Endlich wieder ein Dreier?
Wenn am Freitag um 19:30 Uhr der die Mannschaft des SC Wiedenbrück das Georg-Melches-Stadion betreten wird, dann hat der triste Regionalliga-Alltag unseren Verein endgültig wieder eingeholt. Um nach diversen Highlights die Stimmung und Motivation unter den zahlreichen Anhängern auf einem hohen Level zu halten, ist die Marschrichtung klar: es soll endlich wieder ein „Dreier“ eingefahren werden!
Zum ersten Mal kreuzen sich dabei die Wege der ersten Mannschaft von RWE
und dem SC Wiedenbrück. Kein Wunder, spielten der SC und seine
Vorgängervereine doch bis vor wenigen Jahren ausschließlich in
westfälischen Amateurligen. Erst im Jahre 2000 kam Bewegung in die
stagnierenden Bemühungen, in Rheda-Wiedenbrück mehr als nur
Amateur-Fußball auf lokaler Ebene anzubieten. Die beiden Lokalrivalen
DJK Eintracht Wiedenbrück und SV Westfalia Wiedenbrück bündelten ihre
Kräfte und fusionierten zum Sport-Club Wiedenbrück 2000. Starten konnte
der neue Verein in der Verbandsliga Westfalen, in der zuvor die DJK
Eintracht spielte. Doch der angepeilte sportliche Erfolg sollte noch ein
wenig auf sich warten lassen, der Aufstieg in die Oberliga wurde
wiederholt verfehlt und im Jahre 2005 musste man sogar den nie für
möglich gehaltenen Abstieg in die Landesliga schlucken.
Von diesem
Schock erholte sich der Verein schnell, zunächst gelang der direkte
Wiederaufstieg und anschließend der Durchmarsch in die Oberliga
Westfalen. Hinter dem SV Schermbeck stieg man als Tabellenzweiter auf.
Doch der Ligen-Fahrstuhl sollte entgegen aller Euphorie rund um das
Jahnstadion mit dem SC an Bord schnell wieder nach unten fahren.
Durch
die Ligenreform (Einführung der 3. Liga) bedeutete der enttäuschende
vorletzte Platz einen Doppelabstieg in die neue, nun sechstklassige
Verbandsliga. Diesen neuerlichen Absturz im Jahre 2008 konnte auch der
als Feuerwehrmann geholte Ex-Essener Dieter Brei nicht verhindern. Mit
dem neuen Trainer Thomas Stratos, der heute noch an der Seitenlinie der
Ost-Wesfalen steht, ging die Erfolgsstory des jungen Vereins aber
richtig los: Mit einem imponierenden Vorsprung gelang der Aufstieg in
die Oberliga NRW. Dort rollte man nach durchwachsenem Start das Feld
durch eine furiose Rückrunde von hinten auf und feierte als
Oberliga-Meister den Durchmarsch in die Regionalliga. Nicht zuletzt dank
der Treffer eines weiteren ehemaligen Esseners, Robert Mainka, sicherte
sich der Sport-Club in seinem ersten Regionalliga-Jahr den
Klassenerhalt.
Der Angriff unserer Gäste steht und fällt mit der Leistung seines
„magischen Dreiecks“ Aosman, Mainka und Jensen – andere Namen findet man
nur selten unter den Torschützen. Zur Zeit sucht das Dreieck noch nach
seiner Form, mit nur zehn erzielten Toren stellt man nach Koblenz den
schwächsten Angriff der Liga. Dafür hat man inzwischen die
Defensivprobleme in den Griff bekommen, die schon im Vorjahr (55
Gegentreffer) den Klassenerhalt lange auf der Kippe stehen ließen und zu
Beginn dieser Saison in der 1:7-Niederlage gegen Dortmund II gipfelten:
In den vergangenen vier Spielen hat Wiedenbrück nur einen Gegentreffer
zugelassen. Und auch insgesamt zeigt die Formkurve nach schwachem Start
allmählich nach oben. Dem 1:0-Sieg über das Schlusslicht Koblenz folgte
der vielumjubelte 1:0- Derbyerfolg beim SC Verl. Und am vergangenen
Wochenende trotze man der favorisierten Mönchengladbacher Reserve ein
1:1-Unentschieden ab.
Die positiven Ansätze der vergangenen Spiele sollen aber auch Essen
wieder in die Erfolgsspur führen. Nach den starken defensiven Auftritten
in Trier und gegen Hertha wird Wrobel keinen Grund haben, die
Viererkette mit Jasmund und Denker im der Mitte zu sprengen.
Mitverantwortlich für die „Null“ in Trier war jedoch auch ein sehr
engagiertes und defensiv ausgerichtetes Mittelfeld. Ob Wrobel auch in
diesem Heimspiel eine sehr defensive
Grundausrichtung wählen wird, bleibt abzuwarten. Denn nach langer Zeit
soll endlich auch vorne mal wieder das Netz zappeln. Eventuell wird Koep
für den formschwachen Lenz in das Sturmzentrum rücken.
Auch, wenn der Gegner am Freitag sicher weniger Qualität als Lotte,
Hertha und Trier hat – für einen Sieg muss ein ähnlich engagiertes
Auftreten wie in den vergangenen drei Spielen der Maßstab sein. Dann
wird Freitag ein auf des Messers Schneide stehendes Spiel hoffentlich
mal wieder durch ein „dreckiges Tor“ auf der richtigen Seite
entschieden.
EVAG Einsatzplan
17.30 - 19.00 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße
Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.
Organisatorisches zum Heimspiel
Zum Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück werden die Blöcke der Osttribüne
sowie der Block N der Nordtribüne des Georg-Melches-Stadion geöffnet.
Die Stadiontore öffnen um 18.00 Uhr.
Der Einlass zum Block N erfolgt wie
gewohnt über die Zugänge zur Osttribüne. Die Cateringstände und die
sanitären Anlagen hinter der Nordtribüne stehen den RWE-Fans komplett
zur Verfügung. Nach dem Spiel kann das Stadion ebenfalls über den
Ausgang der Nordtribüne verlassen werden.