Der Derbysamstag
Nach einem Jahr Zwangspause ist es wieder soweit. An diesem Samstag kommen die unbeliebten Gäste aus der Nachbarstadt an die Essener Hafenstraße. Doch kommt bis auf den Mannschaftsbus überhaupt jemand aus dem feindlichen Gebiet in die schönste Stadt der Welt? Bedenkt man das vor gut zwei Jahren noch der Regionalliga Zuschauerrekord in dieser Partie aufgestellt wurde (wenn auch nur in der löchrigen Turnhalle), dann sollte sich diese Frage eigentlich gar nicht erst stellen.
Der
Grund dieser Fragestellung ist trotzdem ein ganz einfacher. Denn nur 40
Kilometer weiter östlich und bereits 90 Minuten nach dem Anpfiff im
Georg-Melches Stadion, darf sich die Erstvertretung unserer Gäste die
nächste Derbyniederlage im Signal Iduna Park abholen. Hoffen wir, dass
es an diesem Tag gleich zwei Niederlagen für diesen Verein gibt.
Da parallel in Dortmund gespielt wird, können die Roten zumindest davon
ausgehen, dass in der Zweitvertretung wohl niemand aus der ersten
Mannschaft auflaufen wird. Im Tor der Gäste wird allerdings
höchstwahrscheinlich ein ehemaliger Nationaltorhüter stehen. Timo
Hildebrandt – der ursprünglich als Fährmann Ersatz angedacht war und
prompt von Lars Unnerstall ins Tor der zweiten Mannschaft verdrängt
wurde. Die Liste der unglücklichen Vereinswechsel des Timo H. wird immer
länger!
Für RWE wird es – egal ob mit oder ohne Hildebrand – kein leichtes
Unterfangen, kommt doch am Samstag der Tabellenvierte ins GMS. Ganz so
unanfällig scheinen die Gäste jedoch auch nicht zu sein, weisen sie mit
-2 Toren doch eine negative Tordifferenz auf. Und mit 26 Gegentreffern
aus 15 gespielten Partien stehen sogar zwei Gegentore mehr zu Buche, als
bei RWE. Dies gilt es zu nutzen.
Das große Manko: Die Rot-Weissen treffen das Tor einfach nicht mehr. Was
in der NRW-Liga noch so leicht und einfach schien, wird in der
Regionalliga immer mehr zur seelischen Belastung. Denn immer nur gut zu
spielen und die Spiele trotzdem zu verlieren ist sicherlich etwas, was
stark in den Köpfen einiger Spieler hängt. Vor allem wenn man nach guten
- aber vergebenen – Möglichkeiten, regelmäßig einem Rückstand hinterher
hecheln muss.
Selbstverständlich will man von offizieller Seite weder das
Verletzungspech in den Fordergrund stellen, geschweige denn an der
Qualität in der Mannschaft zweifeln. Dennoch fehlt momentan einfach
irgend etwas. Und wenn es in manchen Momenten auch nur das nötige Glück
ist. Das die Mannschaft von Waldemar Wrobel in der Liga mithalten kann,
hat sie zu Saisonbeginn und mit den beiden Pokalspielen durchaus
bewiesen. Mit dem Verletzungspech kam der Bruch und seitdem konnte
Waldemar Wrobel nur noch selten ein und dieselbe Elf aufbieten. Dies tut
sicherlich sein Übriges dazu. Salopp könnte man sagen: Kommt ein
verletzter Spieler wieder zurück in die Mannschaft, fallen prompt zwei
neue Spieler verletzungsbedingt aus. Wie zuletzt in Idar Oberstein, als
Kerim Avci und Suat Tokat kurzfristig passen mussten. Ob Kerim Avci bis
Samstag fit wird ist noch fraglich. Suat Tokat wird aber definitiv bis
zum Ende der Hinrunde ausfallen.
Timo Brauer forderte nach dem Spiel in Idar Oberstein in bester Oli Kahn
Manier „Eier“ und vergaß dabei auch nicht zu erwähnen, dass man den
eigenen Fans nun langsam auch mal etwas zurückgeben müsse. Und was würde
denn zu diesem Zeitpunkt besser passen, als ein Sieg gegen den
Erzrivalen?
Aber mit Verlaub…die Worte des Capitanos sind nicht ohne Hintergrund.
Timo Brauer und der Rest des Teams sind sich bewusst, dass die Stimmung
im Umfeld mittlerweile zu kippen droht. Auch in einer Saison, in der es
quasi um nichts geht, will man weder als Spieler noch als Fan zum
Kanonenfutter mutieren und vor lauter Tristes in den Niederrungen der
Regionalliga herumdümpeln. Es könnten ungemütliche Wochen bis zur
Winterpause anstehen – und das nicht nur auf das Wetter bezogen. Ein
Sieg am Samstag gegen eben diesen speziellen Verein, würde allerdings
für die ein oder andere Niederlage entschädigen.
Bilanz gegen Schalke 04 II
Regionalliga Nord/West |
||||
Siege | Unentschieden | Niederlagen | Gesamt | |
Heim | 3 | 0 | 0 | 3 |
Auswärts | 1 | 0 | 2 | 3 |
Gesamt | 4 | 0 | 2 | 6 |
EVAG Einsatzplan
Abfahrt Essen Hbf Bussteig 4
12:00 - 13.30 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße
Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.
Organisatorisches zum Heimspiel
Zum bevorstehenden RWE-Heimspiel gegen den FC Schalke 04 II wird eine Anzahl an Gästefans
erwartet, so dass die Blöcke L und M auf der Nordtribüne für diese
geöffnet werden. Alle RWE-Fans, die den Heimblock auf der Nordtribüne
(Block N) nutzen, erhalten dann ausschließlich Einlass über die
Osttribüne und können die Cateringstände und sanitären Anlagen nur an
der Osttribüne nutzen.
Die Stadiontore öffnen wie gewohnt 90 Minuten vor Spielbeginn.