PK vor dem Regionalliga-Spiel TuS Koblenz – RW Essen
Einsatz von Rodenberg gefährdet – Wrobel: „Koblenz stark als Kollektiv“
Erneut ohne Mittelfeld-Drahtzieher und Filigran-Techniker Suat Tokat wird Rot-Weiss Essen am Freitagmittag zum zweiten Auswärtsspiel der Saison nach Koblenz reisen. Auch für Leon Enzmann kommt ein Comeback offenbar noch zu früh: „Leon ist zwar seit Montag wieder schmerzfrei im Training, hat aber noch etwas Rückstand. Bei der Frage nach einem möglichen Einsatz würde ich – Stand heute - eher noch mit ‚Nein‘ antworten“, sagte Trainer Waldemar Wrobel.
Ein großes Fragezeichen steht leider auch über dem Namen Maik Rodenberg –
der bislang bärenstarke Innenverteidiger trainierte noch am Dienstag
problemlos mit, doch über Nacht schwoll sein Knie plötzlich stark an,
sodass er am Mittwoch sofort zum Arzt geschickt wurde. Allerdings gab es Entwarnung, bei dem 22-Jährigen wurde bei einer Untersuchung "nur" eine Kniereizung festgestellt. "Nächste Woche kann ich wieder trainieren", sagte Rodenberg gegenüber dem WDR-Text. Somit böte sich Adrian Schneider als Partner von Vincent
Wagner in der IV an.
Den Zwangsabsteiger aus der dritten Liga bewertet Wrobel als schweren
Gegner. „Koblenz hat zwar nicht die individuelle Qualität wie unsere
bisherigen drei Gegner. Sie kommen stärker über das Kollektiv, spielen
ein klares 4-4-2 und haben eine gute Spitze.“ Zwar habe die Mannschaft
erst zwei statt – wie alle anderen Teams – drei Spiele absolviert. Und
diese auch beide verloren. Trotzdem sieht WW darin keinen Nachteil für
die Rheinland-Pfälzer: „Vielmehr warne ich davor, aufgrund der für uns
besseren Papierlage das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Wir
haben die Mannschaft beim Spiel gegen Mönchengladbach beobachtet – sie
haben da zwar verloren, aber nicht schlecht gespielt. Außerdem sind noch
genügend Spieler aus der ehemaligen Drittliga-Truppe dabei.“
Meik Kuta, der aus disziplinarischen Gründen zuletzt in der U23 auflief
und dort auch prompt ein Tor erzielte, würde „gut trainieren“,
antwortete Wrobel auf die Frage nach einer möglichen Rückkehr des
Wirbelwinds in die erste Elf. „Wer mitfährt, entscheidet sich am
Donnerstag nach dem Abschlusstraining.“ Dirk Jasmund, der in Köln und
gegen Elversberg Kutas Rolle auf der linken Außenbahn übernahm,
bescheinigte der Trainer eine gute Leistung. „Elversberg war nur bis zum
Strafraum gefährlich, ansonsten kann ich mich an keine wirklich
gefährliche Szene erinnern.“
RWE erwartet für das Spiel im Stadion Oberwerth die Unterstützung von
1.000 bis 1.500 Fans; laut Teammanager Damian Jamro läuft der Vorverkauf
jedoch nicht so rasant wie vor dem Spiel in Köln. Platzmangel wird es
in der Stadt am Zusammenfluss von Rhein und Mosel aber ohnehin nicht
geben – allein in den Stehplatzblock passen bis zu 1.700 Menschen.
Die Mannschaft wird erst am Freitag gen Deutsches Eck starten – das
exakt 192 Kilometer entfernte Stadion liegt mit einer Fahrzeit von 2,0
bis maximal 2,5 Stunden noch im Rahmen für einen Tagesausflug.
Hoffentlich behält RWE die gerade an einem Freitag notorisch kritische
Situation am Leverkusener Kreuz und Kölner Ring gut im Auge – und bricht
lieber mit etwas mehr Sicherheitsmarge auf als rechnerisch vielleicht
nötig. Was passieren kann, wenn man den Verkehrsfunk ignoriert, erlebten
bekanntlich kürzlich die blau-weißen Nachbarn aus Herne-Ost. Wobei die –
„nur“ aus Duisburg kommend – zum eigenen Heimspiel verspätet
einliefen….
Thomas Imhof