23.11.2011

Der Derbysamstag

von Dominik Bardt

Nach einem Jahr Zwangspause ist es wieder soweit. An diesem Samstag kommen die unbeliebten Gäste aus der Nachbarstadt an die Essener Hafenstraße. Doch kommt bis auf den Mannschaftsbus überhaupt jemand aus dem feindlichen Gebiet in die schönste Stadt der Welt? Bedenkt man das vor gut zwei Jahren noch der Regionalliga Zuschauerrekord in dieser Partie aufgestellt wurde (wenn auch nur in der löchrigen Turnhalle), dann sollte sich diese Frage eigentlich gar nicht erst stellen.

Der Grund dieser Fragestellung ist trotzdem ein ganz einfacher. Denn nur 40 Kilometer weiter östlich und bereits 90 Minuten nach dem Anpfiff im Georg-Melches Stadion, darf sich die Erstvertretung unserer Gäste die nächste Derbyniederlage im Signal Iduna Park abholen. Hoffen wir, dass es an diesem Tag gleich zwei Niederlagen für diesen Verein gibt.

So wird's gemacht - Torjubel nach dem 1:0 beim letzten AufeinandertreffenDa parallel in Dortmund gespielt wird, können die Roten zumindest davon ausgehen, dass in der Zweitvertretung wohl niemand aus der ersten Mannschaft auflaufen wird. Im Tor der Gäste wird allerdings höchstwahrscheinlich ein ehemaliger Nationaltorhüter stehen. Timo Hildebrandt – der ursprünglich als Fährmann Ersatz angedacht war und prompt von Lars Unnerstall ins Tor der zweiten Mannschaft verdrängt wurde. Die Liste der unglücklichen Vereinswechsel des Timo H. wird immer länger!

Für RWE wird es – egal ob mit oder ohne Hildebrand – kein leichtes Unterfangen, kommt doch am Samstag der Tabellenvierte ins GMS. Ganz so unanfällig scheinen die Gäste jedoch auch nicht zu sein, weisen sie mit -2 Toren doch eine negative Tordifferenz auf. Und mit 26 Gegentreffern aus 15 gespielten Partien stehen sogar zwei Gegentore mehr zu Buche, als bei RWE. Dies gilt es zu nutzen.

Das große Manko: Die Rot-Weissen treffen das Tor einfach nicht mehr. Was in der NRW-Liga noch so leicht und einfach schien, wird in der Regionalliga immer mehr zur seelischen Belastung. Denn immer nur gut zu spielen und die Spiele trotzdem zu verlieren ist sicherlich etwas, was stark in den Köpfen einiger Spieler hängt. Vor allem wenn man nach guten - aber vergebenen – Möglichkeiten, regelmäßig einem Rückstand hinterher hecheln muss.

Tokat fällt die Hinrunde aus - Gute Besserung, Suat!Selbstverständlich will man von offizieller Seite weder das Verletzungspech in den Fordergrund stellen, geschweige denn an der Qualität in der Mannschaft zweifeln. Dennoch fehlt momentan einfach irgend etwas. Und wenn es in manchen Momenten auch nur das nötige Glück ist. Das die Mannschaft von Waldemar Wrobel in der Liga mithalten kann, hat sie zu Saisonbeginn und mit den beiden Pokalspielen durchaus bewiesen. Mit dem Verletzungspech kam der Bruch und seitdem konnte Waldemar Wrobel nur noch selten ein und dieselbe Elf aufbieten. Dies tut sicherlich sein Übriges dazu. Salopp könnte man sagen: Kommt ein verletzter Spieler wieder zurück in die Mannschaft, fallen prompt zwei neue Spieler verletzungsbedingt aus. Wie zuletzt in Idar Oberstein, als Kerim Avci und Suat Tokat kurzfristig passen mussten. Ob Kerim Avci bis Samstag fit wird ist noch fraglich. Suat Tokat wird aber definitiv bis zum Ende der Hinrunde ausfallen.

Timo Brauer forderte nach dem Spiel in Idar Oberstein in bester Oli Kahn Manier „Eier“ und vergaß dabei auch nicht zu erwähnen, dass man den eigenen Fans nun langsam auch mal etwas zurückgeben müsse. Und was würde denn zu diesem Zeitpunkt besser passen, als ein Sieg gegen den Erzrivalen?

Aber mit Verlaub…die Worte des Capitanos sind nicht ohne Hintergrund. Timo Brauer und der Rest des Teams sind sich bewusst, dass die Stimmung im Umfeld mittlerweile zu kippen droht. Auch in einer Saison, in der es quasi um nichts geht, will man weder als Spieler noch als Fan zum Kanonenfutter mutieren und vor lauter Tristes in den Niederrungen der Regionalliga herumdümpeln. Es könnten ungemütliche Wochen bis zur Winterpause anstehen – und das nicht nur auf das Wetter bezogen. Ein Sieg am Samstag gegen eben diesen speziellen Verein, würde allerdings für die ein oder andere Niederlage entschädigen.


Bilanz gegen Schalke 04 II

Regionalliga Nord/West
  Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 3 0 0 3
Auswärts 1 0 2 3
Gesamt 4 0 2 6

EVAG Einsatzplan

Abfahrt Essen Hbf Bussteig 4

12:00 - 13.30 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße

Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.


Organisatorisches zum Heimspiel

Zum bevorstehenden RWE-Heimspiel gegen den FC Schalke 04 II wird eine Anzahl an Gästefans erwartet, so dass die Blöcke L und M auf der Nordtribüne für diese  geöffnet werden. Alle RWE-Fans, die den Heimblock auf der Nordtribüne (Block N) nutzen, erhalten dann ausschließlich Einlass über die Osttribüne und können die  Cateringstände und sanitären Anlagen nur an der Osttribüne nutzen.

Die Stadiontore öffnen wie gewohnt 90 Minuten vor Spielbeginn.