11.12.2011

Pro 13:30 Uhr

Es ist Zeit für eine neue Initiative: Die Spiele von RWE sollen in Zukunft bereits um 13:30 Uhr angepfiffen werden, denn der ungewöhnliche Anstoßtermin bescherte den RWE-Fans eins der besten Spiele der laufenden Saison. Im letzten Heimspiel fuhr RWE dabei den dritten Dreier in Folge ein und konnte sich mit 3:1 gegen den Düsseldorfer Nachwuchs durchsetzen.

Für den gesperrten Kevin Grund lief heute Roberto Guirino auf, der einen positiven Eindruck hinterließ. Ansonsten gab es keine Änderungen, es gab auch keinen Grund dafür. Mit Düsseldorf kamen die Remiskönige der Liga, eine Mannschaft, die Coach Waldemar Wrobel zurecht schwächer als die Nachwuchsteams von Dortmund und irgend einem anderen Team einschätzte. Lediglich Marco Königs machte während der Saison mit satten 9 Treffern auf sich aufmerksam.

Fahnenchoreo beim Einlauf RWE hatte sich zum Jahresabschluss an der Hafenstraße eine Menge vorgenommen. Das Publikum war mit 5.575 weniger als gewohnt, das Team wurde aber mit einer schönen Choreo begrüßt. Die Vereinsfarben wurden im Rechteckmuster per Fahnen präsentiert. Die Mannschaft nahm diese Anfeuerung auf und begann stark.

Nach nur sechs Minuten kam Holger Lemke frei vor den Kasten von Fortuna-Keeper Edin Sancaktar. Lemke spähte den freien Winkel aus und schob souverän in den Kasten ein. Das war ein Start nach Maß. RWE blieb sofort dran. Die Defensive war weit vorgerückt und ärgerte die Fortuna, indem Angriffe gleich im Keim erstickt wurden. In der 10. Minute hatte Benedikt Koep dann noch eine gute Kopfballchance, verfehlte aber um wenige Zentimeter das Düsseldorfer Gehäuse

Dann wachten auch die Gäste aus der Landeshauptstadt auf und begann mitzuspielen. Alles ging über Marco Königs und er deutete mehrmals seine überdurchschnittliche Klasse für diese Liga an. Vincent Wagner und Thomas Denker ließen den Torschützen jedoch nicht zur Entfaltung kommen. So stand es zur Halbzeit nach einem ansehnlichen Spiel 1:0 für RWE. Zum Ende der halben Spielzeit ließ der Offensivdrang der Essener ein wenig nach, ansonsten ging das Ergebnis durchaus in Ordnung.

Traf nach sechs Minuten zum 1:0 - Holger Lemke So langsam wurde es mächtig kalt im Georg-Melches Stadion, doch das Team transportierte Hitze auf die Ränge. Dieses Mal dauerte es zehn Minuten bis zum ersten Treffer. Holger Lemke zog von der Strafraumgrenze ab und schepperte das Leder gegen die Latte. Beim Abpraller schaltete Güngör Kaya am schnellsten und versenkte die Kugel zum 2:0. So langsam kam Feierstimmung auf, denn man wähnte sich auf der Siegerstraße.

Fortuna Düsseldorf dachte jedoch gar nicht daran sich wehrlos ihrem Schicksal zu ergeben und kam noch einmal ins Spiel zurück. In der 63. Minute kam ein Freistoß in den Essener Strafraum. Adriano Grimaldi nutzte Abstimmungsprobleme zwischen Thomas Denker und Dennis Lamczyk und verkürzte auf 2:1. Allerdings ändert das nichts an einer bärenstarken Leistung von Thomas Denker, der heute seine wahrscheinlich beste Partie im RWE-Trikot ablieferte.

Doppelpack - der Kaya - der Günni Nun griff der Angstreflex auf den Rängen. Die Fans fürchteten die berühmte Schlussschwäche von RWE. Ein vortrefflich aufgelegter Güngör Kaya ließ aber keine Zweifel zu. Nach einem starken Zuspiel von Benedikt Koep traf er zum 3:1 Endstand. Danach brachen bei der Fortuna alle Dämme. Mit ein wenig mehr Vehemenz wäre ein deutlich höheres Ergebnis entgegen, das wäre dann aber auch zuviel des Guten gewesen.

Nichtsdestotrotz endete eines der besten Saisonspiele mit 3:1. Endlich spielte RWE mal wieder mit breiter Brust, endlich nutzten die Stürmer ihre Torchance, endlich konnte eine kleine Serie gestartet werden! Nein, auch nach diesem guten Spiel hebt an der Hafenstraße niemand ab, es hat aber endlich mal wieder richtig Spaß gemacht, der Mannschaft beim Spielen zuzuschauen. Das Team konnte ein letztes Mal in diesem Jahr mit den Fans im Georg-Melches Stadion feiern. Ob es jetzt an der veränderten Anstoßzeit lag oder an dem Megaschal der Kollegen von watt-sonst.de, mit dem nicht mehr verloren wurde, seit er den Hals des Coaches bedeckt, hauptsache die Serie ist aufgestellt und krönt die harte Arbeit, die in dem Projekt Rot-Weiss Essen gesteckt wurde. 21 Punkte nach 17 Spielen sind sicherlich keine Meisterleistung, aber ein allemal ordentliches Ergebnis. Und vielleicht stehen am vierten Advent noch weitere Punkte auf der Habenseite.

Jawattdenn-Spielerbewertung

Lamczyk [2-]	Jasmund [3+]	Wagner [2]	Denker [2+]	Guirino [2]
Brauer [2]	Koep [1-]	Heppke [2+]	Kaya [1]	Lemke [1-]
Lenz [3+]	Avci [o.B.]	Vennemann [o.B.]	Enzmann [o.B.]