nicht gehalten werden, ein
Neuanfang mit Nachwuchs- und Ersatzspieler der letzten Saison war
unvermeidlich. Diese Schilderung der Ereignisse kommt einem Essener
Zuschauer sehr bekannt vor, allerdings ging die Rechnung in Koblenz
bislang nicht auf. Nach dem freien ersten Spieltag für Koblenz wegen der
ungeraden Anzahl von Mannschaften hagelte es gegen Verl und
Mönchengladbach II zwei Niederlagen ohne ein geschossenes Tor.
In Übermut sollten die Essener dennoch nicht verfallen, nicht zuletzt
aufgrund der Parallelen in der jüngsten Vergangenheit beider Vereine.
Immerhin hat man in Koblenz im letzten Jahrzehnt doppelt so viele Jahre
Zweitligafußball wie in Essen gesehen, was allerdings auch kein großes
Kunststück ist. Mit Sicherheit wird eine sehr junge und hoch motivierte
Mannschaft auf unsere Jungs treffen. Zudem gibt es auch noch ein paar
kleine Baustellen, die Trainer Wrobel in seiner Mannschaft schließen
muss.
Meik Kuta erhielt eine Denkpause gegen Elversberg, da er den
Handschlag mit seinem Trainer nach seiner Auswechselung in Köln
verweigert hatte und somit nicht im Kader war. Der junge Kuta muss sich
jetzt im Training wieder beweisen und seine schwache Leistung gegen die
Kölner Zweitvertretung vergessen, denn seine Qualitäten werden mit
Sicherheit in dieser Saison noch gebraucht. Im Sturm ist Lukas Lenz noch
weit weg von seiner Form, auch Neuzugang Kaya brachte es daheim nur zu
Kurzeinsätzen. Hier müssen die Verantwortlichen und Fans noch etwas
Geduld mitbringen, nicht alles kann zu Beginn auch reibungslos
funktionieren. Bitter ist auch die Tatsache, dass neben den Verletzten Tokat und Avci Potential im Mittelfeld brach liegt. Hinzu kommt noch, dass das Knie von Innenverteidiger Maik Rodenberg wieder Probleme macht, eine Kernspintomographie ergab "nur" eine Reizung. Für einen Einsatz in Koblenz scheidet er aus.
Keine Frage, es sieht trotzdem sehr gut aus für einen möglichen Auswärtssieg in
Koblenz. Doch niemand wird von einem sicheren Erfolg oder einem
Pflichtsieg sprechen. Auch die junge Mannschaft von TuS Koblenz kann
eine befreite Saison spielen, da keine Mannschaft in diesem Jahr
absteigt. Das Essener Team muss sich wie immer auf die eigenen Tugenden
verlassen und möglicherweise dieses Mal mehr als 45 oder sogar 60 gute
Minuten zeigen. Die Fans werden jedenfalls wieder den RWE tatkräftig
unterstützen, ob aber wirklich die von den Koblenzern geschätzten 2.000
Fans aus Essen, kommen bleibt abzuwarten. Schließlich sind gerade immer
noch Schulferien und für manchen Arbeitnehmer die Anstoßzeit am Freitag
(19 Uhr) nicht gerade freundlich. Zum Schluss gibt es noch einen
Freizeittipp. Auch wenn in Koblenz nicht mehr Profifußball zu sehen ist,
kann man derzeit auf der Bundesgartenschau erstklassige Blumen
bestaunen. Deshalb sollten unsere Jungs zu sehen, die Tulpen aus Koblenz
mitzunehmen und die Stinkmorchel da zu lassen.
Bilanz gegen TuS Koblenz
2. Bundesliga |
||||
Siege | Unentschieden | Niederlagen | Gesamt | |
Heim | 0 | 0 | 1 | 1 |
Auswärts | 1 | 0 | 0 | 1 |
Gesamt | 1 | 0 | 1 | 2 |
Organisatorisches zum Spiel
Am kommenden Freitag, 26. August, gastiert Rot-Weiss Essen zum Auswärtsspiel bei der TuS Koblenz. Hier einige wichtige Hinweise zum Vorverkauf, Anreise und zum Ablauf am Spieltag:
Das Spiel gegen den TuS Koblenz findet im Stadion Oberwerth in Koblenz statt. Die Kassen und die Stadiontore werden am Spieltag um 17:30 Uhr geöffnet. Der Anstoß erfolgt um 19:00 Uhr.
Für alle RWE-Fans, die mit dem Bus, PKW oder Neunsitzern nach Koblenz anreisen, steht die "Rheinau" kostenlos als Parkfläche zur Verfügung. Von dort beträgt der Fußweg etwa 10 Minuten bis zum Gästeeingang. Anderweitige Parkflächen stehen anlässlich der laufenden Bundesgartenschau nicht zur Verfügung. Die "Rheinau" erreicht man über die Zufahrt Mainzer Straße / Mozartstraße.
Wichtiger Hinweis für die Anreise mit Fanbussen: Die Zufahrt nach Koblenz ist über die Europabrücke (Bundesstraße 9), von der Autobahn A 48/A 61 kommend, für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen gesperrt. Diese Fahrzeuge werden weiträumig umgeleitet.
Für Bahnreisende stehen am Koblenzer Hauptbahnhof im Bereich der Landesbibliothek/Sparda Bank kostenlose Shuttle Busse zur Weiterfahrt zum Stadion zur Verfügung. Der Fußweg vom Bahnhof zum Stadion Oberwerth beträgt ca. 40 Minuten!
Im Stadion Oberwerth ist für Gästefans ein Kontingent von 2.000 Plätzen, davon 1.700 Stehplätze, reserviert. Der Vorverkauf in Essen läuft noch bis Donnerstag, 25. August. Eintrittskarten zzgl. Vorverkaufsgebühr sind über das Ticket-Center und den Fan-Beauftragten zu folgenden Preisen erhältlich:
Sitzplatz: 12,50 Euro
Stehplatz Vollzahler: 8,50 Euro
Stehplatz ermäßigt: 6,50 Euro