Zielkorridor erreicht
Wegen des DFB-Pokalspiels wurde der letzte Spieltag der Regionalliga West von Samstag auf Freitag verlegt, sodass die Fans in den Genuss eines weiteren Flutlichtspiels kamen. Die Nachwuchself des BVB wollte das Spiel ihrer ersten sehen und alle Mannschaften ermöglichten ihnen dieses Highlight.
Während der BVB mit einem Sieg seine
Aufstiegsambitionen untermauern konnte, ging es im Spiel RWE gegen
Fortuna Düsseldorf II um die goldene Ananas, Coach Waldemar Wrobel gab
jedoch vor dem Spiel bekannt, dass sich der Spieler, der sich hängen
lassen würde, beim Niederrheinpokalfinale auf der Bank wieder finden
würde.
Die Wichtigkeit des Spiels unterstrich ebenfalls, dass all die
geschonten Leistungsträger wieder in der Startelf standen. Lediglich der
wegen seiner 5. Gelben Karte gesperrte Kerim Avci musste ersetzt
werden. Timo Brauer rückte für ihn ins Mittelfeld und Meik Kuta ersetzte
diesen wiederum auf der rechten Abwehrseite. Düsseldorfs Zweite
Mannschaft ist eines der schwächsten Teams der Liga und kämpft gegen TuS
Koblenz bis zum letzten Spieltag um die Rote Laterne der Regionalliga.
Vorab sei gesagt, dass Düsseldorf Rot-Weiss zu keinem Zeitpunkt in
Schwierigkeiten bringen konnte, sodass die Mannschaft einen relativ
lockeren Sieg im Flinger Broich einfahren konnte.
Nach einer kurzen Abtastphase nahm RWE das Heft in die Hand, allerdings
zunächst ohne nennenswerte Chancen zu erspielen. In der 26. Minute
gewann Kevin Grund jedoch einen Zweikampf gegen Tobias Klemt und schlug
eine Musterflanke in den Düsseldorfer Strafraum. Dort fand er in
Benedikt Koep, der völlig allein auf weiter Flur stand, einen dankbaren
Abnehmer und es stand 1:0. Ein Aufbäumen der Fortuna folgte nicht. Man
hatte eher den Eindruck, dass die Fortunen geistig bereits die
Sommerpause eingeläutet hätten. Mit dieser Leistung wäre es über die
Saison gesehen schwierig gewesen auch nur einen Zähler in dieser Liga zu
holen. RWE spielte indes weiter nach vorne.
In der 37. Minute hatte Holger Lemke nach einer Flanke von Güngör Kaya
die Chance zu erhöhen. Auch er war völlig allein im Strafraum und hatte
beim Kopfball die freie Auswahl in welche Ecke es gehen könnte. Aufgrund
seiner Statur ist Lemke nun kein Kopfballspezialist und konnte dem Ball
leider nicht die nötige Richtung geben. Aber nur eine Minute später
versuchte es Dirk Jasmund aus der zweiten Reihe. Den strammen Schuss
konnte Torhüter Edin Sancaktar nur nach vorne abwehren. Dort stand
wieder Benedikt Koep bereit und vollstreckte zum 2:0. Dies war sein
zehnter Treffer in der laufenden Saison. Er ist damit der beste
RWE-Torschütze und wird diesen Titel auch im letzten Spiel nicht mehr
verlieren.
Nach der Halbzeit verflachte das Spiel deutlich. RWE war im ersten
Durchgang die deutlich bessere Mannschaft und die Führung ging auch in
der Höhe mehr als in Ordnung. RWE schaltete einen Gang zurück und konnte
die spärlichen Düsseldorfer Angriffsbemühungen weiter deutlich
abschirmen. In der 55. Minute erhielt Dirk Jasmund seine 5. Gelbe Karte
und wird sich ärgern, somit am Saisonfinale im Georg-Melches-Stadion
nicht dabei zu sein und den stimmungsvollen Abschied von unserem Stadion
nur auf der Tribüne erleben zu dürfen. Glücklicherweise meldete sich
Thomas Denker, der daraufhin eingewechselt wurde zurück und wird den
Defensivallrounder gegen Fortuna Köln wieder ersetzen.
Insgesamt blieben in der zweiten Halbzeit die aufregenden Momente aus.
Lediglich Tugrul Erat hatte die beste Düsseldorfer Chance auf dem Fuß,
als er einen schlecht geklärten Ball der Essener Verteidigung
postwendend auf den Kasten von Dennis Lamczyk schickte. Der Ball krachte
an die Latte und das laute Scheppern ließ erahnen, dass der Ball eine
gute Geschwindigkeit erreichte. Dies war jedoch die letzte Aktion in
einem souveränen Arbeitssieg in der Fremde.
RWE hat den angepeilten Zielkorridor erreicht, denn der von den
Verantwortlichen als Ziel ausgegebene Platz 9 ist der Mannschaft nicht
mehr zu nehmen. Im Gegenteil: Da man sich zum Ziel nehmen wird, das
letzte Spiel im Georg-Melches Stadion zu gewinnen, ist sogar der siebte
Platz erreichbar und dies wäre schon ein beachtlicher Erfolg. Dass man
Aufsteiger aus der Oberliga ist, ist gerade in der Rückrunde nicht mehr
erkennbar gewesen. Darüber hinaus gibt der Sieg eine breite Brust für
das wichtigste Spiel dieser Saison, das am kommenden Mittwoch steigt. Im
Finale gegen Hönnepel-Niedermörmter hat RWE die Möglichkeit den
Diebels-Pokal das zweite Jahr infolge zu gewinnen und damit in die
lukrative erste Runde des DFB-Pokals einzuziehen. Neben einem
Saisonhighlight winkt dort ein großer Geldtopf, der für die Aufgaben in
der kommenden Saison gerade recht ist. Denn auch dann sollte der
Zielkorridor erreicht und womöglich übertroffen werden.
Jawattdenn-Spielerbewertung
Lamczyk [2-] |
Kuta [3+] |
Wagner [2] |
Jasmund [2] |
|
|
Brauer [2] |
Grummel [2] |
Lemke [3] |
Koep [1-] |
Grund [3] |
|
Kaya [2] |
Enzmann [2] |
Denker [o.B.] |
Lehmann [o.B.] |
Fortuna Düsseldorf II
Sancaktar - Klemt, Incilli, Hazaimeh, Nandzik - Michalsky, Fahrian - Passage, Haufe (62. Aydin), Schwadorf (64. Maheu)- Blaas (55. Erat)
Rot-Weiss Essen
Lamczyk - Kuta, Jasmund (62. Denker), Wagner, Guirino - Grummel, Brauer - Lemke (67. Lehmann), Koep, Grund (46. Enzmann) - Kaya
Tore
0:1 Koep (26.), 0:2 Koep (39.)
Zuschauer
905
Schiedsrichterin
Dr. Riem Hussein
Gelbe Karten
Hazaimeh, Michalsky - Jasmund, Kaya, Guirino, Kuta