Letztes Auswärtsspiel der Saison
Kein Wort passt aktuell besser zum kommenden vorletzten Ligaspiel als der Begriff "Auswärtsspiel". Nicht nur das vor 10 Jahren erschienene gleichnamige Album der Toten Hosen, welches der Hinweis auf den kommenden Gegner ist, auch das Pokalfinale im Niederrheinpokal artete für ein paar Tage zu einem solchen aus.
In Krefeld waren wir noch auf "dahoam" eingestellt, freuten uns auf ein
allerletztes Flutlichtspiel im heimischen Georg-Melches-Stadion, und
schwuppdiwupp, ehe man sich als RWE-Fan versieht, wird dieses plötzlich
nach Oberhausen verlegt. Sicherheitsbestimmungen und
Das-war-doch-in-letzter-Zeit-schon-so-oft-in-Essen-Argumente führten
dazu, dass der Verband nicht dem unterklassigen Verein das Heimrecht
zusprach, sondern dem Noch-Drittligisten. Dachten alle. Denn während
beim Nachbarn im Online-Shop (Inspiration aus Krefeld?) bereits vor
Anpfiff des Halbfinals Finaltickets gegen RWE angeboten wurden und im
Verband bereits die Shopping-Angebote des Centr.O begutachtet wurden,
spielten ausgerechnet die Spieler von RWO nicht mit. Wahrscheinlich
wollen sie lieber am kommenden Mittwoch die einzigartige Pokalatmosphäre
im GMS genießen als den Hohn und Spott der eigenen Fans im
Niederrheinstadion über sich ergehen lassen zu müssen. Verständlich wäre
dies zumindest.
Was hat das nun mit dem Begriff "Auswärtsspiel" zu tun? Nicht viel, denn
wir hätten auch in Oberhausen das Heimspiel gehabt, das wir nun doch in
Essen haben werden. Und das definitiv kein leichtes Spiel wird, denn
wer einen Drittligisten auswärts schlagen kann, kann auch einen
Viertligisten rauswerfen. Zumal die letzten vier Pokalfinals allesamt
nicht vom "Heimteam" gewonnen wurde. Allerdings muss man schon
festhalten, dass die Favoritenrolle klar verteilt ist. Zudem scheint der
Fussball-Gott doch auch einen rot-weissen Schal im Schrank haben, denn
mitten in der Abschiedswoche noch einmal ein Pokalfinale unter Flutlicht
ist mindestens genauso schön wie die Aussicht auf ein DfB-Pokalspiel
gegen Herne-Ost als mögliches erstes Pflichtspiel im neuen Stadion. Aber
mehr dazu in der kommenden Woche.
Vorher kommt noch – richtig – ein Auswärtsspiel. Und das nun
ausgerechnet bei einem Verein, der gedanklich beim viel wichtigeren
eigenen Auswärtsspiel ist. Denn während RWE noch von Berlin träumt, ist
die erste Mannschaft der Fortuna aus Düsseldorf bereits dort und träumt
ein wenig von der Bundesliga. Das Spiel der zweiten Mannschaft gegen
RWE geht dabei vermutlich in der Beachtung ziemlich unter. Warten wir
also ab, ob der Düsseldorfer Anhang glückselig jubelnd, niedergeschlagen
oder auch gar nicht zum Derby antritt.
Sportlich geht es ohnehin nicht mehr um viel, daher werden vermutlich
vor allem auf Seiten von Rot-Weiss Essen wieder Spieler geschont. Kerim
Avci ist aufgrund seiner fünften gelben Karte gesperrt, die bekannten
Langzeitverletzten fehlen ebenfalls. Perfekt also, um Spielern aus der
zweiten Reihe noch einmal eine Gelegenheit zu geben. Anders sieht es bei
der Fortuna aus. Bei einer Niederlage droht der letzte Platz, etwas,
was trotz Abstiegslosigkeit, kein Verein gerne am Saisonende im Fazit
stehen haben möchte.
Bilanz gegen Fortuna Düsseldorf II
Regionalliga West / Oberliga Nordrhein |
||||
Siege | Unentschieden | Niederlagen | Gesamt | |
Heim | 2 | 0 | 1 |
3 |
Auswärts | 1 | 1 |
0 | 2 |
Gesamt | 3 | 1 | 1 | 5 |
Organisatorische Hinweise zum Düsseldorf-Auswärtsspiel
Für das Regionalliga-Auswärtsspiel zwischen der Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf und Rot-Weiss Essen (Freitag, 11. Mai, 19.00 Uhr, Paul-Janes-Stadion) werden ab der S-Bahn-Haltestelle Düsseldorf-Flingern Shuttle-Busse zum Stadion eingesetzt. Diese bringen die Fans nach dem Spiel auch wieder zurück zur S-Bahn-Haltestelle.