01.09.2011

Der doppelte Lenz: Rot-Weiss Essen - SC Verl 3:1

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„Mit einem Sieg könnte RWE ganz oben dran bleiben, bei einer Niederlage droht das Tabellenmittelfeld.“. So lautete die Prognose aus der Jawattdenn-Redaktion vor dem Spiel. Um es vorwegzunehmen: RWE steht nach dem Spiel auf Rang 3 und hat den Gast aus Verl mit 3:1 bezwungen.

Doch der Reihe nach. Der „Malocher-Spieltag“ (direkt von der Arbeit zum Stadion) lockte viele Fans an und bildete einen bisherigen Saisonrekord von 7.712 Zuschauern. Überpünktlich pfiff Schiedsrichter Harm Osmers zum Spielbeginn, als die Sonne hinter dem Autokino in rötlichen Farben unterging. Davor das neu gewohnte Bild „Baustelle“, welches sich von Woche zu Woche ändert und die Fans von großen Zeiten träumen lässt.

Fast 8.000 "Bekloppte" an der HafenstraßeApropos Traum: In der 10. Spielminute – nach durchschnittlichem Beginn beider Mannschaften – erzielte Janos Blohm ein Traumtor, als er aus 16 Metern den Ball in das Tor schoss bzw. hämmerte. „Da machste nix als Torwart“ so die übergreifende Meinung auf den Rängen. Doch vorausgegangen waren mehrere Stellungsfehler in der Essener Hintermannschaft, die in den ersten 25 Minuten öfter wackelte.

Umso wichtiger, dass die Rot-Weißen in der Phase nach dem Gegentreffer direkt das Ruder in die Hand nahmen. Eine von unzähligen guten Freistoßflanken von Markus Heppke besorgte nur drei Minuten nach dem Rückschlag den 1:1 Ausgleichstreffer durch den bis dahin als einzige Spitze agierenden Benedikt Koep. Auch dieser Treffer war sehr ansehnlich und schaffte Ruhe in das Essener Spiel.

Dennoch! Gerade wenn Verl einmal schnell nach vorne spielte, mussten Vincent Wagner oder auch Meik Kuta in einigen Situationen im direkten Duell mit dem Gegenspieler klären. Zwingend waren die Ostwestfalen allerdings dabei nicht. So blieb es – mit leichtem Übergewicht in den Spielanteilen für die Heimmannschaft – bei einem gerechten 1:1 zur Pause.

Wie schon beim Spiel gegen Elversberg kamen die Essener bissiger aus der Kabine und erkämpften sich, teilweise auch spielerisch durchaus geplant, einige Torchancen. Trotzdem reagierte Trainer Waldemar Wrobel auf die insgesamt noch harmlosen Offensivbemühungen und wechselte in der 70. Minute Lukas Lenz für Suat Tokat ein. Eine Auswechselung, die sich am Ende noch bezahlt machte.

RWE zwang die Verler fortan zum Reagieren, indem sie einerseits früh störten und oft vorher verlorene Bälle schnell im Mittelfeld zurückeroberten, aber gleichzeitig auch immer wieder gefährlich vor das Tor spielten. Allein der Treffer wollte nicht fallen. Viele der fast 8.000 Zuschauer hatten wahrscheinlich noch weniger Zuversicht, dass dieses Spiel erfolgreich beendet werden könnte, als der beste Mann auf dem Feld, Markus Heppke, mit einem direkten Freistoß nur die Latte traf (82. Minute).

Waldis offiziell letzte Aktion im Spiel - danach "durfte" er auf die TribüneAllerdings war da noch die Einwechselung von Lukas Lenz. In der 85. Minute köpfte er zum umjubelten Führungstreffer ein. Kevin Grund hatte hervorragend geflankt und Lukas Lenz stand am richtigen Ort und hatte wenig Mühe, den Ball ins Tor zu köpfen. Am Torjubel maßgeblich beteiligt war Waldemar Wrobel, der danach des Platzes verwiesen wurde. Dieses Tor eröffnete in den späten Spielminuten ein wahres Feuerwerk an weiteren guten gelungenen Aktionen. Erst verhinderte erneut die Latte, einen Freistoßtreffer von Markus Heppke und dann erhöhte Lukas Lenz, nach einem kuriosen Freistoßtrick durch Kevin Grummel und Meik Kuta, auf 3:1.

Das war natürlich die endgültige Entscheidung und der Sieg über den SC Verl.

Nach fünf Spieltagen bleibt die Zeit für ein kleines Zwischenfazit. Zu Hause scheint für RWE alles möglich zu sein. In allen drei Heimspielen konnte sich die junge Mannschaft viele Torchancen erarbeiten und ist – man höre und staune – bei Standardsituationen brandgefährlich. Es liegt an der Mannschaft diese Leistung mit einem Sieg in Möchengladbach zu krönen. Sollte dies gelingen – die Euphorie wäre spürbar...


Jawattdenn-Spielerbewertung

Dennis Lamczyk
Lamczyk
[2]
Meik Kuta
Kuta
[3+]
Vincent Wagner
Wagner
[2]
Adrian Schneider
Schneider
[3+]

Kevin Lehmann
Lehmann
[2-]

Timo Brauer
Brauer
[2-]
Holger Lemke
Lemke
[2]
Suat Tokat
Tokat
[3]
Markus Heppke
Heppke
[1-]
Kevin Grund
Grund
[2]
Benedikt Koep
Koep
[2]
Lukas Lenz
Lenz
[o.B.]
Stefan Grummel
Grummel
[o.B.]
Cedric Vennemann
Vennemann
[o.B.]


Rot-Weiss Essen

Lamczyk - Kuta, Schneider, Wagner, Lehmann - Lemke (90. Vennemann), Brauer, Tokat (70. Lenz), Heppke, Grund (89. Grummel) - Koep

 

SC Verl

Mandic - Schmidt (79. Schneider), Saur, Capretti, Kaminski - Schröder, Lauretta, Bluhm (27. Arifi), Brinker (67. Großeschallau), Rasp - Haeder

 

Tore

12. Janos Bluhm 0:1, 14. Benedikt Koep 1:1, 85. Lukas Lenz 2:1, 89. Lukas Lenz 3:1

 

Zuschauer

7.712

 

Schiedsrichter

Harm Osmers (Hannover)

 

Gelbe Karten

Kaminski, Schröder, Raps, Haeder


Spieler des Spiels 5. Spieltag - Markus Heppke