26.03.2012

Gastbericht vom Inferno Koblenz 2003

von Redaktion

Bevor wir zur – für uns sicherlich sehr interessanten - Partie gegen die Rot-Weissen Essener kommen, wollen wir kurz auf die jüngere Entwicklung unserer TuS Koblenz eingehen.

Nach dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga vor zwei Jahren, der nur die logische Konsequenz einer unseriösen Finanzpolitik war, welche auch trotz offiziellen Konsolidierungskurses munter weiterverfolgt wurde, fanden wir uns in der dritten Bundesliga wieder. Wider Erwarten gelang es dem Verein, sich zumindest sportlich zu fangen und eine Mannschaft aufzubauen, die schnell den Willen und das Können zeigte, in der neuen Liga mitzuhalten. Als Vater dieses sportlichen Erfolgs ist in erster Linie Ex-Trainer Petrik Sander zu nennen, der ein eingeschworenes Team formte, welches sich schnell Sympathien erkämpfen konnte.

Heimkurve beim Hinspiel - auch nass ;)Gegen Ende der Saison verdichteten sich die Anzeichen, dass es möglicherweise zu einem finanziellen Kollaps kommen könnte. Dem Großteil der Spieler konnte daher bis zuletzt keine verbindliche Auskunft über die Planung der nächsten, also der aktuellen Saison, erteilt werden. Unter diesem Eindruck versemmelte man das Rheinlandpokalfinale gegen den Rivalen Eintracht Trier. Aus den Anzeichen wurden dann Tatsachen und eine Lizenz für die dritte Liga erhielt die TuS trotz sportlich souveränem Klassenerhalt nicht mehr. In buchstäblich letzter Minute konnte zumindest die Regionalligalizenz gesichert werden.

Der Neuaufbau einer konkurrenzfähigen Mannschaft gestaltete sich dann als schwierig:
In den ersten achtzehn Spielen gelang lediglich ein Sieg, die rote Laterne war fest in blau-schwarzer Hand. Neben zwei Siegen im Pokal brachte aber auch der Beginn der Rückrunde die Hoffnung zurück, sportlich wieder auf Augenhöhe mit dem Rest der Liga anzukommen: Die TuS legte mit zwei Auswärtssiegen in Folge nach und präsentierte sich deutlich kämpferischer, leidenschaftlicher und unter dem Strich auch effektiver.

Choreo zum 100-JährigenIn gewisser Weise war die Hinrunde auch für unsere Fanszene eine Bewährungsprobe. Der Zuschauerschnitt bei Heimspielen verringerte sich natürlich merklich. Dennoch ist zu bemerken, dass sich ein harter Kern von Fans verschiedenster Ausrichtungen halten konnte. In diesem Zusammenhang legen wir vom Inferno Koblenz unser Hauptaugenmerk auf den Support der Mannschaft und ein geschlossenes Auftreten der Fanszene. In einigen Spielen gelang das gut, in anderen überhaupt nicht. Insbesondere die Auftritte gegen die vielen unattraktiven Gegner der Liga in Verbindung mit frustrierendem Spielverlauf erwiesen sich gelegentlich als Nullnummern, was die Unterstützung unserer Mannschaft betrifft.

Hingegen positiv erwähnenswert ist sicherlich das Heimspiel gegen die Eintracht aus Trier, das wir als Rahmen der Choreographie zum hundertjährigen Geburtstag unserer TuS auswählten. Eine in diesem Umfang in Koblenz noch nie dagewesene Choreo - mit einer großen Pyroaktion als Sahnehäubchen - war der Startschuss für den wohl besten Heimauftritt seit langer Zeit, der uns vor Augen führte, dass die TuS immer noch über eine intakte Fanszene verfügt.

Choreo und Pyro zum 100-JährigenWir hoffen, aus dem sportlichen Aufwärtstrend auch fantechnisch den Schwung mit in die anstehenden Partien gegen die wenigen, namhaften Vereine nehmen zu können. Die Brisanz des Abstiegskampfes besteht dieses Jahr zwar nicht, dennoch hoffen wir auf vernünftige Auftritte unserer Mannschaft und, dazu unseren Teil beitragen zu können.

Das Spiel gegen Rot Weiss Essen hat daher für uns einen gewissen Reiz. So ist die RWE-Fanszene unumstritten die stärkste in der Regionalliga West. Umso mehr kotzt uns die Spielverlegung an, die die Zahl der Koblenzer Auswärtsfahrer sicherlich deutlich verringern wird. Schade! Trotzdem sind wir gespannt, wie sich der Essener Heimanhang präsentieren wird. Langfristig wird es ebenso interessant zu sehen, wie und ob die Essener Fanszene die Gegebenheiten des neuen Stadions nutzen kann.

Inferno Koblenz 03