28.03.2012

Die Serie hält an (Rot-Weiss Essen - TuS Koblenz 2:0)

von Hendrik Stürznickel

Der Befreiungsschlag glückte seit der bitteren Niederlage gegen Mönchengladbach II. RWE spielt unentwegt englische Wochen und präsentiert sich so stark wie in der gesamten Saison noch nicht. Vier Siege und ein Unentschieden nach einer starken Leistung gegen den Wuppertaler SV Borussia sorgen für ein ordentliches Punktepolster, das beinahe ebenso hoch ist, wie vor zwei Jahren in ebendieser Liga mit einer teuer eingekauften Mannschaft.

Auch der Heimfluch, der letzte Sieg datierte noch aus dem Jahr 2011, konnte gegen TuS Koblenz überwunden werden. Böse Zungen sticheln, dass es so langsam um die Verträge ginge, aber dieses Argument darf man nicht zählen lassen. Am Einsatz mangelte es der Mannschaft fast nie. Jedoch stabilisieren sich viele Fußballer in dieser Liga, was zu einer guten Ausgangslage für die neue Saison führt.

6.033 Zuschauer an der HafenstraßeWaldemar Wrobel stellte die gleiche Startelf auf, wie in Kaiserslautern, was bedeutet, dass Timo Brauer den Platz von Markus Heppke neben Stefan Grummel auffüllt und Kevin Lehmann zurück in den Defensivverbund rückte. Der starke Benedikt Koep musste aufgrund seiner Gelbsperre passen und saß somit nicht einmal als Alternative auf der Bank. Die TuS kam mit sehr viel Profierfahrung, aber dass diese nicht zwingend greift müssen die Koblenzer an einem außerordentlich schwachen vorletzten Tabellenplatz erkennen.

Die erste Halbzeit wurde langsam angegangen. RWE war zwar feldüberlegen spielte sich jedoch ebenso wenig zwingende Möglichkeiten heraus wie TuS Koblenz. Das Stadion war unter der Woche gut besucht nur die wenigen Anhänger aus Rheinland-Pfalz wirkten sehr verloren auf der Nordtribüne. Dafür war die Stimmung umso besser. „ROT – WEISS – ESSEN“ hallte es über die drei Tribünen, die Essener forderten zum Hüpfen auf und auch Klassiker wie „Von der Ruhr bis an die Elbe“ erreichten eine gute Lautstärke, sodass ein sehr stimmungsvoller Dienstagabendkick attestiert werden muss.

In der 27. Minute trat Kevin Grund zum Eckball an und trat den Ball scharf in den Strafraum der Gäste. Stefan Haben hatte einen Blackout und ließ den Ball in sein eigenes Tor kullern. Ein zwar glückliches Tor, doch die Führung ging grundsätzlich in Ordnung. Kurz darauf bemerkte man Bewegung bei den Ordnungskräften im Koblenzer Block. Die Anhänger kamen endlich an und mit vielen Zaunfahnen und einer stattlichen Zahl von bestimmt 150 Zuschauern boten sie ein ordentliches Bild für einen Dienstagabend.

Im weiteren Verlauf wurde Essen noch souveräner und schnürte die Gäste im eigenen Strafraum fest. Allerdings blieben klare Tormöglichkeiten aus. Der angenehm unauffällig leitende FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer pfiff pünktlich zur Pause. Insgesamt war es keine überragende aber mehr als ordentliche Leistung von RWE in der ersten Halbzeit. Koblenz kam bis auf wenige Konter nicht zur Entfaltung.

2:0 durch Günni Kaya - irgendwo da drinIn Hälfte Zwei erwartete man aggressivere Gäste, jedoch besiegelte Rot-Weiss nach nur fünf Minuten den Erfolg. Güngör Kaya setzte sich nach fünf Minuten im Koblenzer Strafraum durch und schob aus fünf Metern zum 2:0 ein. Mit seinem sechsten Treffer zog er mit dem bisherigen Toptorschützen Benedikt Koep gleich und unterstreicht seine starke Form in der Rückrunde. RWE drängte auf das dritte Tor. In der Tabelle hätte es eine ausgeglichene Tor und Gegentorbilanz bedeutet. Doch RWE scheiterte mehrfach aussichtsreich an Kadir Yalcin, der zwar für einen Keeper nicht groß ist, jedoch unheimliche Reflexe auf der Linie bewies und damit seiner Mannschaft eine höhere Niederlage ersparte.

Aber auch ein solider 2:0 Erfolg ist eine gute Nachricht. RWE kassierte kein Gegentor und schließt in der Tabelle auf den Wuppertaler SV Borussia auf. Da die Bergischen mit extremen finanziellen Aufwendungen einen starken Kader zusammenkauften ist der Erfolg von Waldemar Wrobel gar nicht hoch genug zu bewerten mit Halbprofis, die vormittags einer geregelten Tätigkeit nachgehen, eine solche Leistung abzurufen.

Doch es kommen harte Wochen auf die Mannschaft zu, denn es folgen weitere englische Wochen, in denen kaum Zeit zur Regeneration bleibt. Freitag begrüßen wir Bayer Leverkusen II an der Hafenstraße am Dienstag ist das Team in der Pflicht beim VfB Homberg die Chancen auf den Einzug in den DFB-Pokal zu wahren. Dann folgen die schweren Gegner in Lotte, Trier und zum Abschluss der Ferien geht die Reise nach Ostwestfalen zum SC Wiedenbrück. Wenn RWE nach dieser Zeit weiterhin Platz 9 besetzt, dann sollten alle Beteiligten zufrieden sein.


Jawattdenn-Spielerbewertung

Dennis Lamczyk
Lamczyk
[3+]
Kevin Lehmann
Lehmann
[3+]
Vincent Wagner
Wagner
[2]
Thomas Denker
Denker
[2]

Roberto Guirino
Guirino
[2]

Timo Brauer
Brauer
[2]
Holger Lemke
Lemke
[2]
Kerim Avci
Avci
[2]
Stefan Grummel
Grummel
[2]
Kevin Grund
Grund
[2]
Güngör Kaya
Kaya
[2]
Cedric Vennemann
Vennemann
[o.B.]
Lukas Lenz
Lenz
[o.B.]
Meik Kuta
Kuta
[o.B.]


Rot-Weiss Essen

Lamczyk - Lehmann, Wagner, Denker, Guirino - Lemke (85. Kuta), Brauer (80. Lenz), Avci, Grummel (73. Vennemann), Grund - Kaya

 

TuS Koblenz

Yalcin - Nonnenmann, Göderz, Gros (52. Klasen), Kim - Nakai (62. Arslan), Stahl, Haben, Mineiro, Gentner - Kazama (70. Lauer)

 

Tore

27. Stefan Haben (Eigentor) 1:0, 51. Güngör Kaya 2:0

 

Zuschauer

6.033

 

Schiedsrichter

Thorsten Kinhöfer (Herne)

 

Gelbe Karten

Vennemann

 


 Spieler des Spiels 23. Spieltag - Günni Kaya