20.08.2011

Drei Punkte für die Ruhrpott Fußballunterschicht

Selten hat man zwei so unterschiedliche Halbzeiten gesehen, aber am Ende war Rot-Weiss Essen der verdiente Sieger im Duell gegen SV Elversberg. 6.360 Zuschauer verfolgten ein Spiel, in dem Essen phasenweise eine sehr gute Leistung abrufen konnte und nun mit sechs Punkten aus drei Spielen einen guten Start erwischte.

Schöne Choreo zu Beginn Nach der Niederlage in Köln wechselte Waldemar Wrobel auf zwei Positionen. Im sozialen Netzwerk verkündete Timo Brauer bereits unter der Woche, dass er wieder schmerzfrei laufen konnte und so durfte er seinen ersten Saisoneinsatz feiern. Stefan Grummel nahm dafür auf der Bank Platz. Die starke Leistung von Dirk Jasmund in Köln wurde ebenfalls belohnt und er lief für Meik Kuta von Beginn an auf. So viel sei gesagt, Jasmund spielte wieder tadellos. In dieser Verfassung ist er für RWE unentbehrlich.

Die Mannschaften liefen pünktlich auf und wurden mit einer kleinen aber schönen Choreographie begrüßt. „Ruhrpotts Fußballunterschicht auf dem Weg nach oben!“ war auf den Bannern zu lesen. Danach folgte die Schweigeminute für den ehemaligen RWE-Präsidenten Hans Schwerdtfeger, der im Alter von 89 Jahren in der vergangenen Woche verstarb.

Die erste Halbzeit verlief komplett ereignislos. Kaum eine Chance ereignete sich auf beiden Seiten. Die Elversberger kamen dem Tor am nächsten. Ein Freistoß in der 36. Minute verfehlte das Tor um wenige Meter. Ansonsten war es ein eher langweiliges Spiel, in dem beide Teams aus einer sicheren Defensive heraus ohne kreative Ideen nach vorne spielten.

Benne Koep traf zum 2:0 Keiner weiß, was Waldemar Wrobel seinen Spielern in der Halbzeitpause gesagt hat, aber es hat gewirkt. Es schien, als wäre ein anderes Team auf dem Platz. Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff nutzte Holger Lemke einen Fehler der Elversberger und zog aus 15 Metern flach ins linke Eck ab. Das 1:0 fiel wie aus dem Nichts, das störte aber niemanden. Die Zuschauer feierten das Team fortan noch mehr, was RWE zu einem beispiellosen Sturmlauf ermutigte. In der 52. Minute eroberte sich Markus Heppke den Ball am gegnerischen Strafraum und feuerte einen Strahl aus 20 Metern auf das Tor von Daniel Kläs, der soeben noch parieren konnte.

RWE drückte Elversberg immer weiter in die eigene Hälfte und erspielte sich weitere Chancen. Timo Brauer, der heute zeigte, warum er zuletzt so sehr fehlte, dribbelte sich in der 59. Minute durch die gesamte Hintermannschaft der Saarländer und scheiterte nur knapp an Daniel Kläs. Aus einer eher ungefährlichen Situation erzielte Benedikt Koep das 2:0. Nach einem feinen Pass von Holger Lemke sah die Nummer 30 etwa 30 Meter vom Tor entfernt, dass die Schussbahn frei war und zog einfach ab. Für Kläs war der Aufsetzer schwierig zu halten und somit war das Spiel gelaufen.

Abschluss eines schönen Nachmittags Für Elversberg gab es keine Chancen mehr. Sie hatten ohnehin mit der Schwerkraft zu kämpfen, die deutlich härter als im Saarland an den Spielern zerrte und die sich deswegen kaum auf den Beinen halten konnten. In der 74. Minute leitete Dennis Lamczyk einen Konter ein. Nach einem Abstoß lief Lukas Lenz allein auf das Elversberger Tor zu, scheiterte aber einmal mehr am besten 07er Daniel Kläs. Die folgende Ecke hielt ebenfalls eine gute Chance für Benedikt Koep bereit. Er traf mit seinem wuchtigen Kopfball wieder den Keeper.

Am Ende blieb es beim 2:0 und RWE schlug eines der ambitionierten Teams der Regionalliga und kann mit dem Start sehr zufrieden sein. Es bleibt dennoch genug Arbeit für das Trainerteam. Wie gegen Köln brauchte RWE eine Halbzeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Wenn die Leistung der zweiten Halbzeit konserviert werden kann, braucht sich Rot-Weiss Essen gegen keinen Gegner zu verstecken. Auch nicht vor der bislang sieglosen TuS Koblenz, auf die RWE am kommenden Freitag trifft.

Jawattdenn-Spielerbewertung

Lamczyk [2]	Jasmund [2]	Wagner [2]	Rodenberg [2]	Lehmann [2-]
Brauer [1-]	Koep [1]	Heppke [2+]	Lemke [1-]	Grund [3+]
Lenz [3+]	Kaya [o.B.]	Schlomm [o.B.]	Grummel [o.B.]