02.09.2010
Rot-Weiss Essen
Ein bisschen träumen…
In der jüngsten Vergangenheit gab es für die RWE-Fangemeinde ein Rückschlag nach dem anderen. Abstieg von der zweiten bis in die fünfte Liga, Insolvenz, die Farce um den Stadionneubau… Die Liste der Enttäuschungen ist lang. Mit dem Neuanfang in der NRW-Liga stellt sich aber langsam eine gewisse Euphorie und Aufbruchsstimmung ein, und das ganze Umfeld hofft auf eine positive Zukunft.Dass der Fußball rund um die Hafenstraße wieder Spaß macht, ist das Verdienst von Waldemar Wrobel und seinen „Jungs“. Mit leidenschaftlichen Fußball hat das sehr junge Team die Tabellenspitze erobert. Auch wenn die Svgg Velbert aufgrund eines vorgezogenen Spiels unter der Woche vorbeigezogen ist, macht die Truppe einfach Spaß. Und ein Blick in die statistische Vergangenheit lässt schon wieder auf Großes hoffen: Das letzte Mal, dass RWE die ersten drei Spiele nicht verloren hat, war in der Saison 2003/2004. An den Ausgang der Spielzeit erinnert man sich gerne, dank einer furiosen Rückrunde stieg RWE als Tabellenerster auf.
Soweit wollen die heutigen Verantwortlichen aber gar nicht denken. Das Trainergespann ist bemüht, die aufkommende Euphorie nicht ausufern zu lassen. Und tatsächlich kann niemand vorhersagen, wie die Stimmung sich entwickelt, wenn die Mannschaft mal drei Spiele hintereinander verliert. Das Publikum an der Hafenstraße kann in guten Zeiten die Mannschaft unglaublich nach vorne pushen. In Krisenzeiten kann die Stimmung aber auch umschlagen und die Mannschaft in Schockstarre verfallen lassen. In der Vergangenheit waren in schweren Zeiten Anfeindungen gegenüber einzelnen Spielern an der Tagesordnung, Robert Wulnikowski und Silvio Pagano können ein Lied davon singen.
Etwas Bewegung scheint „mal wieder“ in das ewige Thema Stadionneubau zu kommen. Wie der Rat der Stadt Essen verlauten ließ, steht die Hafenstraße nun endültig als Standort fest. OB Paß war mit der Entscheidung nicht einverstanden, „akzeptierte“ aber das Ergebnis. Viele Fans bleiben zurecht weiterhin skeptisch, aber wer in letzter Zeit die Webcam-Aufzeichnungen verfolgte, ertappte sich tatsächlich manchmal bei dem Gedanke, „das könnte ja wirklich ein Stadion werden…“.
Das Tagesschäft in der NRW-Liga lenkt aber von diesen Träumereien schnell ab. Am Sonntag reist Rot-Weiss Essen ins beschauliche Westfalen nach Ahlen. „Gastgeber“ ist die Hammer Mannschaft SV Westfalia Rhynern, die aufgrund von Sicherheitsbestimmungen ins Ahlener Stadion ausweichen musste. Von Essener Seite werden laut Teammanager Damian Jamro 1.500 Zuschauer erwartet, die Heimmanschaft hofft auf 1.000 eigene Fans. Die Kulisse für ein ansprechendes Fünftligaspiel ist also gegeben. Für Unmut sorgten im Vorfeld der Begegnung die Ticketpreise: Für einen Stehplatz verlangte Rhynern 9,00 Euro. Eindeutig zu viel in den Augen vieler Essener Fans, die sich in zahlreichen E-mails und Anrufen beschwerten und schließlich die Verantwortlichen zum Umdenken bewegten. Die Ticketpreise wurden entsprechend gesenkt und dürften nun keinen Fan mehr von der Reise ins etwa 100 km entfernte Ahlen abhalten.
Dort wird die Essener Mannschaft, der neben Philipp Kunz und Tim Wiederhold auch Damir Invancicevic (Kreuzbandriss) nicht zu Verfügung stehen werden, von einem Aufsteiger empfangen, der nicht gut in die Saison gestartet ist. Nach einer Niederlage und zwei Remis steht die Mannschaft mit dem Ex-Essener Michael Lusch an der Seitenlinie nur knapp über dem Strich und hofft auf den ersten dreifachen Punktgewinn. Die Mannschaft lebt vor allem von ihrem Kollektiv und lediglich Björn Traufetter dürfte aus seiner Zeit bei Schalke 04 II dem ein oder anderen RWE-Fan noch ein Begriff sein.
Für diese Saison ist Platz Fünf das Essener Saisonziel. Mit einem Sieg in Ahlen wäre man aber wohl weiterhin Tabellenführer. Zurzeit scheint es so, als sei mit dieser Mannschaft einiges möglich. Ein kleines bisschen träumen wird ja noch erlaubt sein…
Infos über unseren nächsten Gegner
Organisatorisches zum Spiel
Hier einige Hinweise zum Vorverkauf, zur Anreise nach Ahlen und zu Abläufen am Spieltag:
Noch bis Freitag (3. September) sind Tickets für das Spiel bei der Westfalia über das Ticket-Center, den Fan-Beauftragten Lothar Dohr und die RWE-Vereinsgaststätte in Essen im Vorverkauf erhältlich. Der Vorverkauf wird am Freitag um 15:00 Uhr beendet.
Am Spieltag sind die Tageskassen ab 13:30 Uhr besetzt. Auch die Stadiontore sind dann geöffnet. Für RWE-Fans sind im Wersestadion die Stehplatz-Blöcke L, M, O und P geöffnet. Der Zugang zu diesen Blöcken erfolgt über den „Eingang Gäste". Im Sitzplatzbereich auf der Haupttribüne ist freie Platzwahl.