12.11.2010

Westfalia Herne - Rot-Weiss Essen


Das Spiel alter Größen

Rot-Weiss Essen, Westfalia Herne, SV Sodingen, Spielvereinigung Erkenschwick, Sportfreunde Katernberg - Mit diesen Namen verbinden viele Menschen im Ruhrgebiet die „alten Größen" des heimischen Fußballs, die über die Region hinaus für Respekt bei den Gegnern sorgten. Vereine, die von den Zechen massiv gesponsert wurden und auch in den harten Zeiten der Kohleindustrie mit in den Untergang gerissen wurden. Vor wenigen Jahren waren diese Vereine Gegenstand für die Fernsehproduktion „Im Westen ging die Sonne auf", welche die enge Verbindung zwischen Bergbau und Fußball im Ruhrgebiet der Nachkriegszeit zum Thema hatte. Leider ist das Ende allen Fußballfans bekannt: Viele Vereine sind von der Fußballlandkarte verschwunden, selbst die beiden größten Vereine aus Herne und Essen sind nur noch fünftklassig.

Ankündigungsplakat www.rude-fans.deUnd das Sterben geht womöglich weiter. Während sich Rot-Weiss Essen ganz langsam von dem Schritt in die Insolvenz erholt sind die Zeichen, die aus Herne kommen, wesentlich dramatischer. Schon in den vorherigen Spielzeiten wurde in Herne angedacht, den Spielbetrieb einzustellen. Die Mannschaft dümpelt im Niemandsland der NRW-Liga herum, erst kürzlich wurde der traditionelle Stadionname „Stadion am Schloss Strünkede" per Los an einen Außenstehenden „verkauft".

Auch die Maßnahme, im Spiel gegen RWE deutlich höhere Eintrittspreise zu nehmen, spricht dafür, dass der Verein mit dieser verzweifelten und gleichzeitig zweifelhaften Maßnahme kurzfristig Geld in die klammen Klassen zu spülen. Der Verein des Hans Tilkowski, der in den sechziger Jahren das Tor der deutschen Nationalmannschaft hütete, geht harten Zeiten entgegen. Dabei hatten die Herner schon einmal den Abstieg bis in die Landesliga zu verdauen. Ob sich der Verein diesmal wieder aufrappeln kann bleibt allerdings mehr als fraglich.

Die junge Mannschaft aus Essen hat derzeit andere Sorgen. Langsam wächst der Druck auf den Tabellenführer, einen leichten Dämpfer musste die Truppe um Kapitän Brauer im Heimspiel gegen den VfB Speldorf hinnehmen. Auch wenn dies ein schlechterer Auftritt in dieser Saison war, ist die Moral des jungen Teams ungebrochen. Allerdings muss an der Chancenauswertung gearbeitet werden. In den nächsten Wochen stehen neben nur zwei Heimspielen vier Auswärtsauftritte an, die alles andere als einfach werden. Aufgrund der Tradition und der geografischen Nähe wird auch der Auftritt in Herne ein ganz besonderes Spiel. Die Mannschaft aus Herne selbst hatte in den letzten Spielen viele Probleme im Abwehrbereich, vorne allerdings ist die Westfalia immer für ein Tor gut. Sollte es RWE schaffen, bis Weihnachten sich ganz oben zu halten, könnte der Verein das ausgegebene Ziel „Platz 5" leicht nach oben korrigieren.

Dafür wäre ein Sieg gegen Herne ein wichtiger Schritt, um den Druck an die Konkurrenz aus Windeck und Velbert weiterzugeben. Die Konstellation dieses Spieltages ist hierfür besonders günstig, da die beiden härtesten Rivalen im direkten Duell aufeinander treten. Weitere Verletzungen sind von der Hafenstraße nicht zu vermelden, die Mannschaft tritt mit dem Kader der letzten Wochen an. Es ist auch wieder damit zu rechnen, dass in Herne wieder ein „Heimspiel" für die Essener Mannschaft stattfindet.

Mit der Partie gegen Herne geht es in die heiße Phase der Saison. Es gilt für die junge Mannschaft aus Essen, die Ruhe zu bewahren, hundertprozentige Chancen zu nutzen und das spielerische Potential voll auszunutzen. Und eine wichtige Sache sollte noch beachtet werden: Das Gerede um Tradition der beiden Vereine lässt sich nicht vermeiden, steht für diese Mannschaft aber nicht im Vordergrund. Nur das heute zählt, und dies bedeutet, die Tabellenführung in der NRW-Liga zu verteidigen. Diese Liga ist leider noch die Realität an der altehrwürdigen Hafenstraße.

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Bilanz gegen Westfalia Herne

2. Bundesliga Nord

Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 0 0 2 2
Auswärts 0 1 1 2
Gesamt 0 1 3 4
Regionalliga West

Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 3 0 0 3
Auswärts 0 0 3 3
Gesamt 3 0 3 6
Oberliga West

Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 1 0 0 1
Auswärts 0 0 1 1
Gesamt 1 0 1 2
Gesamt

Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 4 0 2 6
Auswärts 0 1 5 6
Gesamt 4 1 7 12

Organisatorisches zum Spiel in Herne

Parkplatz am Westring wird geöffnet – frühe Anreise empfohlen
Der Countdown zum Treffen der Traditionsvereine läuft: In wenigen Tagen, am Sonntag 14.11. um 14.30 Uhr, empfängt Westfalia Herne den Tabellenführer Rot-Weiß Essen in der TREL-RuhrpottARENA am Westring zum NRW-Liga-Spitzenspiel. Besucher haben noch bis Samstag, 13. November, die Möglichkeit, Karten im Vorverkauf zu erwerben.

Das erste Spiel in der neu benannten TREL-RuhrpottARENA ist ein echter Kracher: Zum ersten Mal seit 1978 treffen die 1. Mannschaften von Westfalia Herne und Rot-Weiß Essen in einem Punktspiel aufeinander. Der gastgebende SCW rechnet mit einigen tausend Zuschauern und weist seine Besucher daher auf einige Besonderheiten bei diesem Spitzenspiel hin.

Wichtig: Es wird angeraten, mit den PKWs nicht in Seitenstraßen zu parken. Das Ordnungamt kommt reglemäßig und schreibt Tickets!!

Vorverkauf
In den Vorverkaufsstellen sind noch bis zum Samstag, 13. November, Tickets zum Standardpreis von 7 Euro für die Stehränge und 10 Euro für Sitzplätze erhältlich. Der Verein rät allen Besuchern dringend dazu, sich Karten im Vorverkauf zu sichern, da es am Spieltag zu längeren Wartezeiten an den Kassen kommen könnte. An den Tageskassen wird am Sonntag ein Zuschlag von 2,00 Euro erhoben.

Nicht nur wegen des Preisvorteils im Vorverkauf ist Eile geboten: Besonders die Sitzplätze auf der überdachten Tribüne sind nur noch in begrenzter Zahl verfügbar. Allein in Herne wurden bisher schon rund 1.000 Karten verkauft, die RWE-Geschäftsstelle hatte 2.000 Tickets geordert.

Vorverkaufsstellen:
• Juwelier Stegemann in Herne-Sodingen, Mont-Cenis Str. 289
• Szene-Pub „Ritchies“, Bochumer Str. 23
• HEM-Tankstelle, Bochumer Str. 100
• HEM-Tankstelle, Sodinger Str. 18
• VIP-Container im Stadion zwischen 17.00 und 19.00 Uhr (Mo.-Fr.)
• Clubhaus des Herner Supporters-Club, Dornstr. 7, (Fr. / Sa.) jeweils abends

Verpflegung im Stadion
Zum Spitzenspiel werden zahlreiche weitere Imbiss- und Getränkestände im Stadion eingerichtet. Sämtliche Getränke, Bratwurst und Frikadellen kosten jeweils 2 Euro. Nach Aussagen des Herner Supporters Club gibt es im Gästebereich keine Wertmarken, wie zuerst angekündigt. Speisen und Getränke können bar bezahlt werden.

Parken
Der Verein hat mit der Stadt Herne vereinbart, dass der Baukauer Kirmesplatz (Westring Ecke Forellstraße) als Parkfläche geöffnet wird. Die Zufahrt erfolgt ausschließlich von der Forellstraße. Wegen der anfallenden Kosten muss der Verein eine Parkgebühr erheben.

Anreise und Sonstiges
Die Kassen werden bereits um 13.00 Uhr, also anderthalb Stunden vor dem Anpfiff um 14.30 Uhr geöffnet. Den Essener Gästen und sonstigen auswärtigen Besuchern empfiehlt der Verein dringend eine frühe Anreise. Aufgrund der beschränkten Parkplätze sollten sich die Fans zu Fahrgemeinschaften zusammentun oder in Bussen anreisen.

Herner sollten zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen. Die Haltestelle „Schloss Strünkede“ der U-Bahn-Linie 35 liegt nur 300 Meter vom Stadion, in der Nähe des Haupteingangs hält die Buslinie 362.