Da waren sie wieder…
„Da waren sie wieder meine drei Probleme…“ stellt Komiker Otto Waalkes immer wieder in seinem ersten Spielfilm fest. Als er dann an einen zwielichtigen Kredithai gerät, wird sein Unglück perfekt. Waldemar Wrobel würde gern an Ottos Stelle sein und über lediglich drei Problemfälle klagen zu müssen.
Neben der bekannten Verletztenliste machen nun auch Kevin Grund und Suat
Tokat ihrem Trainer sorgen. Suat Tokat hat die Grippe erwischt und
hinter einem Einsatz steht ein dickes Fragezeichen. Bei Kevin Grund
befürchteten die Verantwortlichen schon eine schlimme Verletzung und
eine lange Ausfallzeit. Grunds Diagnose lautet „glücklicherweise“ nur
Prellung und nicht ein Bruch des Mittelfußes. Allerdings steht er damit
am Samstag möglicherweise nicht zur Verfügung.
Maik Rodenberg bleibt darüber hinaus weiterhin das Sorgenkind im Essener
Lazarett. Seine Knieprobleme halten an und eine Diagnose lässt sich bis
heute nicht finden. Er kommt damit nicht um einen operativen Eingriff
herum. Die medizinische Abteilung macht aber Mut, indem sie optimistisch
glaubt, dass sobald der Verletzungsherd gefunden ist, Rodenberg nach
wenigen Tagen spielfähig ist. Vor lauter Verletzungssorgen gerät der
Regionalligaalltag aus dem Blick, denn RWE hat einen Negativlauf, den es
zu unterbrechen gilt. Die Mannschaft holte nur einen Punkt aus den
vergangenen vier Spielen und ist auf den zwölften Tabellenplatz
abgerutscht. Angesichts der Verletzungsmisere würden viele zustimmen,
wundert das nicht.
Umso ehrenvoller ist die Sicht des Trainers, der diese Erklärungen
zurückweist und weit davon entfernt ist, nach Alibis für verlorene
Spiele zu suchen. Es folgt in dieser Phase die zweite Auswärtspartie in
Folge gegen die Zweite Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen. Die Elf, die
das Bayerkreuz trägt, hat nur einen Punkt mehr gesammelt als RWE und
kann damit nicht als unbezwingbar gelten. Die 17 Tore der Leverkusener
Elf verteilen sich durch die Mannschaft, sodass Bayer unberechenbar ist.
Toptorschütze ist Sven Kreyer mit vier Toren. Daher lautet die
Marschroute für RWE: Sicher stehen! Über eine solide Abwehrleistung soll
das Selbstvertrauen zurückgeholt werden.
Dazu steht Adrian Schneider, der gegen Wuppertal wieder Einsatzminuten
sammeln konnte, wieder bereit. Allerdings kennen die Essener die
Gefahren der Zweitvertretungen genau. Auch in Leverkusen stehen
topausgebildete Fußballer auf dem Platz, die, wenn sie ins Spielen
kommen, kaum aufzuhalten sind. Trotzdem brauchen die Spieler keine Angst
zu haben. Die Fans stehen, das ist vielleicht das positivste Signal,
geschlossen hinter der eigenen Mannschaft und auf den Rängen wird es
eine rot-weiße Mehrheit aus Essen geben. Diese Zustimmung ist nur recht
und billig, da man der Mannschaft weiterhin die Grundtugenden
attestieren muss und es sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn dies
nicht auch mal wieder belohnt würde.
Bilanz gegen Bayer 04 Leverkusen II
Regionalliga West |
||||
Siege | Unentschieden | Niederlagen | Gesamt | |
Heim | 4 | 2 | 0 | 6 |
Auswärts | 2 | 2 | 2 | 6 |
Gesamt | 6 | 4 | 2 | 12 |