13.10.2011

Da waren sie wieder…

von Hendrik Stürznickel

„Da waren sie wieder meine drei Probleme…“ stellt Komiker Otto Waalkes immer wieder in seinem ersten Spielfilm fest. Als er dann an einen zwielichtigen Kredithai gerät, wird sein Unglück perfekt. Waldemar Wrobel würde gern an Ottos Stelle sein und über lediglich drei Problemfälle klagen zu müssen.

Neben der bekannten Verletztenliste machen nun auch Kevin Grund und Suat Tokat ihrem Trainer sorgen. Suat Tokat hat die Grippe erwischt und hinter einem Einsatz steht ein dickes Fragezeichen. Bei Kevin Grund befürchteten die Verantwortlichen schon eine schlimme Verletzung und eine lange Ausfallzeit. Grunds Diagnose lautet „glücklicherweise“ nur Prellung und nicht ein Bruch des Mittelfußes. Allerdings steht er damit am Samstag möglicherweise nicht zur Verfügung.

Waldemar Wrobel sucht keine AlibisMaik Rodenberg bleibt darüber hinaus weiterhin das Sorgenkind im Essener Lazarett. Seine Knieprobleme halten an und eine Diagnose lässt sich bis heute nicht finden. Er kommt damit nicht um einen operativen Eingriff herum. Die medizinische Abteilung macht aber Mut, indem sie optimistisch glaubt, dass sobald der Verletzungsherd gefunden ist, Rodenberg nach wenigen Tagen spielfähig ist. Vor lauter Verletzungssorgen gerät der Regionalligaalltag aus dem Blick, denn RWE hat einen Negativlauf, den es zu unterbrechen gilt. Die Mannschaft holte nur einen Punkt aus den vergangenen vier Spielen und ist auf den zwölften Tabellenplatz abgerutscht. Angesichts der Verletzungsmisere würden viele zustimmen, wundert das nicht.

Umso ehrenvoller ist die Sicht des Trainers, der diese Erklärungen zurückweist und weit davon entfernt ist, nach Alibis für verlorene Spiele zu suchen. Es folgt in dieser Phase die zweite Auswärtspartie in Folge gegen die Zweite Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen. Die Elf, die das Bayerkreuz trägt, hat nur einen Punkt mehr gesammelt als RWE und kann damit nicht als unbezwingbar gelten. Die 17 Tore der Leverkusener Elf verteilen sich durch die Mannschaft, sodass Bayer unberechenbar ist. Toptorschütze ist Sven Kreyer mit vier Toren. Daher lautet die Marschroute für RWE: Sicher stehen! Über eine solide Abwehrleistung soll das Selbstvertrauen zurückgeholt werden.

Dazu steht Adrian Schneider, der gegen Wuppertal wieder Einsatzminuten sammeln konnte, wieder bereit. Allerdings kennen die Essener die Gefahren der Zweitvertretungen genau. Auch in Leverkusen stehen topausgebildete Fußballer auf dem Platz, die, wenn sie ins Spielen kommen, kaum aufzuhalten sind. Trotzdem brauchen die Spieler keine Angst zu haben. Die Fans stehen, das ist vielleicht das positivste Signal, geschlossen hinter der eigenen Mannschaft und auf den Rängen wird es eine rot-weiße Mehrheit aus Essen geben. Diese Zustimmung ist nur recht und billig, da man der Mannschaft weiterhin die Grundtugenden attestieren muss und es sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn dies nicht auch mal wieder belohnt würde.


 

Bilanz gegen Bayer 04 Leverkusen II

Regionalliga West
  Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 4 2 0 6
Auswärts 2 2 2 6
Gesamt 6 4 2 12