14.03.2012

Dritter Auswärtssieg in Folge! (Elversberg - RWE 0:4)

Es läuft wieder – und wie! Nachdem bei einigen Anhängern nach dem teilweise desaströsen Auftritt gegen Mönchengladbach II schon die Alarmglocken geläutet hatten, zeigte die Mannschaft eine kaum für möglich gehaltene Reaktion: Zwei Viererpacks bedeuteten die Saison-Auswärtssiege Nr. 3 und 4 und einen ordentlichen Sprung in die obere Tabellenhälfte.

Dabei erzeugte RWE an der Kaiserlinde nicht nur kämpferisch, sondern spielte nun auch den Gegner aus Elversberg an die Wand. Von Beginn an dominierte RWE das Spielgeschehen nach belieben, nur der bis dahin noch nicht konsequenten Chancenverwertung war es geschuldet, dass es nach einer halben Stunde noch 0:0 stand. Anschließend half Elversberg nach: Sebastian Wolf holte den erneut sehr starken Kerim Avci regelwidrig im Strafraum von den Beinen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Timo Brauer gewohnt sicher zum 0:1 (31.)!
Auch für das zweite Tor musste noch eine Standardsituation herhalten: Unser Spezialist für direkte Freistöße, Kevin Grund, hämmerte einen solchen aus 18 Metern auf den Elversberger Kasten. Torhüter Kläs konnte den strammen Schuss nur abprallen lassen – Kaya bedankte sich mit dem 0:2 (35.) und sorgte unter den immerhin 200 mitgereisten Anhängern für Heimspielatmosphäre.

200 RWE sollten die weite Reise nicht bereuen. Das Pausenergebnis spiegelte die gezeigten Leistungen nur in Ansätzen wieder, RWE war in allen Belangen turmhoch überlegen. Der einzige Wermutstropfen war die verletzungsbedingte Auswechslung von Sebastian Jansen, der sich nach langer Verletzungspause gerade erst in die Mannschaft gekämpft und auf Anhieb überzeugt hatte. Noch unklar ist, ob die alte Knieverletzung aus der Hinrunde oder eine Muskelverletzung die Ursache für die Auswechslung war.

In der zweiten Hälfte hatte Essen noch leichteres Spiel. Zunächst konnte die spielerische Überlegenheit endlich auch in ein standardfreies Tor umgemünzt werden: Direkt nach der Pause hatte Kevin Grund keine Probleme, den Ball am herauseilenden Elverberger Torhüter vorbei zum 0:3 zu versenken (47.). Damit war der eh nur unzureichende Widerstand der Heimelf endgültig gebrochen. Zudem schwächte man sich auch noch selbst: Holste flog nach 64 Minuten mit der Ampelkarte vom Platz. Dabei war er erst wenige Minuten zuvor eingewechselt worden!

RWE verwandelte anschließend in erster Linie das Ergebnis, ohne dabei hinten in brenzlige Situationen zu geraten. Trotzdem konnte noch ein letzter Nadelstich gesetzt werden. Der eingewechselte Benedikt Koep brachte das Kunststück fertig, im Fallen den bemitleidenswerten Elversberger Torhüter zu überlupfen – 0:4 (80.)! Mit diesem „Tor des Tages“ war der Torhunger der Essener gestillt und der höchste Saisonerfolg eingefahren.

So soll es auch am Samstang sein In Euphorie mochte der gewohnt sachliche Waldemar Wrobel in der Pressekonferenz trotzdem nicht verfallen, zu präsent sind noch die Eindrücke aus dem letzten Heimspiel. RWE hat sich zumindest eindrucksvoll zurückgemeldet und ist auch in der Summe wieder auf Kurs: Nach 24 von 36 Spielen steht man auf dem 9. Platz und hat gegenüber dem einen oder anderen Tabellennachbarn noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Bezüglich des Saisonziels liegt man also trotz einer längeren Schwächephase und vor allem trotz des heftigen Verletzungspechs „voll im Soll“.

Mit den beiden Auswärtssiegen hat die Mannschaft beste Eigenwerbung für das einzige Derby mit Gästefans am kommenden Samstag betrieben, und mit der neu gewonnenen Torgefährlichkeit und einer entsprechend breiten Brust wünscht man sich nun eine gelungene Antwort auf die deutliche Hinspiel-Niederlage im Zoo-Stadion. Es bleibt zu hoffen, dass die Reviersport-These, RWE könne nur vor einer Geisterkulisse (Mainz, Bochum II, Elversberg) völlig überzeugen, von der Mannschaft wiederlegt wird. Die Vorfreude hat sie auf jeden Fall geweckt!