Ausklang
Ein Meisterstück war die 0:4 Niederlage nicht gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund II nicht, aber vorhersehbar, sodass der Ärger bei den Fans verständlich ist, die Entscheidungen des Trainers jedoch ebenfalls nachvollziehbar waren. Die Aufstellung gegen den ambitionierten Aufstiegskandidaten ließ bereits aufhorchen. Die Leistungsträger Kevin Grund, Timo Brauer, Güngör Kaya, Kevin Lehmann, Holger Lemke und Vincent Wagner standen nicht in der Startelf, dafür konnte der zweite Anzug zeigen, was er drauf hat.
Angesichts der kräftezehrenden 120 Minuten inklusive Elfmeterschießen am
 vergangenen Mittwoch ist die Schonung der Spieler nachzuvollziehen, 
auch wenn es gegen Borussia Dortmund gegen ein Schwergewicht der Liga 
ging. Zunächst einmal sah es auch durchaus ansehnlich aus, was gegen den
 BVB möglich war. Dort kamen keine Profis zum Zug, die wahrscheinlich 
alle in Dortmund geblieben waren, um die Meisterfeier mitzuerleben. Auch
 einer der Stars der Regionalliga Marvin Bakalorz war gesperrt. Das Team
 um Top-Stürmer Terrence Boyd war zunächst nicht die bessere Mannschaft.
Doch bereits nach 13 Minuten entschied Boyd eine Einzelaktion für sich 
und beförderte den Ball mit einer athletischen Bewegung an Verteidigern 
und dem Torwart vorbei in die Maschen. So wenig spektakulär die 
Situation auch wirkte, so brillant war die Einzelleistung, die zum 18. 
Treffer für Boyd führte. Leon Enzmann hatte nur eine Minute später per 
Fernschuss die große Ausgleichsmöglichkeit, die Torhüter Alomerovic 
nicht festhalten konnte. Der nachrückende Lukas Lenz stand jedoch im 
Abseits.
Die Partie verflachte zusehends, was durchaus am übertrieben kleinlich 
geführten Spiel durch Schiedsrichter Arne Aarnink liegen könnte. Bis zur
 Halbzeit waren die Teams eigentlich gleichwertig, lediglich der 
Geistesblitz von Boyd machte den zählbaren Unterschied aus.
Nach der Pause war der BVB am Drücker und entschied das Spiel innerhalb 
von zwölf Minuten. Eine schlecht geklärte Bogenlampe ermöglichte wieder 
einmal Terrence Boyd seinen 19. Treffer zu erzielen. Keine zwei Minuten 
später verwandelte Rico Benatelli eine Ecke per Kopf zum 3:0. Das Spiel 
war bereits eine halbe Stunde vor Ende gelaufen. Der BVB legte, gerade 
in Torlaune gekommen, noch einmal nach. In der 66. Minute bekamen die 
Dortmunder einen zweifelhaften Freistoß zugesprochen. Mario Vrancic 
legte sich die Kugel zurecht, lief an und hob den Ball sehenswert über 
die Mauer in den Kasten von Dennis Lamczyk. Ein wiederum sehr 
sehenswerter Treffer markierte den Abschluss des Torreigens.
RWE hatte trotz der Hereinnahme von Kaya, Grund und Vincent Wagner 
nichts mehr entgegenzusetzen und verlor das Spiel verdient. Selbst in 
der Höhe geht der Sieg aufgrund des desolaten Auftretens in der zweiten 
Halbzeit in Ordnung.
Nun gibt es angesichts der guten Leistung gegen den KFC Uerdingen nicht 
viel zu meckern, auch wenn die hohe Niederlage schmerzt. Viele Fans 
mühten sich ab, um das Spiel zu früher Stunde zu sehen und bekamen 
Magerkost von ihrer Mannschaft geboten. Ehrlicherweise muss man jedoch 
entgegenhalten, dass man sich Aufstellung und Leistung angesichts des 
strammen Programms bereits vorher hätte denken können. Dem Vorwurf 
wettbewerbsverzerrend in den Aufstiegskampf eingegriffen zu haben kann 
man sich jedoch weniger leicht entziehen. Allerdings lag es an Lotte 
seine Spiele erfolgreich zu gestalten und mit einem besseren Auftreten 
nicht zuletzt gegen RWE hätte man den Erfolg noch in der eigenen Hand.
Die Saison neigt sich spürbar dem Ende entgegen und gegen Düsseldorf II 
werden wir ein anderes Gesicht von Rot-Weiss Essen sehen. Ein Sieg ist 
gegen den Vorletzten der Regionalliga im Bereich des Möglichen und auch 
ein gutes Mittel, um ins Finale um den Niederrheinpokal zu gehen. Völlig
 ohne Rivalität wünschen wahrscheinlich alle Hönnepel-Niedermörmter den 
Finaleinzug in dieser Woche, da somit die Chance auf ein weiteres 
Flutlichtspiel im Georg-Melches Stadion bestünde. Der völlig 
unverständlichen Spielansetzung des Niederrheinverbandes im 
Niederrheinstadion in Oberhausen, wohl einer der fürchterlichsten 
Fußballstätten Deutschlands, könnte man so umgehen, auch wenn ein Duell 
mit Oberhausen durchaus seinen Reiz haben würde.
Jawattdenn-Spielerbewertung
  Lamczyk [3]  | 
![]() Kuta [3-]  | 
![]() Denker [4]  | 
![]() Jasmund [4]  | 
 
			  | 
|
![]() Schlomm [4]  | 
![]() Grummel [3]  | 
			![]() Avci [3-]  | 
			![]() Vennemann [4]  | 
 ![]() Enzmann [4]  | 
|
![]() Lenz [3-]  | 
			![]() Kaya [o.B.]  | 
			![]() Wagner [o.B.]  | 
![]() Grund [o.B.]  | 
||
Rot-Weiss Essen
Lamczyk - Kuta, Jasmund (68. Wagner), Denker, Guirino - Schlomm, Grummel, Avci (62. Kaya), Vennemann, Enzmann (75. Grund) - Lenz
Gegner
Alomerovic - Halstenberg, Vrancic (69. Treude), Fring, Hofmann - Benatelli, Baykan (61. Duksch), Schnier, Terzic, Paurevic - Boyd (74. Soltanpour)
Tore
12. Terrence Boyd 0:1, 54. Terrence Boyd 0:2, 57. Rico Benatelli 0:3, 66. Mario Vrancic 0:4
Zuschauer
5.922
Schiedsrichter
Arne Aarnink (Nordhorn)
Gelbe Karten
Avci, Vennemann

 














