Zurück von der Butterfahrt mit drei Punkten im Gepäck (1. FCK II - RWE 1:2)
Es war kein schönes Spiel von beiden Seiten vor 500 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion. Und so reichten RWE 20 richtig starke Minuten, um den 0:1 Rückstand (47.) gegen Kaiserslautern II noch zu drehen. Timo Brauer (Foulelfmeter 70.) und Kevin Grund (74.) trafen für die Rot-Weissen.
Das dieswöchige Angebot zur Butterfahrt vom Veranstalter DFB klang
verlockend: 90 Minuten Sonnenbaden, Temperaturen um die 20°C und als
Location wurde das Bundesligastadion des 1. FC Kaiserslautern
ausgewählt. So machten sich um die 400 Essener auf den Weg zum
Betzenberg.
Die Strecke nach Lautern war aber relativ frei und so fanden sich nach
entspannter Fahrt offiziell 500 Zuschauer im großen
Fritz-Walter-Stadion ein. Bei einem Blick durch das weite Rund sah man,
dass der Glanz vom 2006er WM-Stadion auch langsam verblasst, zumindest
die meisten Sitze waren nicht mehr rot, sondern eher fleischfarbig
ausgebleicht. Das Stadion bleibt aber eines der schönsten in der
Republik.
Die Gästefans fanden sich im Steh- und Sitzplatzbereich der Osttribüne
ein, vereinzelte Lauterer auf der Haupttribüne. Die Stimmung war zu
Beginn recht gut, passte sich aber dem Spiel beider Mannschaften in der
ersten Hälfte an und ließ dementsprechend nach.
Wo wir dann mal kurz beim Sportlichen wären. Waldemar Wrobel nahm zwei
Änderungen im Kader vor. So rückte Timo Brauer wieder auf die „6“ und
übernahm den Part des verletzen Markus Heppke, Kevin Lehmann verteidigte
die rechte Außenbahn. Stefan Grummel und Vincent Wagner (Grippe) gingen
angeschlagen in die Partie, Lukas Lenz war aufgrund eines Magen-Darm
Infekts erst gar nicht im Kader.
Bei Kaiserslautern war Top-Stürmer Andrew Wooten mit der ersten
Mannschaft in Freiburg, dafür fand sich Richard Sukuta-Pasu in der
Startelf wieder, der immerhin schon 33 Bundesligaeinsätze nachweisen
konnte.
Pünktlich um 14 Uhr pfiff Schiedsrichter Schaal die Partie an. Wer wieder ein Essener Angriffsfeuerwerk wie in den letzten Spielen
erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht. Beide Mannschaften
neutralisierten sich größtenteils, Torchancen waren Mangelware.
Taktikliebhaber hätten vielleicht ihre Freude daran gehabt, der gemeine
Zuschauer sah eine langweilige erste Hälfte.
Da die Gästetribüne während des gesamtes Spiels unter permanter Sonnenbestrahlung stand und der Veranstalter Sonnencreme nicht im Sortiment hatte, konnte man
schon in der Halbzeitpause die ersten Hautrötungen bewundern. Aber das
kann ja einen Essener nicht erschüttern.
Die zweite Halbzeit war nicht einmal zwei Minuten alt, da rappelte es im
Kasten der Essener. Nach einem Eckball konnte Abwehrspieler Giuliano
Modica unbedrängt zur Lauterer Führung einköpfen. Die Gastgeber
drängten in der Folgezeit auf das zweite Tor, scheiterten zum Glück der
Rot-Weissen aber auch am eigenen Unvermögen. Bis zu diesem Zeitpunkt
lief im Essener Spiel nicht viel zusammen.
Nach 15 Minuten reagierte Waldemar Wrobel und brachte Benedikt Koep für
Kevin Lehmann. Ein Wechsel, der sich auszahlte. Timo Brauer rückte auf
die Rechtverteidigerposition und Benne Koep nahm seinen Platz im
Mittelfeld ein. Nun folgten 20 furiose Minuten, in der die Essener
wieder ein Offensiv-Feuerwerk abbrannten. Die erste Chance hatte Holger
Lemke, der mit einem Kopfball aber am Lauterer Keeper Keilmann
scheiterte. Die Rot-Weissen bauten jetzt einen Dauerdruck auf, die
Kulisse war wieder da.
In der 71. Minute war es Günni Kaya, der in den gegnerischen Strafraum
eindrang und rüde von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Strafstoß
verwandelte Timo Brauer mit etwas Glück, da Keilmann noch mit den
Fingerspitzen am Ball war.
Der Jubel war noch nicht ganz verstummt, da klingelte es zum zweiten Mal
im Tor der Gastgeber – mit freundlicher Unterstützung derselben. Einen
Schuss von Koep aus sechs Metern konnte Keeper Keilmann noch abwehren,
der Ball senkte sich aber trotzdem noch gefährlich Richtung Torlinie.
Dort klärte ein Lauterer, allerdings genau vor die Füße von Kevin Grund.
Der bedankte sich mit einem satten Schuss zur 2:1 Führung. Spiel
gedreht, dem Gegner den Zahn gezogen.
RWE hätte das Ergebnis durch Koep, Kaya, Avci oder Lemke noch höher gestalten
können, welche aber am guten Torwart der Gastgeber oder am
Aluminium scheiterten. So blieb es beim 2:1 und dem vierten Auswärtssieg in Folge.
Zum Abschluss gab Pilli noch den „Schreck vom Niederrhein“ und eine
verdiente Welle mit der Mannschaft.
Fazit: eine gelungene Auswärtsfahrt mit einem verdienten Sieger. Auch
wenn die Rot-Weissen nur 20 Minuten richtig gut spielten. Eine positive
Meldung gibt es noch zu verkünden: der Vertrag von Günni Kaya hat sich
durch seinen heutigen 20. Pflichtspieleinsatz automatisch bis 2013
verlängert. Negativ fällt leider die 5. Gelbe Karte von Koep auf, der
gegen Koblenz definitiv pausieren wird.
Am Dienstag geht es schon weiter mit der nächsten englischen Woche. Starten wir sie einfach mit einem Heim-Dreier.
Jawattdenn-Spielerbewertung
Lamczyk [3+] |
Lehmann [3] |
Wagner [2-] |
Denker [3+] |
|
|
Lemke [2-] |
Brauer [2-] |
Avci [2-] |
Grummel [2-] |
Grund [2] |
|
Kaya [3+] |
Koep [2] |
Kuta [o.B.] |
Vennemann [o.B.] |
1. FC Kaiserslautern II
Keilmann - Rizzuto (88. Catic), Modica, Orban, Jessen - Zuck, Zellner, Stulin (75. Freyer), Linsmayer, Saiti - Sukuta Pasu
Rot-Weiss Essen
Lamczyk - Lehmann (61. Koep), Denker, Wagner, Guirino - Lemke (77. Kuta), Brauer, Avci, Grummel, Grund - Kaya (87. Vennemann)
Tore
47. Giuliano Modica 1:0, 69. Timo Brauer (Elfmeter) 1:1, 73. Kevin Grund 1:2
Zuschauer
500
Schiedsrichter
Dominik Schaal (Tübingen)
Gelbe Karten
Avci, Koep